Man muss schon etwas Mitleid mit dem X16SZ-Motor haben. Durch die relativ langen Getriebeübersetzungen im Vectra tut er sich in vielen Situationen schwer, alle seine 71 Pferdchen auf die Straße zu bringen. Kein Wunder, dass man da schon mal - beispielsweise bei Steigungen - ins Schwitzen kommt. Inzwischen wird das Ölschwitzen an der Ventildeckeldichtung schlimmer. Es scheint also die Zeit gekommen, die alte auszutauschen.
Im Jahr 2010 hat der Vectra bereits eine neue Dichtung bekommen. Die Alte war damals noch original von 1994 und dichtete demzufolge 16 Jahre lang den Ventildeckel ab. Mit Blick auf den Zylinderkopf, der deutliche Ölverschmierungen zeigt, scheint die Haltbarkeitsgrenze der erneuerten Dichtung bereits wieder erreicht worden zu sein - und das nach nur knapp der Hälfte an Jahren im Vergleich zur ersten Dichtung. Vielleicht hängt dies auch mit der Tatsache zusammen, dass der Vectra seit dem Tausch mehr Kilometer zurückgelegt hat, als in den Jahren zuvor und dadurch die thermische Belastung größer war. was genau dazu führte, wird jedoch wohl unerkannt bleiben. Dank der Übersichtlichkeit und Einfachheit des Motors, sollte ein Austausch wieder schnell erledigt sein. Beim letzten Mal vor inzwischen sieben Jahre, war es auch nur ein kurzer Spaß.
Ersatz war schnell bestellt. Während andere Hersteller ihre Fabrikate mit Gummidichtungen versehen, ist bei allen Erstausrüsterqualitäten für den Vectra "nur" eine Kork-Dichtung vorgesehen. Häufig lässt sich die Bestückung mit Gummidichtungen aufgrund der speziellen Formen für die Ventildeckel erklären. Bögen, Mulden, Kurvenradien und ähnliches sind so spezifisch geformt, dass Kork als kostbares Naturprodukt viel zu aufwendig und materialintensiv benutzt werden müsste, um den Deckel adäquat abzudichten. Gummi lässt sich leichter an spezifische Bedürfnisse anpassen. Welche Gründe den Einsatz des jeweiligen Materials noch rechtfertigen, sind mir allerdings ebenso unbekannt wie die Antwort auf die Frage, warum für den Vectra nicht auch Gummidichtungen angeboten werden. Ich meine mich zu erinnern, dass bereits 2010 die Austauschkorkdichtung nicht sonderlich gut abgedichtet hatte und immer etwas Ölschwitze hinaustrat. Ob sich das bei diesem Exemplar ändern wird? Ich hoffe es sehr.
Die Schrauben, die den Ventildeckel halten, sind schnell gelöst und der Ventildeckel angehoben. Aber Korki, die kleine Ventildeckeldichtung, ist sehr widerspenstig und brach an einigen Stellen ab. Wie festgebraten saß sie auf dem Zylinderkopf. Nur in Einzelstücken ließ sie sich vorsichtig abpellen. Mit einer ordentlichen Auslage von Werkstatttüchern sorgten wir vor, dass keine Korkbrocken in den Ventiltrieb fallen konnte. Der Blick auf die Nockenwelle zeigt keine nennenswerten Probleme. Die Nocken haben keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen und Ölschlamm ist auch keiner zu finden. Mit beruhigtem Gewissen konnten wir nun den Deckel mitsamt neuer Dichtung wieder verschließen.
Da die Ventildeckeldichtung auch nach verkürzter Zeit wieder nur in Teilstücken zu lösen war, verzichteten wir auf den zusätzlichen Einsatz von Dichtmassen. Hoffen wir nun, dass Korki hält was sie verspricht und dichter hlt, als ihre Vorgängerin. Doch bislang sieht alles ganz gut aus. Bleibt zu hoffen, dass sie die nächsten 7 Jahre schlagen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.