Vor ziemlich genau einem Jahr bekam Tippes Alko-Fiesta seine seitlichen ST-Streifen verpasst. Die Freude über diese neue Optik währte leider nur knapp zwei Monate, bis ein Wagen ihn touchierte und die Streifen samt Karosserie in Mitleidenschaft zog. Der anschließende Schriftverkehr mit der Versicherung zog sich über Monate hin, doch jetzt ist der Wagen wieder so gut wie neu.
Morgens auf dem Weg zur Arbeit, Tippe muss halten um nach links abzubiegen. Ein Fahrer mit wenig Geduld und noch weniger Augenmaß versucht sich zwischen Straßenrand und Fiesta durchzuschlängeln - mit wenig Erfolg. Von der Hinterachse bis zur Mitte der Beifahrertür ist das Blech eingedrückt und der Lack beschädigt, was durch den weißen Aufkleber noch besser zur Geltung kommt.
Nachdem die Polizei alles Aufgenommen hatte, fuhr Tippe weiter zur Arbeit und auf dem Heimweg bei der Werkstatt vorbei. Ein erster Kostenvoranschlag für die Reparaturkosten sollte doch ausreichen für die gegnerische Versicherung um schnell und ohne viel Rennerei das Geld für die Beseitigung aller Schäden rüber zu schicken.
Doch nachdem die Werkstatt ihr Angebot gemacht hatte, was auch die Erneuerung der kompletten Beifahrertür vorsah, wurde es klar - hier muss ein Sachverständiger her und ein ordentliches Schadengutachten machen. So klein ist der Schaden nicht mehr als das die Versicherung ohne zu zögern bezahlen würde.
So kam nach wenigen Tagen der Gutachter auf den Hof und begutachtete. Die neue Tür ist wohl doch nicht notwendig - das lässt sich ausdrücken und spachteln bis man nichts mehr erkennen kann. Auch der Radlauf lässt sich ausbeulen und hin richten. Teuer würde vorallem die Lackierung werden, da die komplette rechte Seite bis hoch zur Dachkante lackiert werden muss. Eine Teillackierung mit angenebelten Übergängen zwischen neuem und altem Lack ist hier nicht möglich, mitten auf dem Blech fällt sowas einfach zu sehr auf.
Nun begann der (bei uns leider schon zu oft erlebte) Krampf mit der Versicherung. Erst wurde Tippe eine Teilschuld angelastet, obwohl die Polizei den Tathergang (mit Zeugenaussagen) zweifelsfrei dokumentiert hatte. Dann wurde ein Angebot für schnelle und "unbürokratische" Regulierung auf Pauschalbasis angeboten, was deutlich unter den Reparaturkosten im Gutachten lag und zu guter letzt noch der Wert und Zustand des Fiestas angefochten.
Mit einem fachkundigen Rechtsbeistand hat man solche Probleme in den meisten Fällen von vornherein nicht. Komischerweise versuchen die Versicherer immer wieder die Geschädigten hinzuhalten und alles herunterzuspielen, bis sie einen Anwalt einschalten und plötzlich Bewegung in die Sache kommt.
Jetzt ist das nötige Geld für die Reparatur also doch angekommen (nach über 6 Monaten!) und die Kampfspuren können beseitigt werden. Nicht auszudenken wenn der Wagen nach dem Unfall nichtmehr fahrbereit gewesen wäre - so lange kann man doch nicht überall mit dem Fahrrad hinkommen.
Da wir eine fiktive Abrechnung mit der Versicherung vorgezogen haben, bekommt Tippe den Nettopreis für die Reparaturen laut Gutachten ausgezahlt und kann mit dem Geld theoretisch machen was er will - zum Beispiel eine neue Waschmaschine kaufen. Aber da das Geld mit dem Auto "verdient" wurde ist es nur recht und billig wenn es in selbigen reinvestiert wird - auch wenn der Schaden nicht so groß ist und durch die dunkle Lackierung nicht mal groß auffällt. Wie in der Vergangenheit (beim Audi, Omega und Spezialpassat) vorgemacht einfach die kaputten Blechteile gegen passende Exemplare vom Schrottplatz zu tauschen ist hier weder möglich noch Sinnvoll, da die Schäden sich noch mit vertretbarem Aufwand beheben lassen.
Beim Lackierer des Vertrauens herrscht zur Winterzeit leider hochbetrieb (so viele neue rostige Autos und verunfallte BMWs sieht man sonst das ganze Jahr nicht) und der erste mögliche Termin war nach Weihnachten. Aber wenn man nicht selbst zur Sprühdose greifen will und keine weiteren Alternativen hat muss man eben geduldig sein.
Nach ein paar Tagen Zwangsaufenthalt in der Lackiererei, wo der (besonders im Winter) startunwillige Alkoholmotor für einige Wirrungen und Irrungen sorgte, konnte Tippe seinen Fiesta endlich wieder in Empfang nehmen. Sogar der weiße Zierstreifen ist erneuert worden! Dann bleibt uns diese Arbeit glücklicherweise erspart.
Alles ist leider noch nicht perfekt geworden. Die Dellen im Blech sind Weg und auch der Farbton stimmt genau - doch die Läufer im Lack auf dem Radlauf müssen nochmal bearbeitet werden. Wenn es klappt könnte man den Fehler mit Schleifpolitur abschleifen, andernfalls muss der Lackierer seine Arbeit nochmal machen.
Ansonsten hoffen wir für die Zukunft das keine weiteren Unfallschäden einen Besuch in der Lackiererei oder Karosseriewerkstatt erforderlich werden lassen.
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