Zu jedem Frühlingserwachen gehört auch die Auferweckung diverser Fahrzeuge und Gerätschaften die über die Wintermonate wenig oder gar nicht im Einsatz waren. Nach den Motorrädern sind nun die Anhänger an der Reihe, schließlich müssen einige Fuhren Gartenschnitt und Sperrmüll transportiert werden. Damit uns nichts dazwischen kommt, machen wir erstmal einen kleine Inspektion.
Den Anfang macht das wohl wichtigste Teil am Anhänger; die Kupplung. Ohne sie könnten wir den Anhänger doch gar nicht mitnehmen und wenn sie ausgeschlagen oder verklemmt ist macht unser Nachläufer sich plötzlich selbstständig. Viele neuere Modelle haben eine eingebaute Verschleißanzeige im Kupplungskopf der im angekuppelten Zustand relativ zuverlässige Aussagen ermöglicht ob alles in Ordnung ist. Ansonsten wird die Kupplung auch bei der Hauptuntersuchung auf übermäßigen Verschleiß kontrolliert.
Mit ausreichender Pflege kann die Kupplung durchaus 30 Jahre im Einsatz bleiben, bestes Beispiel ist unser gelber Planenanhänger, bis heute hat er das Originalteil und noch immer ist kein Spiel festzustellen, bei der HU sind die Prüfer immer wieder überrascht. Ein bisschen Schmierfett auf der Kugelstange vorm Ankuppeln bewirkt manchmal schon ziemlich viel. Natürlich gilt dieser Rat nur für Modelle ohne Anti-Schlingerkupplung, hier ist die Reibung erwünscht um das Gespann ruhig zu halten.
Weiter gehts mit der Bereifung, ein loses Rad oder geplatzter Reifen kann in jeder Situation ziemlich unangenehm werden. Neben dem falschen Luftdruck oder Überladung spielt für Letzteres hauptsächlich das Alter eine Rolle. Gerade bei Anhängern die ziemlich viel rum stehen und das am besten noch auf feuchtem Untergrund oder in der prallen Sonne altert das Gummi schneller als der Reifen verschleißen kann. So sind bei kleinen ungebremsten Anhängern die Pellen kaum abgenutzt, auch nach zehn Jahren nicht - dennoch empfehlen die Reifenhersteller und Automobilclubs nach spätestens einer Dekade mal Ersatz zu beschaffen und nicht erst wenn sich schon Risse in den Flanken zeigen. Denn so teuer sind zwei Stück nun auch wieder nicht, aber dann bitte auch in der korrekten Spezifikation für Anhängerbetrieb!
Falls der jeweilige Anhänger noch nicht so alt, vollständig aus Metall gebaut oder mit geschlossenem Verdeck ausgestattet ist, muss man sich um die Kontrolle des Bodens und der Seitenwände wenig Gedanken machen. In allen anderen Fällen, besonders wenn die nassen Gartenabfälle gerne mal ein paar Wochen im Anhänger zwischengelagert werden, kann sich der Holzboden nach einigen Jahren zersetzen und löchrig werden. Im schlimmsten Fall kracht die Ladung dann durch bis auf die Straße.
Der nächste Punkt ist mein Lieblingsthema; die Beleuchtung. Auf der einen Seite bin ich dankbar für jedes zusätzliche Lämpchen was mir in der Dunkelheit hilft rückwärts irgendwelche dunklen Wege runter zu fahren. Auf der anderen Seite sehe ich andauern Anhänger die nur über die minimale Ausstattung verfügen und es trotzdem schaffen mit fast völlig defekter Beleuchtung unterwegs zu sein. So was muss man vor jeder Abfahrt kontrollieren und eine Lampe am Anhänger kann nun wirklich jedes Kind auswechseln.
Zum Abschluss widmen wir uns den Bremsen. Nicht jeder Anhänger hat Bremsen und die meisten sind froh darüber, spätestens wenn selbige nach längerem Nichtgebrauch wahlweise festsitzen und sich nicht lösen lassen oder andersherum der Anhänger nahezu ungebremst auf den Zugwagen aufläuft. In jedem Fall muss man etwas unternehmen; gegen festsitzenden Bremsen helfen ein starker Ruck beim Anfahren oder ein paar sanfte Hammerschläge auf die Trommeln und Rostlöser an der Mechanik. Wenn die Bremse hingegen überhaupt nichts macht, muss sie zerlegt und überprüft werden, das sollte man im Zweifel der Werkstatt überlassen.
Im Prinzip sollte man zum Saisonstart also einfach genau die Dinge checken welche bei jeder Hauptuntersuchung oder Abfahrskontrolle auch mehr oder weniger gründlich geprüft werden. Ein paar Minuten Vorsorge können unterwegs viel Ärger vermeiden. Und wenn man keine Probleme findet kann man sich freuen und die Zeit stattdessen für ein paar Optimierungen nutzen.
So wie die neuen Schmutzfänger für den gelben Plananhänger. Ausser einem Bohrer, ein paar Schrauben und Muttern sowie den Schmutzfängern braucht es gar nicht viel. Der passende Abstand zum Boden sollte so gewählt werden dass auch bei maximaler Beladung noch eine Handbreit Luft zur Fahrbahn bleibt. Die Schrauben sind möglichst kurz gehalten um die Reifen nicht zu beschädigen.
Ausserdem haben wir beim Saris Motorradanhänger die bisher ungenutzen zusätzlichen Rückfahrscheinwerfer und Nebelschlussleuchten angeklemmt. Eigentlich kann Bauartbedingt in jedem Rücklicht nur jeweils eine der beiden Funktionen geschaltet werden. Mit einer zusätzlichen zweipoligen Leitung von Links nach Rechts und ein paar Flachsteckern einfach vom jeweiligen originalen Licht den Strom abzweigen zur zusätzlichen Lichtquelle leiten. Beim Rangieren ist nun doppelt so viel Licht am Heck wie vorher, bei Nacht kann das schonmal Entscheidend sein.
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