Freitag, 7. Februar 2014

Vier Funken für ein Halleluja!


Die Arbeit geht weiter, am Vectra gibt es noch viel zu tun. Mit frischem Öl im Bauch braucht der Motor jetzt noch den passenden Zündfunken damit es wieder richtig rund geht im Kurbelgehäuse. Das ist wie so oft im Leben leichter gesagt als getan.

Auf dem Weg zur Nikografen-Heimwerkstatt wollte ich noch schnell beim örtlichen Autoteile-Dealer die benötigten Sachen holen. Vier frische Zündkerzen und ein neuer Luftfilter. Da dieses Modell erst seit schlappen 19 Jahren nicht mehr hergestellt wird, sollte es ja keine große Sache sein dort alles zu bekommen.


Den Luftfilter hatten sie schonmal nicht auf Lager. Schade, aber das ist kein Beinbruch, der ließe sich auch später noch ruck zuck tauschen. Da war die Problematik mit den Zündkerzen schon gravierender. Nach unserer ausgiebigen Recherche im Internet (die Hersteller der Zündkerzen haben fast alle eine Suchfunktion für die jeweiligen Motoren), konnte es eigentlich nur eine bestimmte sein. 

Die kaufte ich also, für knappe 26€, und fuhr weiter richtung Schrauberhöhle. Dort stand der Patient bereits passend in der Garage unter hellem Licht und sperrte das Maul weit auf. Also da hätte Opel sich ruhig was besseres einfallen lassen können, so geht die haube nur maximal 45° auf. Da kann die Konkurrenz aber mehr!


Mit dem passenden Steckschlüssel und einer großen Verlängerung auf der Knarre ließ sich die erste Kerze mit moderatem Kraftaufwand aus dem Zylinderkopf herrausdrehen.  Die Elektroden waren ziemlich verrust und etwas abgebrannt. In den letzen 11 Jahren hat dieser Vectra über 40.000km abgespult. Noch nicht so dramatisch, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Wer weiß wann sich das nächste mal jemand hierhin verirrt.

Also sofort weiter gemacht und die neue Kerze reingeschraubt. Bei älteren Motoren mit Verteiler oder Zündmodul mit separaten Zündkabeln zu den einzelnen Zylindern macht diese Methode es uns leichter die Kabel den richtigen Zylindern zuzuordnen. Hier besteht diese Gefahr aber nicht.


Doch was ist das? Die neue Kerze lässt sich einfach ins Loch drücken und dreht sich ohne Widerstand. Das kann nicht passen. Wo liegt unser Fehler? Ein genauer Vergleich alt gegen neu, zeigte uns zwei Dinge: erstmal hat die neue Kerze 16mm Schlüsselweite und die alte 21mm und bei der alten ist das Gewinde auch deutlich dicker. Fast 2mm Unterschied, so kann das nicht passen.

Jetzt hieß es die Ruhe bewahren und schnell schalten. Der Teilehändler hatte schon erzählt das es mal irgend eine Umstellung gab, darum fand er auch zwei Kerzentypen im System. Aber NGK sagt es kann nur eine geben. Die haben wir genommen und die war offensichtlich falsch.


Samstag schließen die Läden immer relativ zeitig in unserem Dorf, darum schnell das letzte fahrbereite Auto vom Hof genommen und losgedüst. Der blaue Siebener hing am Ladegerät und so blieb nur der Omega Caravan um uns zu fahren.  (Die Nachbarn schütteln mittlerweile nurnoch den Kopf über unsere Autoschrauber Aktionen) 

5 Minuten vor Ladenschluss trafen wir ein und tauschten die Kerzen um. Die neuen hatten dann auch wieder den passenden Kopf mit 21mm Schlüsselweite. Und 9€ billiger waren sie obendrein auch. Aber das Gewinde war genauso dick wie bei den anderen Kerzen. Irgendwie auch nicht richtig.


Irgendwann kam dann die Erleuchtung und ein Blick in die sorgfälltig dokumentierte Wartungshistorie brachte die Gewissheit. Beim letzten Kerzenwechsel wurde an zwei Kerzen das Gewinde so sehr beschädigt das die Werkstatt mit HeliCoil Reparaturgewinde eine neue Verbindung schaffen musste.

Dabei wird erst ein neues größeres Gewinde in das alte Loch geschnitten und dort ein passender Gewindeeinsatz reingeschraubt. Dieser reduziert das Loch dann passend damit die Zündkerze wieder packt. Scheinbar packte sie nur etwas zu gut und beförderte das HeliCoil gleich mit herraus. 


Auf die schnelle selbst reparieren konnten wir dies nicht. Also beschränkten wir uns darauf die alte Kerze wieder einzuschrauben und die restlichen zu erneuern. Beim zweiten Zylinder blieb der Einsatz dann auch an seinem Platz und machte uns keine Probleme.

Auf der Fahrt nach Bochum bemerkte der Nikograf zunächst ein besseres Laufverhalten des Motor (vorallem wegen dem neuen Öl) und im Leerlauf geringfügige kaum merkbare Schwankungen. Dies ist wohl auf die ungleichmäßige Zündleistung der neuen und alten Kerzen zurückzuführen.

Demnächst darf die WdV (Werkstatt des Vertrauens) sich mit dem Problem beschäftigen und die letzte Kerze auch noch erneuern.

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