Freitag, 30. Juni 2017

Tankbuch - wozu eigentlich?

In der letzten Woche hatte ich euch beim Putzen mitgenommen und ein bisschen berichtet wie ich vorgehe. Irgendwie bin ich dann am Ende auf das große Tankbuch gekommen, dass da in der Tür steckte. Nach einer schnellen Frage in die SZK-Runde stellte sich heraus, dass wir wirklich alle ein Tankbuch führen - oder es zumindest versuchen. Aber warum machen wir das überhaupt? Wer am Ende dieses Posts noch nicht abgeschreckt ist, für den gibt es noch eine Anleitung für ein schnell zu bastelndes praktisches Heft für die Tankdaten.


Fangen wir doch mal ganz egoistisch mit mir und meinem System an - oder eher mit einen Systemen. Ich hab nämlich zwei. Als ich mein Auto bekommen habe standen vorher viele Überlegungen im Raum und irgendwann war klar, dass es einen separaten Ordner geben soll in dem ich alle Unterlagen zum Auto aber auch Rechnungen usw. abheften kann. Um einen Überblick (und das ist wohl das schlagende Argument bei uns allen) zu behalten wollte ich hier ein Tankbuch führen. Einfach auf Papier. Erst den Laptop hochfahren, meine Daten eingeben und dann wieder ausschalten oder die Quittungen ewig auf dem Tisch liegen lassen oder im Portemonnaie sammeln wollte ich nicht. So ein Ordner ist einfach schnell aufgeschlagen - außerdem konnte ich mit Washitape (wie Isolierband, nur aus Reispapier und so viel hübscher) alles noch schön bunt gestalten. Bei mir räumt das Auge in der Tat mit auf.


Neben dem Datum (wie oft Tanke ich eigentlich?) gibt es bei mir noch die Spalten Kilometer, Tageskilometer, Getankte Liter, Preis/Liter, Gesamtkosten, Vollgetankt?, Öl gecheckt oder aufgefüllt?, Durchschnittsverbauch. In Folien hinter meinem Tankbuch (in so einem Ordner ist man eben flexibel) sammle ich die Belege. Für jedes neue Jahr gibt es eine neue Folie.


Neben diesem analogen System nutze ich auch meine Tankapp, eigentlich nur um mich über die Preise zu informieren installiert, um hier direkt alles einzugeben und den Durchschnitt ausrechnen zu lassen. Im jeweiligen Store gibt es diverse Apps, die von mir genutzte hatte einfach nur das niedlichste Icon.


Wie gesagt gibt es hier nicht nur einen Überblick über die Tankstellen in der Nähe und deren aktuelle Preise (wobei leider nicht mehr alle Tankstellen hier in der Gegend vertreten sind) sondern auch einen Verbrauchsrechner. Wäre ich nicht so ein Fan von Papierkram, dann würde mir diese Funktion wahrscheinlich sogar reichen.


Für mich nicht relevant aber für alle, die vielleicht einen Zweitwagen haben oder auch die Übersicht über die anderen Wagen in der Flotte (Mann/Frau, Kinder etc.) behalten wollen: Es können die Daten für mehrere Fahrzeuge erfasst werden. Mir reicht es aber völlig die Tankbelege für meinen Kobold zu erfassen.


Gleich auf den ersten Blick liefert die App, was mein Zettel im Ordner nicht kann: Wie hoch ist der Durchschnittsverbauch seit dem ich mein Auto habe, wie oft habe ich schon getankt (okay, da würde eine laufende Nummer helfen) und wie schwankten die Preise. Für mich ist hier eigentlich nur der Gesamtdurchschnitt interessant. Gibt es extreme Ausreißer? Woran hat das gelegen? Habe ich einen Anhänger gezogen (trifft bei mir dank fehlender Anhängerkupplung nicht zu) oder sollte ich doch mal einen Blick auf Reifen und Fahrwerk werfen oder einfach nur nicht so rasen. Tatsächlich sind so 0,1 bar zu wenig in den Reifen gleich aufgefallen und mein Tankbuch hat mich daran erinnert, dass ich durchaus regelmäßig nach dem Luftdruck schauen sollte.


