Freitag, 22. November 2013

Nicht schon wieder . . . .

Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Unser Musiklehrer in der Schule liebte es Geschichten aus seiner Jugend zu erzählen. Eines Tages erzählte er die Geschichte von seinem Kumpel mit dem Polo, wie sie zusammen von Gig zu Gig fuhren und die Straßen unsicher machten. Doch der Polo brauchte mehr Öl als Sprit und so kam es nicht selten vor, dass die beiden unterwegs anhalten mussten um Öl nachzukippen. Eine unglaubliche Geschichte - dachte ich zumindest damals. Heute werde ich eines besseren belehrt . . .






Montag vor einer Woche:
Die Fahrt führt mich im Rahmen meiner außendienstlichen Tätigkeit mit dem Auto an eine Schule tief ins Herz von NRW, nach Duisburg. Auf dem Rückweg nach Hause meldet sich auf einmal der Bordcomputer zu Wort: "Oelstand prüfen". Schon wieder mal, dürstet es den Omega nach Öl. Aber nun gut, nach einer gewissen Zeti gewöhnt man sich daran. Aber hatte ich nicht letzte Woche erst Öl aufgefüllt? Nun ja, der Bordcomputer meldet sich ja eh recht frühzeitig und vielleicht stand der Wagen doch etwas schief, so dass ich vielleicht den Ölpeilstab abgelesen habe. Eine Woche und knapp 500 Km, wäre selbst für den Omega eine Rekordleistung. Also Öl aufgefüllt und dann sollte wohl wieder Ruhe herrschen. 

Diesen Montag:
Wieder führte meine außendienstliche Tätigkeit nach Duisburg und wieder meldete sich der Bordcomputer auf dem Rückweg. Wieder verkündete er, dass dem Motor Öl fehlt. Das kann doch nicht sein. Wo soll das ganze Öl denn bleiben? Der Omega kann das Öl ja entweder nur verlieren oder verbrennen. Wenn er es aber verlieren würde, dann müsste ich ja regelrechte Fützen unter dem Auto stehen sehen können. Außerdem müsste ja irgendwie Öl im Motorraum oder dem Unterboden zu sehen sein. Aber das ist nicht der Fall. Also muss er es doch verbrennen. So ein Mist. Was nun? Was kann die Ursache für den hohen Ölverbrauch sein?

1. Zylinderkopfdichtung kaputt:
kann nicht sein, am Öldeckel sind keine braunen Schlieren zu sehen und im Kühlwasserbehälter ist auch nichts bemerkenswertes beobachtbar. 

2. Ventilschaftdichtungen kaputt:
Wenn die kaputt währen, müsste beim schlagartigen Gasgeben und Wegnehmen eine blaue Wolke aus dem Auspuff kommen. Dem ist jedoch nicht so. Es sind keine blauen Fahnen erkennbar

3. Kolbenringe hinüber: 
Kann ich ohne Weiteres nicht überprüfen, jedoch müsste ich dann ja aufgrund der mangelnden Kompression Leistungseinbußen verzeichnen, was jedoch auch nicht der Fall ist. 

4. Blow-by-System sitzt zu:
Das wäre nicht nur die kostengünstigste sondern auch am einfachsten zu behebende Problemstelle. Außerdem ist dieses lt. dem Omega-Papst Kurtberlin ein "Brot-und-Butter-Problem", das oft passiert. Hierbei passiert folgendes: Trotz der Kolbenringe ist der Brennraum nicht hermetisch abgeschlossen und abgedichtet. Gase können an den Kolbenringen vorbei und gelangen dabei in die Ölwanne, die sich darunter befindet. Damit sich hier allerdings kein Überdruck bilden kann, müssen diese Gase wieder abgeführt werden. Da sie nicht an die Umwelt gelangen drüfen (da umweltschädlich) werden die Gase regulär vom Motor mit der Frischluft angesaugt und im Verbrennungstakt mit verbrannt. Jedoch können die Öldämpfe den Schlauch soweit zusetzen, dass der Querschnitt der Schläuche immer kleiner wird, was eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit zu Folge hat. Die Schläuche werden folglich zu kleinen Staubsaugern, die das Öl regelrecht mit heraussaugen und ganze Ölströme durch die Drosselklappe in den Motor leiten. 

