Montag, 22. Dezember 2014

Klare Sicht nach hinten

Auch wenn die Nebeltage in diesem Jahr zumindest in unserer Region seltener Auftreten als im vergangenen Jahr, feucht ist es draußen trotzdem reichlich. Und auch beim Einsteigen in den Passat merkt man es deutlich, wenn das Lenkrad sich beim Umklammern klamm anfühlt und die Scheiben beschlagen. Wie gut dass der Passat eine Klimaanlage hat. Im Nu ist alles weggepustet. Nun gut, es dauert schon ein bisschen länger und mit offenen Fenster gehst es zusätzlich etwas schneller, aber auch nur im vorderen Bereich. Für den rückwärtigen Blick nach hinten sollte eigentlich die Heckscheibenheizung ihre Aufgabe erfüllen. Ein Fingerdruck auf den entsprechenden Schalter, ein Relais klackt und hinten fließt Strom durch die in Glas eingelassenen Leiterbahnen. Eine wunderbare Sache, wenn da nicht der Passat anderer Meinung wäre . . . 

 

Bislang gab es an noch keinem Fahrzeug im SZK-Fuhrpark großartig Auffälligkeiten der Heckscheibe bzw.  Heckscheibenheizung. Eigentlich ist diese doch vielmehr eines der Teile, die am wenigsten kaputt gehen. Doch offenbar ist der Passat hier eine große Ausnahme. Mit Betätigung des Schalters für die Heckscheibenheizung passiert nicht viel. Nur zwei Leitungen scheinen zu funktionieren und machen einen schmalen Streifen frei, der zum Durchgucken jedoch nicht reicht. Ärgerlich. Woran das wohl liegt? 

Bei einer ersteren genaueren Beobachtung der Heizleitungen waren keine Auffälligkeiten zu entdecken. Scheinbar gehen alle Leitungen von der linken zur rechten Hälfte der Heckklappe und sind intakt. Doch leider offenbarte sich auf dem zweiten Blick das Problem und damit der Grund, warum die Heckscheibenheizung nicht funktionierte. Von außen auf die Scheibe geschaut, befindet sich in der oberen linken Ecke eine riesige Ansammlung von Leitungsunterbrechungen. Sie sind nur schwer zu erkennen und werden dadurch erkenntlich, dass sie durchschimmernd und leicht transparent wirken. Mit einer Taschenlampe als Gegenleuchte, konnte man die durchscheinenden Stellen gut erkennen. Ob sich das wohl noch reparieren lässt? Ein Versuch ist es Wert. Im Handel gibt es Leitsilberlack, der elektrischen Strom leitet und mit dessen Eigenschaften man Lücken von bis zu einem Zentimeter Länge überbrücken kann. Der Lack befindet sich in einer Pinselflasche und ist dadurch auch für Kunstlegasteniker handhabbar - angeblich. Ich habe zuvor noch nie damit gearbeitet und war dann schon etwas perplex, wie flüssig dieser Lack doch ist. Ich hatte ihn mir etwas zähflüssiger vorgestellt, vielleicht sogar eher wie Lötzinn. Doch das ist ein anderes Kapitel. 


Zuerst müssen die zu behandelnden Flächen gereinigt und die Stellen an den betroffenen Leiterbahnen sorgfältig abgeklebt werden, damit man mit dem Lack nicht die Scheibe anmalt, sondern nur die Leiterbahnen. Anschließend das Leitlacksilber gut schütteln, damit sich das Silber vom Bodensatz überall verteilen kann. Dann kann das Auftragen beginnen. Doch das ist garnicht so einfach. Immer wieder deckte der Lack nicht und wollte auf den Heizdrähten nicht haften. Nach zwei Stunden Trocknungszeit -bei durch den Heizlüfter auf 20 Grad erwärmten Innenraum-, folgte der zweite Anstrich. Auch dieser trocknete dann aus. Doch bei näherer Begutachtung nach Vollendung der Trocknungszeit musste ich jedoch feststellen, dass an vielen Stellen der Lack zwar auch getrocknet war, aber teilweise großflächig abplatze. Die Lücken kamen wieder zum Vorschein und auch der Taschenlampentest zeigte, dass die einige zum Teil gravierende Stellen wieder transparent waren. 


Ich habe daraufhin die Heckscheibe getestet. An einigen Stellen hat das Leitsilber wirklich geholfen. Es ist haften geblieben und hatte den Erfolg, dass ich inzwischen ein paar mehr Heizdrähte zur Verfügung habe. Zwar noch längst nicht alle, aber immerhin ein Anfang. Etwas enttäuscht über die investierte Zeit und in Relation über die erhofften Erfolge musste ich mir wohl nun eingestehen, dass die lückenhaften Stellen und Abschnitte teilweise wohl schon zu groß sind, als dass ich sie mit Leitlack reparieren kann. Schade. Hier hilft wohl langfristig nur eine neue Heckscheibe. Doch vorerst ist dieser Zugewinn an manchen Heizdrähten schon etwas wert. Die Scheibe ist nun schneller frei als vorher.

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