Einzig zu beachten gilt, dass die App mit Punkten statt mit Kommata arbeitet. So muss lediglich der aktuelle Gesamtkilometerstand sowie die getankten Liter eingegeben werden, falls die Eingabe nicht am selben Tag erfolgt kann auch das Datum noch angepasst werden. Optional ist die Eingabe der Gesamtkosten, der Tankstelle und der Sorte. So kommt dann bei jedem Öffnen der App der Schreck dazu wie viel Geld über die Zeit im Tank verschwunden ist.


Comickus nutzt kein klassisches Tankbuch sondern ein Fahrtenbuchprogramm auf dem Laptop. Dieses dient in erster Linie Fahrten so zu erfassen, dass sie beim Finanzamt abgerechnet werden können. Aber auch hier lassen sich (wenn auch eher als Nebeneffekt dieses Programmes) die Tankdaten erfassen. Dies ist für verschiedene Fahrzeuge und Fahrer möglich. Auch wenn es hier auf den ersten Blick nicht so aussieht, so kann auch der Durchschnittsverbrauch ausgerechnet wieder. Im Gegensatz zu App kann hier auch nur ein bestimmter Zeitraum ausgewählt werden. Und warum führt nun Comickus ein Tankbuch? "Für meine Ablage. Außerdem habe ich gerne einen Vergleich wie viel ich unter identischen Bedingungen in der Vergangenheit verbraucht hab. Wenn da deutliche Sprünge zu erkennen sind, spricht das dafür dass irgendwas nicht in Ordnung ist."


Kommen wir doch vom digitalen Tankbuch auf PC oder Laptop zurück zum Analogen. Der Nikograf hat wohl als einziger von uns ein richtiges Buch, in das er alles einträgt. Oder es sich zumindest vornimmt. Bisher ist es leider dabei geblieben auf der Quittung die Kilometerstände und den errechneten Durchschnitt einzutragen. Neben den üblichen Kategorien wie Datum, €/l, Anzahl der getankten Liter, gefahrene Kilometer und dem Gesamtkilometerstand gibt es hier den obligatorischen Durchschnitt und nach Platz für Bemerkungen. Wenn ich mir das so überlege eigentlich praktisch. Hier wird vermerkt, wann gewaschen wurde, ob das Auto innen gereinigt wurde und auch welche Reifen gefahren wurden.


Und warum führt der Nikograf nun ein Tankbuch? Ich hab ihn einfach gefragt und das war die Antwort: "Weil ich dort nicht nur Tanken sondern auch andere Pflege und Wartungsdienste wie Ölwechsel, Wischwasser, Kühlwasser, Luftdruck und ähnliches mit aufnehmen kann. Es dokumentiert in kleinstform die getätigten Arbeiten und verschafft mir so Planungs- und Orientierungssicherheit. Es ermöglicht außerdem eine Reflexion des eigenen Fahrzeugprofils."


Kommen wir zum Spezialpassatfahrer und seiner Tankmappe ohne die es diesen Post gar nicht geben würde. So ein Tankbuch ersetzt zwar kein Fahrtenbuch, aber es ist schon praktisch, wenn Fahrten für andere unternommen werden und die Kosten geschätzt werden sollen und am Ende abgerechnet wird. Einfach vor und nach der Fahrt Tanken und den Beleg einreichen - damit trotzdem der Überblick bleibt wird hier alles noch einmal im Buch notiert. Digital geht das auch eher schwer, wenn das Fahrzeug zudem verliehen wird. Aber genau dafür nutzt der Spezialpassatfahrer sein Tankbuch: Zum Einen für die Prognose anfallender Kosten und zum Anderen für die Überwachung des Fahrzeuges.


