Montag, 24. Februar 2014

Fiesta macht die Bahn frei


Wenn Tippes Fiesta auf der Straße unterwegs ist kann ihn jeder von weitem erkennen. Die vielen bunten Aufkleber im Heckfenster und die zwei weißen Rallyestreifen auf der Motorhaube erfüllen ihre Funktion. Das Auto ist einzigartig und sehr individuell. Nur bei einer Sache besteht noch Nachholbedarf: die kümmerliche Ford-Hupe muss besserem Ersatz weichen. 

 

Wie der Zufall (oder doch das Schicksal?) es will befindet sich im umfangreichen Teilelager von Tippe noch eine gut gebrauchte Bosch Kompressorfanfare. Die tat schon am VW Käfer seines Vaters gute Dienste und wurde seitdem von Auto zu Auto weitervererbt. Und jetzt soll sie also der Alkohol-Fiesta bekommen.


Da der Fiesta nunmal ein Kleinwagen ist und als solcher nicht unbegrenzt viel Platz unter der Motorhaube vorhanden ist, begann die Planung damit erstmal einen geeigneten Platz zu finden. Dort sollten alle Komponenten spritzwassergeschützt  und trotzdem nicht zu versteckt sein -schließlch soll man den Wagen hören können bevor man ihn sieht.


Der letzte Wagen indem das System verbaut wurde, war ein Mitsubishi Colt. Auch bei diesem war Platz nicht im übermaße vorhanden. Darum sind die beiden Fanfaren und der Kompressor platzsparend auf einer Aluminiumtafel montiert. Diese muss nun möglichst stabil im Motorraum verbaut werden. 


Aber dazu müsste man überhaupt dorthin kommen. Also auf die Haube und her mit dem Werkzeug. Die Stoßstange vorne soll runter und dazu müssen auch die Scheinwerfer und der Kühlergrill demontiert werden. Zum Glück (oder leider?) ist jeder Fiesta-Fahrer darin geübt selbige abzubauen, da er andernfalls keine defekte Glühlampe ersetzen kann. 

 

Wirklich fummelig wird es erst wenn die drei Schrauben unterhalb der Scheinwerfer gelöst werden, welche die Enden der Stoßstange von unten mit den Kotflügeln verbinden. Am einfachsten geht es mit einer kleinen Knarre und langer Verlängerung. Dann mit der einen Hand die Radhausschale wegdrücken und die Nuss aufsetzen und gleichzeitig mit der rechten Hand die Knarre betätigen. 


Wer diese saublöde Fummelarbeit überstanden hat ohne sich die Finger aufzuschneiden hat wahrlich großes Schraubertalent und sollte gleich weiter machen. Im Radlauf sitzen nochmal je zwei Schrauben und unter dem Kühler befinden sich drei Plastikschnappverschlüsse.


Nachdem der Brocken endlich weg ist, fand sich ein gut geeignetes Plätzchen zwischen Kühlerventilator und Motor direkt neben dem linken Rahmenende. Dort wird auch der eigentliche Stoßfänger angeschraubt. An diese Schrauben kommt die neue Halterung mit dran. So spare ich mir neue Löcher und mehr Arbeit beim Korrosionsschutz. 


Apropos Korrosionsschutz, nachdem die Schützende Stoßfängerverkleidung endlich aus dem Weg war, zeigte sich ein gleichmäßiger Rostbefall an den Schnittkanten des Stoßfängers. Diese wurden sofort entrostet, mit Rostschutzgrundierung behandelt und anschließend schwarz überlackiert. Natürlich mit Rallye-Spray.


Der Aluminiumblech Streifen lag noch in der Werkstatt und hatte auf Anhieb die perfekte Größe. So mussten nurnoch vier Löcher zur Montage gebohrt werden und die mechanische Installation ist abgeschlossen. Die Fanfaren scheuern nirgendswo und zeigen leicht nach unten, so das Wasser einfach wieder abfließen kann. 


Auf der Blechplatte sitzt auch ein neues Relais welches ursprünglich nicht vorhanden war. Aber die Verkabelung im Fiesta ist nicht allzu üpig dimensioniert, darum wollten wir kein Risiko eingehen. Jetzt betätigt das originale Kabel zur Hupe nurmehr das Relais welches dann den Kompressor mit Strom direkt von der Batterie versorgt.


Sollte aus unerfindlichen Gründen doch einmal der Wunsch bestehen wieder auf die fisselige Originalhupe umzuschalten, befinden sich dafür zwei Kabel an der Batterie, so das einfach nach belieben umgestöpselt werden kann. Eventuell kommt auch nochmal eine Highend-Lösung wie im Spezialpassat zum Einsatz.

Bis dahin kann Tippe wieder die Landstraßen unsicher machen und munter vor sich hin Hupen. Aber bei diesem Anblick im Rückspiegel macht vermutlich ohnehin jeder von alleine die Bahn frei.  

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