Wer
hätte damit gerechnet, dass Tatti und ich schon so bald wieder zu
Gast beim SZK sind?!
Schon
seit ein paar Wochen bemerkte ich, dass die Radlager hinten leise am
summen waren. Nachdem ich eine längere Strecke Autobahntempo gefahren war musste
ich erschrocken feststellen, dass die Geräusche unerträglich laut
geworden sind. Da
gibt es nur eins zu tun bevor das Rad abfällt schnell dem
Schlagzeilenkäfer Bescheid sagen und die Radlager erneuern.
Gesagt
getan. Die neuen Radlager der Hinterachse für den Clio B kosten im
Internet ca. 12€ das Stück und wurden recht zügig geliefert. Im Gegensatz zu vielen Teilen am Auto gibt es hier auch keine große Auswahl von Ersatzteilen die vielleicht oder vielleicht auch nicht richtg passend.
Frisch
motiviert und sehr optimistisch gingen wir also eines schönen Tages
(nur knapp 2°C und Regen …) in der unüberdachten Einfahrt ans
Werk.
Der
kleine Franzose war schnell auf die Böcke gestellt und natürlich
mit Keilen gegen das Wegrollen gesichert, wir sind hier schließlich
am Berg! Die Hinterräder sind schnell demontiert, ebenso die Nabenkappen welche einfach mit einem spitzen Schraubendreher rundherum abgehebelt werden müssen.
Die
M20 Sechskantmutter die das Radlager auf der Radnabe hält ist auch fix
gelöst, es braucht nur genügend Kraft oder die passende Hebelverlängerung. Mit ein bisschen Geschick ließen sich auch die
Bremstrommel gut entfernen, dazu musste die kleine Nase (auf dem Foto
rot markiert) mit Hilfe eines Schraubendrehers durch das Loch für
die Radbolzen nach unter gedrückt werden um die Bremsbacken
zurückzustellen. Falls es nicht klappt, kann man erstmal die Bremstrommel ringsum mit dem Gummihammer Schlagen um den Rost zu lösen und dann das Rad wieder mit zwei Radschrauben befestigen - so hat man ein besseres Packende und kann mit mehr Kraft an der Trommel ziehen und wackeln bis sie dann doch endlich nachgibt. Für die Sprengringe braucht man entweder das passende Werkzeug oder viel Geduld und kleine Schraubendreher. Das war schon mal ein bisschen Frimelarbeit.
Aber
siehe da es kommen zwei verschlissene Radlager zum Vorschein die
schon recht heiß gelaufen waren. Auf der Fahrerseite konnte man die Trommel mit der Hand drehen und sofort das typische mahlende Geräusch kaputter Lager hören. In den letzten Jahren hat Tatti schon mindestens zwei mal neue Radlager bekommen, und das ist viel zu häufig für die geringe Laufleistung. Entweder waren die Lager Fehlerhaft oder sie wurden beim Einbau beschädigt.
Aus diesem Grund haben wir auch Abstand vom ursprünglichen Plan genommen die Lagerschalen mit dem Hammer aus der Trommel zu schlagen und die neuen Lager im Eisfach abzukühlen um sie leichter in die (zuvor aufgeheizte) Bremstrommel zu stecken.
Stattdessen stiegen wir schnell
ins Fluchtfahrzeug mit den immer noch in die Trommeln eingepressten
Radlagern und auf geht’s zum nächsten Schrauber der
glücklicherweise eine fabelhafte Werkstattpresse daheim beherbergt.
Mit Hilfe der 20 Tonnen starken hydraulischen Presse und passenden
Druckstücken aus dem Fundus ist es überhaupt kein Problem die defekten Lager aus
und die neuen Lagern ordnungsgemäß einzupressen. Das alte Lager diente nochmal als passender Adapter für das neue Lager bevor es ins Altmetall wanderte.
Da es sich bei den
Lagern um Komplettlager handelt muss nichts gefettet werden. Nur ein spritzer Kriechöl um die Montage zu erleichtern war notwendig. Ohne die Vorbereitungszeit dauert das aus- und einpressen der beiden Lager keine zehn Minuten. Das richtige Werkzeug ist halt doch Gold wert bei diesen Arbeiten.
Die
Trommeln mit den intakten Lagern kommen nun wieder an ihren
Bestimmungsort am Clio und werden mit der selbstsichernden
Sechskantmutter befestigt, die wie der neue Sprengring im Set mit den
neuen Radlagern geliefert wurde. Das geht am besten mit einer
Sprengringzange. Die M20 werden mit 175Nm Drehmoment
angezogen und hinterher mit der Nabenkappe abgedeckt.
Jetzt
fehlen nur noch die Räder und auf geht’s zur Probefahrt die mein
Kleiner mit Bravur bestanden hat :) Ohne mahnende Geräuschkulisse kann man sich nun wieder voll und ganz auf das Radioprogramm konzentrieren.
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