Montag, 19. Juni 2017

Leopard-Passat mit Gebrüll und Fleckfieber


Seit dem letzten größeren Service im Dezember hat die Karosserie und besonders der Unterboden vom Spezialpassat wieder einiges verkraften müssen. Der Rost kommt vielerorts durch den provisorischen Rostschutzanstrich hindurch und zum allem Übel macht sich der Auspuff mal wieder mit einem undefinierten Loch bemerkbar. Wie gut dass gerade Platz auf der Grube ist und wir einen freien Tag haben.



Zur Einleitung ein kurzer Rückblick auf die bewegte Geschichte der Abgasanlage, die diesem Wagen den temporären Spitznamen Leopard-Passat eingebracht hat; Im April 2010 wurde der vollständig durchgerostete Endschalldämpfer gegen ein (Nachbau-)Neuteil getauscht. In den vergangenen sieben Jahren gab es damit keine Probleme mehr und aktuell sieht es ganz danach aus als ob dieses Teil noch eine ganze Weile unterm Auto bleiben darf. 


Rund zwei Jahre später, im September 2012 machte der Mittelschalldämpfer auf sich aufmerksam. Auf der Oberseite befand sich ein Riss der erst nach kompletter Demontage der Abgasanlage geschweißt werden konnte. Da ansonsten noch keine übermäßige Korrosion festgestellt wurde, kam das Teil direkt wieder an seinen Platz und der Passat zurück auf die Straße. Dieses Mal ist das Loch praktischerweise auf der Unterseite des MSD, schön mittig und bequem zugänglich. Selbst mit dem Schweißgerät auf niedrigster Stufe muss man noch aufpassen das dünne Blech nicht durchzubrennen, aber irgendwann ist es geschafft und der Motor leitet seine Abgase wieder vollständig bis zum Endrohr durch. 


Wenn der Wagen ohnehin auf der Grube steht und die feuergefährlichen Schweißarbeiten abgeschlossen sind, bietet sich die Gelegenheit direkt alle angrenzeden Bereiche auf mehr oder weniger gravierende Rostschäden zu überprüfen. Von einem Loch im Unterboden wissen wir bereits, aber dafür fehlt einfach die Zeit. Stattdessen werden erstmal die Bremsleitungen im Bereich der Hinterachse sauber geschmirgelt und mit reichlich Wachs eingesprüht. Einen erneuten Zwischenfall wie im Omega wollen wir mit allen Mitteln verhindern!  Die Traverse unterm Auspuffrohr und die Halterung vom Kraftstofffilter werden ebenfalls behandelt. Noch ist der Rost lediglich oberflächlich und kann mit der Drahtbürste beseitigt werden. 


Mit frisch gewachsten Leitungen, Haltern, Traversen und Blechkanten sollte die Heckpartie von diesem Passat zumindest für das nächste Jahr gut geschützt sein. Besonders im Bereich um die Karosseriestopfen hat der originale Unterbodenschutz schon arg gelitten und bedarf einer Auffrischung. Apropos Auffrischung, die vordere Wagenhälfte hat ebenfalls einige Rostherde zu vermelden die ein bisschen Zuwendung brauchen. Wie schon beim Normalpassat soll hier kurzfristig mit schwarzer Rostschutzfarbe der braunen Pest einhalt geboten werden. 


Trotz des ebenfalls geringfügig verölten Motorblocks hat die Ölwanne an der Vorderseite reichlich Rost angesetzt der mit einer Drahtbürste ersteinmal beseitigt werden muss. Auch die umliegenden Fahrwerksteile und die Kühlschlaufe der Servolenkung werden der selben Behandlung unterzogen. Am Ende des Tages sind zwar gefühlte 5% der Farbe auf Klamotten und Oberkörper gelandet, aber dafür ist nun auch kein offensichtlicher Rostherd mehr vorhanden. 


Warten wir einfach mal ab wie lange dieser Zustand anhalten wird. Unabhängig davon gibt es noch wenigstens ein Loch im Unterboden das wir uns für den nächsten Termin auf der Grube offen halten sollten.

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