Montag, 7. Januar 2013

Ein Licht geht uns auf . . . Klappe die zweite

Es ist schon erstaunlich, welch automobilistische Geschichten man im Alltag so erleben kann. Dazu gehören neben den positiven auch die negativen. Mysteriös wird es dann, wenn auch noch die verwirrenden Geschichten hinzukommen. Eines Morgens lag auf einmal ein schwrazes, altes und durch und durch rostiges Metallärmchen auf dem Hof. Zweifelsohne gehörte es zum blauen Siebener. Doch welche Aufgabe hat dieses Teil im Gefüge aller Autoteile und schlimmer noch die Frage des "Was passiert jetzt wenn es fehlt?"

 Das Licht im Dunkeln

Nach einer ausgiebigen Recherche und einem Blick auf den Unterboden und die Vorderachse des Wagens war die Position des Metallärmchens schnell bestimmt. Aufgrund seiner Größe war klar, dass es keine tragende Rolle im Fahrwerk haben konnte. Dennoch ist seine Aufgabe nicht zu unterschätzen. Hierbei handelt es sich um ein Hebelgelenk für den Höhenstandssensor der Xenon-Scheinwerfer. Bemerken konnten wir sein Fehlen bei einer Nachtfahrt. Nach dem Einschalten des Lichtes, leuchtete der Lichtkegel der Scheinwerfer nur knapp vier Meter voraus. Was hat es damit auf sich?

Kurzer Exkurs: 
Der blaue BMW verfügt über Xenon-Scheinwerfer. Xenonscheinwerfer haben keine normalen Glühbirnen. Ihr physikalisches Prinzip ist anders und so gleicht "die Birne" eher einem "Brennstab", der den Scheinwerfer zum erleuchten bringt. Xenonlicht zeichnet sich dadurch aus, dass es farblich eher bläulich-hell leuchtet und nicht wie normales Glühlampen-Licht gelblich. Dadurch hebt es sich durch seinen Kontrast hervor und unterstützt damit zusätzlich die eh schon effektivere Lichtausbeute und ihre Wahrnehmung.

Dieses von vielen Autofahrern als "aggressiv" und störend empfundende Licht unterliegt dabei bestimmten Gesetzesbestimmungen. Damit keine Gefährdung für den Verkehr durch Blendung oder ähnliches besteht, muss die Leuchtweitenregulierung via Sensoren automatisch erfolgen (ebenso verpflichtend ist die Scheinwerferreinigungsanlage).

Neuer Höhenstandsensor mit Winkelgelenk

Dies funktioniert beim BMW so, dass das Metallärmchen mit einem Halteklips am Fahrwerk befetigt ist und am anderen Ende an einem Plastikärmchen des Sensors angebracht ist. Ändert sich also der Beladungszustand des Wagens, bewegt sich das Fahrwerk. Beim Einschalten wird nun die Position des Sensors abgefragt, dadurch der "Beladungsstand" des Autos errechnet und die Stellmotoren stellen die optimale Scheinwerferposition ein. Daher ist in Fahrzeugen mit Xenonscheinwerfer auch kein Regler im Armaturenbrett für die Leuchtweitenregulierung zu finden. 

Ganz klar: das Metallärmchen war total verrostet. Der Halteklip aus dünnem Blech hat wohl das zeitliche gesegnet und nun muss das komplette Hebelgelenk ausgetauscht werden. Für 24 Euro gab es Ersatz beim örtlichen Händler. Nichts wie rauf auf die Grube und schnell das Teil auswechseln. Doch was war das? Nicht nur der Halteklip war abgrochen und verrostet. Auch am Höhenstandsensor fehlt die Hälfte. Der halbe Plastikarm des Höhenstandsensors ist abgebrochen. Dummer weise handelt es sich hier um ein "wie aus einem Guss"-Teil und so konnten wir nicht mal improvisieren, basteln und flicken. Auch das einfache Verlängern des alten Plastikarms hätte nichts gebracht, da das Plastik im Laufe der Zeit schon sehr spröde und porös geworden ist und nicht den nötigen Halt gab. 

Alter und neuer Höhenstandsensor im Vergleich

Also hilft wohl doch nichts anderes als 70 Euro zu investieren und einen neuen Sensor zu kaufen. Selbstverständlich war auch der Händler vom vorzeitigen Ableben des Sensors überrascht und hatte ihn nicht vorrätig. Doch bereits am nächsten Tag stand der Operation nichts mehr im Wege, bis auf das Fahrwerk, welches das Hantieren bei den festgerosteten Schrauben nicht gerade erleichterte. 

Doch letztendlich war die Aktion von Erfolg gekrönt. Die Lichtausbeute ist wieder versprochen hoch und der Lichtkegel sorgt auch noch in weiter Ferne für ein Aufblitzen und Funkeln.

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