Das eine gute Pflege und frische Prüfplakette kein Garant für sorgenfreies Autoleben sind, haben schon einige erleben müssen. Auch Hey_Allan muss sich mächtig ins Zeug legen um seinen treuen Begleiter fit für die nächsten Jahre zu machen. Der Rost hat auch diese Karosse befallen und nagt unaufhörlich am Bodenblech.
Als erstes möchte ich mich vorstellen – ich bin der „Neue“,
heiße Hey_Allan und fühle mich geehrt hier einen Beitrag veröffentlichen zu
dürfen. Selbstverständlich verfolge ich, wie jeder der diesen Beitrag liest,
immer fleißig Comickus & Co's Beiträge in diesem Blog.
Nun – meine Geschichte beginnt mit der Fahrt nach Hause auf
den letzten 100km nördlich von Hamburg habe ich ein quietschen an der
Hinterachse wahrgenommen. Zu Hause angekommen habe ich mich in der Dunkelheit
sofort mit der Taschenlampe bewaffnet unter's Auto gelegt und mich auf die
Suche gemacht um das vermeintliche quietschen zu lokalisieren. Dabei musste ich
wiedermal feststellen, dass der Unterboden doch sehr stark angerostet ist –
jedoch wie nicht anders zu erwarten war, war er nirgends offensichtlich
durchgerostet.
Jedenfalls habe ich kein
quietschen gefunden. Die fortgeschrittene Dämmerung tat ihr übriges dazu und so
nahm ich mir vor am nächsten Morgen mich nochmal vernünftig unter das Auto zu
legen und ggf. sogar mal meine Auffahrrampen zu nutzen.
Am nächsten, naja
Mittag habe ich mich unter mein Auto gelegt und musste dann doch
feststellen, dass der Rost immer noch, jedoch kein quietschen zu finden war. So habe ich mir einen Schraubendreher geholt und ein wenig
angefangen in den Rostblasen an den Verbindungsnähten herumzustochern. Die
folgen waren fatal...
Nicht nur, dass es angerostet war die Reserveradmulde war zu
1/3 abgerostet sowie diverse kleine Löcher unter der Verstrebung der
Reserveradhalterung und dem Abschlepphaken. Diese wurden Sichtbar nach dem ich
das Reserverad ausgebaut hatte. Zuvor konnte man wirklich nur die Rostblasen
sehen – keine stärkeren Anrostungen geschweige denn Durchrostungen.
Nach dem ich den Schock verarbeitet hatte, habe ich bei
meinem Schweißer des Vertrauens mal angefragt ob er doch so ein bis zwei
Stündchen Zeit hätte mir sein Schweißgerät zur Verfügung zu stellen. Da er, wie
gesagt, mein Schweißer des Vertrauens ist, war es überhaupt kein Problem und
ich bin am selben Tag noch zu ihm und wir haben uns eine grobe Übersicht
verschafft, was alles gemacht werden müsste damit meine Depression weniger werden.
Nach dem mein treuer Astra in seiner Doppelgarage ein Platz
auf den Auffahrrampen gefunden hat, gingen wir so um das Auto, legten uns
drunter und begutachteten den Sachverhalt. „Alles in allem garnicht sooo
tragisch“ - war die Aussage.
Lustig wie ich bin habe ich mich daraufhin auf die Suche
gemacht wo noch überall Rost sein könnte und wurde, wie zu erwarten, prompt
fündig.
An dem Einstieg hinten rechts war eine kleine, aber doch
sichtbare Rostblase, die ich natürlich eindrücken musste und so auch gleich
durch den Schweller in den Hohlraum und auf der Rückseite des Schwellers auch
wieder raus kam. Da waren sie wieder – meine Rostdepressionen. Ich nahm meinen
Rostaufspürhammer und tastete mich langsam an dem „Einschussloch“ des
Schraubendrehers vor, wie großflächig der Rost wohl schon vorgearbeitet hat.
Nach 10 Minuten waren beachtliche Löcher entstanden. Es fanden locker 3 Finger,
ein Kugelschreiber oder wahlweise auch eine Qualitäts-Taschenlampe der Marke
Maglite darin Platz. So gesehen schon recht Praktisch. Jedoch nicht das
Richtige für meine Depressionen.
Nach dem es freigelegt war dachte ich scharf
nach und habe mich auf die andere Seite begeben und dort den selben Test
gemacht. Hervor kam – nichts. Erste Erleichterung machte sich breit. Dann
jedoch am Radlauf innen. Leichte getrocknete Rostsuppe. Nun – Schraubendreher
rein und schon an der Rückbank sein. So war es auch. Also – Rückbank ausbauen
und von Innen den Schaden ersichtlicher zu machen.
Nachdem nun der Rost aufgespürt war, wurde es Zeit für die
erste Beseitigung. Nigrin, dein Freund und Helfer musste her. Seit Jahren eine
gute Sache wenn es um Rostumwandler geht.
Also eine Schüssel – ein alter Pinsel und los geht’s.
FALSCH. Da es sich bei Rostumwandler um Phosphorsäure handelt, MUSS eine
Schutzbrille sowie am besten auch Handschuhe getragen werden. Wer sich
Rostumwandler kaufen möchte sollte auf einen hohen Gehalt von Phosphorsäure
achten, da dieser für den eigentlichen Rost-Umwandlungsprozess verantwortlich
ist. Nach dem für Arbeitsschutz gesorgt wurde ging es dann los.
So – um nun noch etwas dazu zu sagen wo der Rost herkommt,
zeig ich euch noch ein Foto von dort wo ich wohne:
Meerwasser – gut für die Haut – schlecht für's Blech
Da dieser Artikel schon recht viel Text beinhaltet und der
Rostumwandler über Nacht trocknen sollte, werde ich die zweite Hälfte des
Artikels am Montag zur gewohnten Uhrzeit um 5:30 veröffentlichen. Dort erzähle
ich über das Schweißen, Versiegeln vom Unterboden und von schönem Wetter an der
See.
P.S. Der Auslöser für die ganze Aktion -das Quietschgeräusch an der Hinterachse- hatte sich nach zwei bis dreimaligem Betätigen der Handbremse selbst erledigt. War wohl nur Dreck o.ä. Im System.
P.S. Der Auslöser für die ganze Aktion -das Quietschgeräusch an der Hinterachse- hatte sich nach zwei bis dreimaligem Betätigen der Handbremse selbst erledigt. War wohl nur Dreck o.ä. Im System.
Interessant.
AntwortenLöschenManchmal kaum zu glauben, wie sich so harmlose Rostblasen entwickeln wenn man erstmal sucht.
Was ist aus dem quietschen geworden?