Montag, 21. Januar 2013

Hält er oder fällt er? Zur HU im Spezialpassat


"Also dann bis zum nächsten mal - in zwei Jahren." Wie schnell die Zeit doch vergeht wenn man Spaß hat. Jetzt sind die zwei Jahre rum und der Spezialpassat muss erneut seine Haltbarkeit unter Beweis stellen. Wäre doch gelacht wenn wir dieses mal nicht Mängelfrei über die Bühne kommen!


Da der Spezialpassat-Fahrer nach dem Winterurlaub fluchtartig abreisen musste, befand sich der Wagen noch im gleichen Zustand wie im letzten Jahr. Sprich: Versifft! Die Außenhaut Zentimeterdick mit Streusalz und Straßendreck überzogen und im Innenraum ein halbes Fußballfeld auf den Fußmatten. So will niemand beim Prüfer vorfahren. Nicht das es einen Unterschied machen würde, aber verkehrt ist es auch nicht.


Frisch gewaschen und mit korrektem Luftdruck gehts weiter in die heimische Garage. Dort kontrollierte ich (der SPF hatte keine Zeit selbst seinen Verpflichtungen nachzukommen) nochmal schnell die Beleuchtung und Scheibenwaschanlage. Wie leicht kann man so die ersten Bemängelungen umgehen. Den neuen Verbandskasten aus dem Audi transplantieren wir auch direkt mal in den Passat. -Beim letzten Besuch wurde dieser garnicht kontrolliert.

Weil Vorabanmeldungen uncool sind, geht die Lotterie auf einen freien Platz am Prüfzentrum los. Am Vormittag stehen die Chancen meist gut gleich rein zu dürfen. Dem war nicht so. Vor mir stand noch ein Firmenwagen mit Anhänger. Doch offenbar leistet der Fuhrparkmanager gute Arbeit und beide Vehikel bekamen einen frischen Aufkleber verpasst.


Dann nix wie rein! Dem Prüf-Onkel kam der Spezialpassat gleich bekannt vor. Kein Wunder, schließlich kommen wir damit seit sechs Jahren dort vorbei. Was neu ist- der Prüfer hat selbst auch einen 35i! Welch Zufall, da gibt es gleich Gesprächsthemen zu genüge. Offenbar hat sich die viele Arbeit in den letzten Jahren bezahlt gemacht. Der gute Gesamteindruck fällt dem geschulten Auge sofort auf. Dann kann er die Plakette doch gleich draufmachen und wir sind fertig.

Leider nicht. Also erst auf die Bremsenrolle und einmal in die Eisen gelatscht. Alles super. 300daN Bremskraft an beiden Vorderrädern sind für das Alter ein top Ergebnis. Auch die Handbremse spielt mit und blockiert simultan.


Die letzte Woche im Gebirge hat den Motor gut gefordert. Um Ablagerungen im Auspuff durch kurzstreckenbetrieb müssen wir uns damit keine Sorgen machen. So schwer ist das Prüfprozedere nicht und Schadstoffarm nach Euro2 was heißt das schon. CO ausstoß und Lambdawert passen, Störgrößen werden erkannt und weggeregelt. ASU bestanden. Und der geschweißte Mittelschalldämpfer hält auch tapfer durch.


Auf der Hebebühne werden erstmal alle Lampen durchgeprüft und die Einstellung der Frontscheinwerfer mit dem Einstellgerät kontrolliert. Beim letzten mal fehlten vorne noch die Nebelscheinwerfer. Das ist ihm garnicht aufgefallen. Genausowenig das ein Glas kaputt ist. Dafür ist dieses Jahr eine Abdeckung auf dem Pluspol der Batterie, beim letzten Mal gabs dafür noch einen Vermerk.
 
Es geht aufwärts. Der Wackeltest auf der Hebebühne bleibt ohne Beanstandungen. Querlenker, Radlager, Pendelstütze und Spurstangen sind immernoch stramm. Das deutlich geringere Gewicht macht sich auch hier Bemerkbar, der Omega verschleißt seine Gelenke deutlich zügiger


Dafür zeigt der Spezialpassat an anderer Stelle Arttypischen Verschleiß: typisch für Frontfräsen sind die Vorderreifen schon auf eine grenzlegale Profiltiefe runtergefahren während die Hinterräder noch mindestens ein Jahr durchhalten werden. Beschleunigt wird dieser Effekt noch durch die Ganzjahresreifen. Ohne den saisonalen Tausch bleiben die Reifen immer an der gleiche Achse, ein gleichmäßiges verschleißen ist so nicht möglich. Auch der zweite Verschleißpunkt ist natürlich mit Ganzjahres (und Winterreifen), bei rasanter Kurvenfahrt und geringem Luftdruck lastet das Fahrzeuggewicht auf den Außenkanten der Lauffläche, dadurch verschleißt diese schneller. Auch das ist ein Grund warum Ganzjahresreifen regelmäßig am Auto herumgetauscht werden sollten.


Nichts davon war gravierend genug um einen Mangel im Prüfbericht festzuhalten. So haben der SP und ich das Ziel erreicht: Hauptuntersuchung ohne erkennbare Mängel bestanden! Jetzt nur die 92€ Untersuchungsgebühr entrichten und die neuen Aufkleber auf Fahrzeugschein und Kennzeichen bewundern.


Trotzdem bleibt uns noch genug Arbeit. Der kaputte Nebelscheinwerfer muss zeitnah erneuert oder wenigstens abgedichtet werden. Die blanken Vorderreifen kommen nach Hinten -sobald der letzte Schnee weg ist- so können noch ein paar Kilometer mit den alten Pellen gefahren werden. Außerdem fängt der hintere Radlauf trotz Rostbehandlung und Neulackierung wieder an Blasen zu werfen. Das müssen wir bekämpfen solange es noch optische Makel sind.
 

 Exkurs: Wann sind Reifen abgefahren und müssen erneuert werden? Wenn der Lötkolben beim Nachschneiden nichtmehr durch den Draht der Karkasse kommt!

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