Montag, 14. Dezember 2015

Fahrwerk-Intensivwochen beim Normalpassat


Der Austausch der vorderen und hinteren Stoßdämpfer inklusive unmittelbarer Anbauteile am Normalpassat, hat dem Fahrverhalten geschmeichelt. Das Poltern wich und die Straßenlage hat sich verbessert. Soweit so gut, doch halten wir fest: das Fahrwerk besteht aus weiteren Komponenten und nach zwanzig Jahren bewegten Autolebens zeigen auch diese Alterungs- und Verschleißanzeichen. Zeit auch hier zu handeln. 


Wenn ich so an die Lenkung des E32 zurückdenke, ist die Passatlenkung im Vergleich auch nach zwanzig Jahren ein mustergültiges Präzisionswerk der Ingenieurskunst. Dennoch knarrt und kracht es trotzdem im Gebälk bei jeder Lenkbewegung, die über eine halbe Lenkradbewegung hinaus geht. Man merkt eine leicht schwammige Koordination zwischen Lenkradbewegung und Fahrmannöverausführung. Sollten hier vielleicht auch die Querlenker hinüber sein? Diese sind schließlich eine wichtige Hauptkompenente im Fahrwerksaufbau. Ein Argument dafür liefern scheinbar auch die Abnutzungserscheinungen an den vorderderen alten Domlager, die wir beim Austausch der Stoßdämpfer erneuerten. Wie mir ein Schrauber aus der Passat-Community berichtete, seien die Domlager durch defekte Querlenker stärker belastet und quittieren dadurch schneller den Dienst. Gemessen am Alter des Passats wäre der Austausch sicherlich ein rein wirtschaftlicher Unsinn. Gemessen am Idealwert und des übrigen unproblematischen Zustands ist der Austausch jedoch eine lohnende Investition in die nächsten Jahre, in denen der Passat zuverlässig seinen Dienst absolvieren wird. Somit lag es wohl neben den monetären Bedingungen wohl auch an Mut, Zeit und Motivation einen Austausch in Angriff zu nehmen. 


Die Ersatzteile konnte ich durch einen Kollegen im Fachhandel vergünstigt besorgen, so dass hier weiteres Einsparpotenzial möglich war. Eigentlich hätte dem Erfolg nichts im Wege gestanden, wenn nicht wieder eine Verkettung von unnötiger Schicksalsschläge einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Es regnete in Strömen, das passende Werkzeug war nicht zur Hand, die ausgedachten und vorbereiteten Improvisationen funktionierten nicht, eine Schraube des Querlenkers ist nicht erreichbar und die Schrauben die wir erreichen konnten, ließen sich auch unter Einsatz eines Bades in WD-40 nicht zum Loslassen bewegen (was prinzipiell im Fahrbetrieb ja eigentlich sehr löblich ist). Ein sehr frustrierender und zurückwerfender Misserfolg, der uns wohl die Grenzen des "Daheimschraubens" aufgezeigt hat. Irgendwo sind unsere Mittel und Fertigkeiten begrenzt. Hier hilft wohl nur eine Werkstatt mit entsprechender Ausstattung.
 

Einen entscheidenden Beschleunigungsgrund den Normalpassat in der Werkstatt zu bringen, gab es dann jedoch recht bald in Form eines störenden schleifenden Geräusch, dass wir zunächst nicht genauer einordnen konnten. Zunächst war es nur ganz leise, schnell wuchs es jedoch - insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten - zu einem lauten Dröhnen heran. Doch je prägnanter es wurde, desto deutlicher wurde auch die Diagnose. Beim Lenken änderte sich das Geräusch, bis es sogar in einer gewissen Lenkposition fast gänzlich im Motorlärm verschwand und beim Zurücklenken schließlich wieder auftauchte. Alles klar, hierbei kann es sich nur um ein defektes Radlager handeln. Alles klar, so kann es nicht bleiben, ab mit dem Passat in die Werkstatt. Die Auftragslage unserer Vertrauenswerkstatt hat derzeit exponentielle Ausmaße angenommen und so dauerte es einige Zeit, bis wir einen Termin für eine inzwischen angewachsene Reparatur ausmachen konnten. 


Nun hieß es warten. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass die Werkstatt relativ wenig Probleme hatte die Teile auszutauschen. Lediglich eine Koppelstange ist beim Versuch sie zu lösen kaputt gegangen und musste ebenfalls ausgetauscht werden. Doch Kollateralschäden sind bei einem derartigen Vorgehen in Kauf zu nehmen. Der KFZ-Meister gestand mir dann, dass wir es ohne einiger praktischer Erfahrungen und entsprechendem Werkzeug nicht ohne weiteres zuhause hingekriegt hätten. Alles klar. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn schließlich überzeugt das Ergebnis. Selbst meiner Mutter, mit der ich den Wagen von der Werkstatt abgeholt habe, ist der Unterschied direkt aufgefallen. Der Austausch hat sich definitiv gelohnt. Die Lenkung ist nun knackig und das ohne Knackgeräusche zu machen (auf diesen Wortwitz erstmal ne Knackwurst).


An Fahrwerkskomponenten ausgetauscht wurden bisher folglich Domlager, Stoßdämpfer, Querlenker mit Achslager, Radlager und Radnabe v.li. und eine Koppelstange. Sobald sollte da hoffentlich nichts mehr dran kaputt gehen (sagte er und musste feststellen, dass die nächsten Reparaturen schon wieder anstehen . . . in diesem Sinne, bist demnächst)!

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