Montag, 28. Dezember 2015

Chrome don't get you home!

 
Dieses Motto hört man im angelsächsischen Raum wenn man sich im Umfeld von Motorradfahrern bewegt denen eine zuverlässige Mechanik wichtiger ist als eine Menge verchromter Anbauteile  die eine unzureichende Technik verbergen sollen. An unseren Motorrädern ist ausser dem Schalldämpfer nichts verchromt und zuverlässig sind sie bis jetzt auch immer gewesen. Den Bogen zurück zum Thema zu schlagen schaffen wir trotzdem.


Egal ob die eigene Maschine nun viel Chrom trägt oder nicht, wenn man nicht selbst (nach Hause) fahren kann bringt der Motorradanhänger die Mühle auch über lange Strecken sicher ans Ziel. Nach Pannen/Unfällen mussten wir selbst schon die Dienste des Trailers in Anspruch nehmen und seit einem Jahr haben wir einen extra Anhänger nur für die Urlaubsreisen mit Auto und Motorrad im Gespann. 


Leider ist besagter Anhänger nur ein ganz normales mittelpreisiges Serienmodell vom Händler ohne irgendwelche Besonderheiten - die mussten wir uns selbst besorgen und installieren. So können wir zwar ohne Probleme mehrere Motorräder aufnehmen und zusätzlich noch "normale" Ladung transportieren aber im direkten Vergleich zum gelben Planenanhänger mit seinem Lametta ist er doch ziemlich unscheinbar.


Zugegeben niemand braucht bei einem knapp 3m langen Anhänger so viele Seitenmarkierungs- und Umrissleuchten, aber mir gefällt es und wo kann man sonst einfach zwei Löcher ins Blech bohren und ein Stromkabel am Holzboden festnageln? Beschwert hat sich noch niemand darüber wie gut der Anhänger und seine Umgebung bei Nacht zu erkennen sind. 


Leider/zum Glück sind mittlerweile viele der Leuchten zum Standard geworden und müssen nichtmehr aufwändig nachgerüstet werden, andererseits lassen die Modularen Kabelbäume auch keine Erweiterungen mit anderen Lampen zu. In diesem Fall belassen wir es darum in der Hauptsache bei dem was der Hersteller vorgegeben hat (noch!). Stattdessen beschränke ich mich heute auf die Räder mit ihren nackten Stahlfelgen.


Ein paar schöne verchromte Nabenkappen/Felgendeckel wären genau das Richtige um ein bisschen Glanz auf diese tristen Räder zu bringen. Leider können wir hier nicht einfach ins Regal greifen und passende Teile drauf stecken. In grauer Vorzeit waren die Felgen dafür vorgesehen und hatten entsprechende Befestigungspunkte, heute muss man selbst aktiv werden und sich was basteln.


Aus 1mm starkem verzinktem Stahlblech schneide ich zwei Scheiben aus in die fünf Löcher entsprechend dem Lochkreis unseres Anhängers gebohrt werden. An den Scheiben befinden sich je zwei Blecharme die wiederum die Felgendeckel aufnehmen sollen. Da ich keine BMW Radkappen auftreiben konnte, bekommt der Anhänger nun welche vom Audi 50. 


Mit dem pneumatischen Blechnibbler und einem Stechzirkel kann man relativ einfach die nötigen Adapter herstellen. Aber wie befestigt man alles am Rad? Ganz einfach, mit neuen Radschrauben. In den hohlen Kopf dieser Schrauben klebe ich einfach mit 2K-Kleber ein paar M6 Muttern ein. Sobald der Kleber ausgehärtet ist, halten die Muttern bombenfest und die Adapter können festgeschraubt werden. Dann folgen die Chromdeckel, welche mit vier Blechschrauben angeschraubt werden.


Abgesehen davon dass ein eventuell notwendiger Reifenwechsel (für den uns ohnehin das Reserverad fehlt) nun deutlich länger dauert haben wir keine Nachteile durch das System und die Teile halten wirklich fest. Nichts rappelt oder vibriert - je nachdem wie genau man arbeitet sollte das ganz auch keine Unwucht verursachen oder eiern. So oder so hat der Anhänger endlich etwas Glanz vorzuweisen und auf der nächsten Motorradreise können wir den Gegenbeweis antreten: Chrome gets you home!

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