Montag, 1. Oktober 2012

Wer braucht schon Pannenhilfe?

Sonntag 18:59. Es klingelt an der Haustür. Eine junge Frau steht draussen. Jakaster macht auf. "Haben sie vielleicht ein Radkreuz und einen Wagenheber? Wir hatten grade einen Platten auf der Autobahn und stehen draussen an der Straße." 

Da kann man ja wohl schlecht sagen: "Nö, rufen sie doch beim Adac an". Schließlich kann es dauern bis ein Gelber Engel endlich eingeflogen ist. Mal eben schnell kann das doch auch so gemacht werden. Aus eigener Erfahrung wissen der Nikograf und ich genau was es heißt spät Abends mit dem Auto zu stranden und auf fremde Hilfe angeweisen zu sein.

Also ran ans Werk. Den vernünftigen Wagenheber aus dem Schuppen gekramt und das Radkreuz aus dem Kofferraum gegriffen und ab auf den Parkplatz.


Unterwegs erfuhr ich dann wie es zu dem ungeplanten Zwischenstop gekommen war. Der Mann/Freund/Begeleiter von Christine hatte sich anfang der Woche einen Seat Ibiza gebraucht gekauft und wollte diesen nun heute nach Hause bringen. 

Wenige Kilometer auf der Autobahn später fing das Auto erst an nach rechts zu ziehen und vibrierte dann stark an der Vorderachse. Klugerweise fuhren sie also die nächste Abfahrt runter von der Bahn und hielten auf dem nahen Pendlerparkplatz. 

Ein schneller Blick zeigte das ganze Unheil. Die komplette Flanke des rechten Vorderreifens war auf der Innenseite gerissen. Die Felge war zwar noch heil aber eine Weiterfahrt auch mit TyreFit sicher unmöglich.

Ob und wo sich bei dem neuen Auto das Werkzeug und Reserverad befinden war zunächst unklar. Also steuerten sie zielstrebig das erste Haus an und Klingelten. Das weitere steht oben beschrieben.


Mit dem Wagenheber und Radkreuz war das kaputte Rad schnell lose, doch erst nachdem der Aufsatz für das Felgenschloss in der Reserverradmulde entdeckt war konnte es ganz abgenommen werden. Dabei fanden sich auch der originale Radschlüssel samt Wagenheber. 

Da der Wagen mit vier Winterreifen verkauft worden war stellte sich zumindest nicht das Problem passenden Ersatz am Sonntagabend aufzutreiben. Allerdings sind die Sommerreifen im 16Zoll Format und die Winterreifen nur fisselige 14Zöller. Das mag an der nicht-Antriebsachse noch funktionieren, aber 100km auf der Autobahn mit verschiedengroßen Rädern verzeiht das Achsdifferenzial sicher nicht. Durch die ständigen Drehzahlunterschiede läuft es heiß und geht irgendwann kaputt. 

Also mussten schonmal zwingend beide Vorderräder getauscht werden. Und weil der Mann/Freund/Begleiter die Arbeit ab dem zweiten Radwechsel übernommen hat nahm er sich auchnoch gleich die Hinterräder vor. So kann Christine gleich von O bis O auf Wintereifen fahren. Vorbildlich!

Damit war meine Arbeit getan und die Havaristen konnten ihre Fahrt fortsetzen. Mittlerweile war es schon Stockdunkel auf der Straße. Garnicht auszudenken wie ein Radwechsel auf der Autobahn geendet hätte.


Hoffen wir mal das sie heile zuhause angekommen sind und mit ihrer Neuerwerbung keine weiteren Probleme haben. UND sich ein richtiges Reserverad in den Kofferraum packen.   

2 Kommentare:

  1. Das war dann also unsere gute Tat des Tages. Außerdem hilft man netten und freundlichen Menschen doch gerne.

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  2. Allerdings. Und wo soviel Freundlichkeit auf technisches Sachverständnis trifft kann ich nur meinen Hut ziehen. Immerhin hat sie sogar die Radbolzen eigenhändig mit dem Drehmomentschlüssel nachgezogen.
    Comickus

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