Montag, 3. März 2014

Dicht, Dichter, Omega

Ein Elend und das jedes Mal aufs Neue, wenn der Ölpeilstab die traurige Gewissheit offenbart, dass der Omega Caravan schon wieder nen ganzen Liter feinstes 10W40 durchgezogen hat. Schon wieder nachkippen. Und das nach knapp 600 Kilometern. So langsam stehts aber bis Oberkante Unterlippe. Die Motorentlüftung ist doch nun penibelst gesäubert. Alle Gase können wunderbar abziehen. Woran kann es denn noch liegen? Endlich Zeit, dass mal mehr passiert!
 
 
 
 
Nachdem die Motorentlüftung gründlichst gesäubert, die Schläuche erneuert und wieder eingebaut wurden, sollte das Blow-By-System eigentlich auszuschließen sein. Aber wo bleibt das Öl sonst? Irgendwo muss es doch hin! Da hilft nur eins: Kompressionsprüfung. Wenn die Kolbenringe wirklich hinüber sind, dann ist das messbar. Wenn die Kolbenringe nicht mehr richtig abdichten entweicht der Druck und im Zylinder baut sich nur noch ein geringer bis garkein Druck mehr auf. Eigentlich wäre das bei einer Laufleistung von knapp 130.000 Km nur möglich, wenn der Vorbesitzer den Wagen gequält hat, aber irgendwo muss man schließlich anfangen mit der Fehlersuche. 
 
 
Mit dem Kompressionsdruckmessgerät überprüften wir den Druck. Hierzu schraubt man die Zündkerzen heraus und schraubt das Messgerät in das Zündkerzengewinde des jeweiligen Zylinders hinein und lässt den Anlasser etwas orgeln. Wichtig ist hierbei, dass die Sicherung für die Spritpumpe gezogen wird, ansonsten stehen nach ein paar Versuchen die Zylinder im Sprit. Nun also alle Zündkerzen raus, die Messuhr im ersten Zylinder einschrauben, Sicherung heraus und losorgeln bis der Zeiger auf der Skala sich nicht mehr weiterbewegt und somit der Zylinder sein Maximum erreicht hat. 
 
 
Da das Messgerät schon etwas länger ungebraucht im Keller lag (wann braucht man das schonmal?) entschlossen wir uns gleich mehrere Messungen pro Zylinder zu machen um mögliche  Fehlerquellen auszuschließen. Im Endeffekt kamen bei den Zylinder folgende Durchschnittswerte bzw. Medianwerte heraus:
 
Zylinder 1 - 16 bar
Zylinder 2 - 14 bar
Zylinder 3 - 15 bar
Zylinder 4 - 16 bar
 
Insgesamt ein Ergebnis das zufriedenstellend ist. Die erreichten 16 bar auf den Zylindern 1 und 4 sind optimal und nicht zu übertreffen. Ein Abweichen um zwei bar ist absolut tolerierbar und evtl. auch zu einem geringen Teil an Ungenauigkeiten bei der Messung zu erklären. Fazit: Der Motor braut Druck auf. Das bedeutet dass die Zylinder dicht sind und die Kolbenringe funktionieren und abdichten. Ergo kann hier schonmal ausgeschlossen werden, dass die Kolbenringe abgenutzt oder verschlissen sind.
 
 
Doch es geht noch weiter: Das Zündkerzenbild liefert noch mehr Erkenntnisse. Während auf den Zylindern 1 und 4 alles in Ordnung ist und die Zündkerzen eine gesunde braune Farbe haben, sind die Kerzen auf Zylinder 2 und 4 weißlich und haben deutlich verkrustete Ablagen. Wären diese Ablagerungen leicht gräulich und nicht so "dick" wäre es ein normales Bild. Aber in diesem Fall ein Hinweis darauf, dass sich Motoröl- oder Benzinrückstände an der Kerze festgesetzt haben. Interessant: Hier gilt es demnächst weiter zu recherchieren und bei nächster Gelegenheit die Zündkerze auszuauschen.

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