Montag, 4. November 2013

Weißer Riese mit Pickeln im Gesicht

Schaut doch ganz frisch aus der Sprinter, aber nur solange Kühlergrill und Stoßstange das Elend verbergen.

James Cook konnte ja nicht ahnen das sein Name mal auf einer Blechkiste stehen würde. Zu seiner Zeit waren Schiffe noch aus Holz und Männer aus Stahl. Beides hat sich geändert und ist zum Problem geworden. Jedenfalls muss der Rost bekämpft werden bevor das Auto rund um den neuen Motor zerfällt.

Auf der Heimfart vom diesjährige Schweden-Urlaub musste frühzeitig gestoppt werden nachdem der Motor auf der Autobahn das Handtuch warf. Dem Piloten blieb nur die weiterfahrt im Mietwagen während der Sprinter einen neuen Austauschmotor bekam.

Unter der Haube glänzt alles wie neu, ist es ja auch seit dem Motorschaden im Oktober.

Nicht das erste Mal das sowas passiert ist. Mit dem alten Wohnmobil (auf Mercedes Basis) verabschiedete sich der Motor -nach Vorschäden- in Dänemark. Auch dort kam ein Austauschmotor zum Einsatz.

Hinter der Stoßfängerblende sitzt die eigentliche Stoßstange und die ist rostig wie man sieht.

Jetzt ist die Mechanik wieder frisch, aber das Blech ist müde. Im Motorraum hat eine übergekochte Batterie im laufe der letzten Jahre das Metall angegriffen und macht umfangreiche Restaurationsarbeiten erforderlich. Leider hat die Werkstatt es verpennt das in einem Abwasch zu machen als der Motor noch ausgebaut war. 

Jahrelanger Beschuss mit Sandkörnern und Steinchen strahlen den Lack ab und fördern den Rost. Die Pfütze stammt vom augelaufenen Wischwasserbehälter.

Da der James Cook nicht nur im Sommer in den Urlaub fährt sondern das ganze Jahr über laufen muss, hat er in den vergangenen 13 Jahren genügend Salzwinter mitbekommen und das Steinschlag-Sperrfeuer auf der linken Spur hat er auch oft genug abbekommen.

Auch oberhalb der Scheinwerfer breitet sich der Rost aus, noch nicht dramatisch.

Über die gesamte Breite hinter dem Stoßfänger lässt sich erkennen wo der Rost den Lack unterwandert hat. Praktischerweise weiß Mercedes wie oft bei Lieferwagen dieses Bauteil ausgetauscht werden muss. Darum ist alles mit nur zwei Schrauben festgemacht und leicht abzunehmen. Bloß dass der Wischwassertank ausläuft wenn man die Scheinwerferwaschdüsen absteckt ist irgendwie unpraktisch.

Hier muss akut gehandelt werden bevor das Blech zu dünn wird und ersetzt werden muss.

Wie schon bei den Omegas musste die Drahtbürste und die Flex mit Fächerscheibe an die Arbeit. Immerhin hat so ein Lieferwagen eine bequeme Arbeitshöhe auch ohne Grube oder Hebebühne. Irgendwann war dann der gesamte Rost entfernt und nur das schiere Blech blieb.

Mit viel Grundierung und weißer Farbe wird das nackte Blech in Zukunft erstmal geschütz sein.

Mit Silikonentferner und Putzlappen wurde die Front von Schmutz und Fettresten befreit. Schließlich soll die neue Schutzfarbe möglichst lange halten. Die erste Schicht ist rote Rostschutzgrundierung aus der Sprühdose. Das abkleben der Schläuche braucht die meiste Zeit. 

Ein letzter Kontrollblick und alle Teile kommen wieder an ihren Platz.

Dann konnte der Pinsel geschwunden werden und mit Lack in Arktisweiß (RAL 9010) MB-Code: 9147 gleichmäßig drübergequastet. Weiß ist halt eine Dankbare Farbe bei der Ungleichmäßigkeiten nicht so ins Auge fallen. Schwarz und Silber wären schlimmer. Das haben wir schon beim alten Siebener des Nikografen gelernt.


Zum Abschluss alles wieder zusammengesteckt und bei Zeiten mal ein neuer Kühlergrill organisiert bevor sich das spröde Originalteil noch verflüchtigt. Auf die nächsten fünf Jahre in guter Zusammenarbeit! Und ab in den nächsten Urlaub.

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