Montag, 4. April 2016

Passat 3B6 Variant Stoßdämpfer & Federwechsel Vorderachse


Nachdem die Hinterachse in der letzten Woche neue Teile bekommen hat, wird im folgenden Artikel der Austausch von Stoßdämpfern & Federn bei einem Passat 3BG beschrieben OHNE die berüchtigte Vendetta-Schraube der Querlenker zu lösen.

Wie von mir gewohnt ist erst mal Vorarbeit zu leisten. Das benötige Werkzeug wird zurecht gelegt um ein zügiges Arbeiten zu gewährleisten.

Es wird benötigt:
  • 2x 16mm Ring-/Maulschlüssel
  • 1x ½ Zoll Knarre 
  • 1x 16mm Nuss
  • 1x ½ Zoll lange Verlängerung
  • 1x 24mm Schlüssel (je nach Federspanner Unterschiede möglich)
  • 1x Federspanner
  • 2x 13mm Schlüssel
  • 7mm Inbusschlüssel

Nun beginnen wir wie üblich den Wagen erstmal aufzubocken und die vorderen Räder zu demontieren. Ist dies erledigt, wird der Bolzen am unteren Ende des Stoßdämpfers herausgeschraubt und so weit es geht Richtung Bremsscheibe gezogen. (Vorsichtig bzgl. der Staubmanschette)
Anschließend die Koppelstange, welche den unteren Querlenker mit dem Stabi verbindet an einer Seite lösen und den Bolzen herausziehen, so dass man das gesamte Federbein später weiter nach unten drücken kann.

Ist das erledigt, wendet man sich den oberen Querlenkern zu und löst diese Fahrzeugseitig. Man kann vorerst nur den (in Fahrtrichtung) hinteren Querlenker komplett lösen – also den Bolzen herausziehen.  Um den vorderen Bolzen des Querlenkers auch komplett herausziehen zu können muss man im Motorraum die 3 Schrauben des Federbeins lösen. Hierbei gilt besondere Vorsicht auf der linken Seite (Fahrerseite), da hier die Kabel für Steuergeräte und sämtliche Spielereien direkt überhalb der Schrauben verlaufen.


Sind die 3 Schrauben gelöst, hält nur noch der „Führungsstift“ das Federbein in seiner Position. Dieser ist mit einem Sicherungsring gesichert und muss mit einem Schlitzschraubendreher herunter gefummelt werden. Wenn dies geschehen ist, widmet man sich wieder dem vorderen Querlenker und dreht den Querlenker so lange (& vorsichtig) bis man den Bolzen herausziehen kann.

Für den finalen Ausbau des Federbeins kniet man sich am besten so vor die Bremsscheibe, dass man mit einem Fuß auf den unteren Querlenker genügend Druck ausüben kann, bis das Federbein herausgenommen werden kann.


Ist das Federbein draußen, setzt man den Federspanner an und komprimiert die Feder soweit wie möglich, mindestens bis sich keine Last mehr auf dem Domlager befindet. (hat in diesem Fall genau so lange gedauert wie die gesamte vorherige Arbeit).

WICHTIG:
  • Beim spannen der Feder treten enorme Kräfte auf. Ihr solltet euch bewusst sein, dass ein falsch angesetzter Federspanner lebensgefährlich sein kann.
  • Selbst wenn ihr euch sicher seid, dass der Federspanner richtig sitzt, sollte sich keiner direkt  vor dem Federspanner aufhalten, wenn ihr das Domlager löst.
  • Versichert euch, dass ihr die Feder gleichmäßig spannt & der Federspanner nicht abrutschen kann!

Anschließend nimmt man den Inbusschlüssel und den passenden Ringschlüssel zur Hilfe und löst VORSICHTIG das Domlager. Ihr solltet die Arbeit nur machen wenn ihr WIRKLICH 100% sicher seid, dass ihr dazu in der Lage seid. Alternativ bringt ihr das komplette Federbein in die Werkstatt und lasst es dort zerlegen. Ist nun das Domlager demontiert, entnehmen wir die Staubmanschette, Feder usw. 

Um zu testen ob der Dämpfer wirklich hinüber ist, drückt man die Kolbenstange runter (von mir aus komplett) und wartet bis dieser wieder oben ist. Dauert es lange oder passiert garnichts wie bei mir zu sehen, ist der Dämpfer hinüber. Der Dämpfer auf der rechten Seite ist zudem sogar ganz langsam von alleine nach unten gesackt. Dies hat sich beim herunterrollen vom Gehweg schon bemerkbar gemacht. Da war quasi nur noch die Feder dämpfend wirksam.


Nun wird der ganze neue Rep.-Satz verbaut; Neue Staubmanschetten, neue Domlager und die Schutzkappe mit Anschlagsdämpfer kommt auch neu. Anschließend wird die neue Feder gespannt – siehe oben – Vorsicht ist auch hier geboten. Ist dieser Arbeitsschritt erledigt und das Federbein wieder komplett, säubert man nochmal die direkten Kontaktpunkte (Aufnahme des Domlagers + Gegenstück). Zusätzliche habe ich nochmal nach dem säubern mit Rostschutzgrundierung in Mattgrau überlackiert.

Das zusammenbauen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die oberen Querlenker sollten im möglichst eingefederten Zustand festgezogen werden, da sich sonst in den Gummilagern beim „ablassen“ des Fahrzeugs Verspannungen bilden können, die sich negativ auf die Lebensdauer der Querlenker auswirken können.


Ich habe keine Drehmomente verwendet, da die Schrauben alle eine ausreichende Stärke aufweisen um „fest“ angezogen zu werden. Nach 100km Fahrt habe ich alle Verbindungen nochmal nachgezogen – jedoch hat sich nichts gesetzt.

Wenn es wem geholfen hat, würde es mich freuen :)

1 Kommentar:

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