Dieses galt nun zu überprüfen. Also einfach die Schläuche abgemacht und nachgeguckt, ob die Ablagerungen dickwandig den Querschnitt mindern. Doch dem war nicht so. Die Schläuche waren zwar allesamt etwas ölig, jedoch wiesen sie keine Verkrustungen auf. Der Querschnitt war also nicht gemindert, dies konnte also auch keine Lösung für mein Ölverlustproblem sein. Sollten es also vielleicht doch die Kolbenringe sein? Ich entschloss mich dem Rat von Kurtberlin zu folgen und kaufte eine Flasche des Öladditivs "Ölstopp" und füllte sie ein. 300ml reichen für bis zu 5 Liter Motoröl.

Diesen Dienstag (einen Tag später): 
Dieses Mal führte mich meine Tätigkeit nach Bochum. Die Strecke ist nicht so weit wie nach Duisburg, scheinbar war es jedoch wieder weit genug um enorme Massen Öl verschwinden zu lassen. Auf dem Rückweg meldete sich wieder der Bordcomputer mit dem drohenden Satz "Oelstand prüfen". Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe doch gestern erst bis zur Maximum Markierung aufgefüllt. Zuhause angekommen kontrollierte ich den Ölstand: Minimum. Auf 300 Km Autobahn verbrauchte der Omega nun exakt einen ganzen Liter Öl. Das wird ja immer schlimmer als besser. Blaue Wolken sind jedoch immer noch nicht zu erkennen. Ich entschloss mich nochmal genau das Blow-By-System zu untersuchen. Die Schläuche wirken schon ein wenig matschig und man merkt auch, dass sie leicht zusammenpappen, wenn man sie eindrückt. Ob das jedoch einer Querschnittsminderung gleichkommt, sei mal dahingestellt. Mal schauen, ob die Drosselklappe irgendwelche Anhaltspunkte verrät. 


Was war das? Die ganze Drosselklappe ist total zugesifft. Dass die normalerweise etwas ölig ist, ist selbstverständlich. Aber ist das noch normal? Wenn ich meinem Bauchgefühl glauben schenken darf, nein. Hier wird wohl mit großer Wahrscheinlichkeit ein Teil des Öls abgeführt. Also muss ja das Blow-By-System dicht sein. Aber in den Schläuchen war doch nichts zu erkennen. Gibt es da nicht auch einen Test um das zu überprüfen? Mehr oder weniger ja. je nach dem, welcher Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung zusitzt, müsste ja im Ventildeckel ein leichter Unterdruck oder ein Überdruck entstehen, welches dann beim Öffnen des Öldeckels deutlich merkbar wäre. 

Also ran ans Werk: Motor starten, warten und vorsichtig den Öldeckel aufdrehen. Nichts passiert. Weder Über- noch Unterdruck entluden sich. Vielleicht passiert das ja auch nur bei erhöhter Drehzahl. Doch das konnte ich auf die Schnelle nicht testen. Meine Idee ist nun Folgende. Ich habe mit einem Lappen sehr grob die Drosselklappe gereinigt, Öl aufgefüllt und werde nun weiter fahren. Wenn sich das nächste Mal der Bordcomputer meldet, dass der Ölstand zu gering ist, werde ich die Drosselklappe wieder kontrollieren, ob sie wieder versifft ist. Dann weiß ich bescheid, dass ich die Drosselklappe ausbauen und reinigen muss, genau wie auch die Schläuche und Leitungen der Kurbelgehäuseentlüftung. Es ist auf dem Weg der Fehlersuche bis jetzt zumindest der erste Ansatz. Doch wann wird es soweit sein? Wenn man das mal immer so genau wüsste. Da hilft wohl nur W A R T E N. Doch eins ist sicher. Wir vom SZK-Team behalten alles genaustens im Auge und werden auch hier wieder berichten.

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