Neben all den losen Quittungen befindet sich in der Mappe vor allem ein Block. Hier wird ganz klassisch das Datum, die Gesamtkilometer und die getankten Liter notiert. Neben einem Platz um das Volltanken zu vermerken wird der Durchschnittsverbrauch ausgerechnet und auch die Kosten für den Tankvorgang haben ihren Platz. Im Gegensatz zu mir und meinem A4-Zettel nutzen die beiden Passatfahrer im Team lieber das Format A5 - einmal hoch und einmal quer.


Kommen wir jetzt zu dem Teil, in dem wir ein kleines, praktisches und analoges Tankbuch basteln. Im Wesentlichen brauchen wir ein Heft (hier ein selbstgebasteltes im Format A6), Lineal, Schere, Bleistift und einen permanenten Stift (oder mehrere). Wer es hübscher mag gerne noch Washitape, Klebezettel, Aufkleber und einen Streifen Papier sowie Klebestreifen für das Fach hinten.


Los gehts. Die erste Seite könnte man schon nutzen, wenn man die Innenseite vom Heftcover beschreiben will. Da ich das nicht so gerne mag habe ich hier einfach nochmal (genau wie auf dem Cover) "Tankbuch" geschrieben und auch für welches Auto. Hier bleibt das Tankbuch im Fahrzeug, aber vielleicht soll es ja in den Schreibtisch. Unten auf dem Zettel ist Platz für Notizen. "Bitte beim Tanken den Luftdruck kontrollieren" wäre eine Möglichkeit. Auch auf der nächsten Doppelseite (mein Stift hat leider durchgedrückt) gibt es noch Platz für alles mögliche Rund ums Auto.


Welches Öl muss nachgefüllt werden, wenn was fehlt? Ein Blick ins Tankbuch gibt Auskunft. Hier könnte aber auch stehen wo das Auto wieder abgestellt werden soll, wenn es verliehen wurde, damit es nicht vergessen wird. Dank Klebezetteln ist alles flexibel. Auf der nächsten Seite geht es dann aber wirklich mit dem Basteln los.


Damit im Tankbuch des Spezialpassats nicht plötzlich ganz klein geschrieben werden muss habe ich das Heft gedreht. So liegt nun wieder eine Seite im Format A5 vor einem. Zunächst wird oben nun die Kopfzeile erstellt. Wie zuvor sollen Datum, Gesamtkilometer, getankte Liter, voll oder nachgetankt, der Durchschnittsverbauch und der Gesamtpreis notiert werden.


In der Höhe der Kopfzeilen habe ich auf allen (ja wirklich allen) weiteren Seiten eine Linie mit Bleistift gezogen und später abgeschnitten.


So ist auf jeder Seite die Legende bzw. die Kopfzeile zu sehen und muss nicht auf eine neue Seite übertragen werden. Keine Verschreiber, keine Unklarheiten und vor allem muss nach dem Tanken nicht hin und her geblättert werden bis alles abgeschrieben ist sondern auf der neuen Seite ist gleich alles fertig.


Nun müssen noch die Spalten für die Tabelle auf allen Seiten eingezeichnet werden. Dazu habe ich mir ganz faul auf der Innenseite des Umschlages (bei meinem selbstgemachten Heft ist dies ein altes Kalenderblatt und ein Stück größer als die Seiten im Inneren des Heftes) kleine Punkte gemacht. Hier konnte ich das Lineal ganz schnell ausrichten.


Hätte ich keine blanko Seiten sondern karierte Seiten gehabt, so wäre ich jetzt bereits fertig. Damit es aber nicht zu chaotisch wird und kreuz und quer geschrieben wird habe ich noch im Abstand von 1 cm Linien parallel zur Kopfzeile gezogen. Bei kariertem Papier ist dies wie gesagt nicht nötig.


Fertig könnte das Tankbuch sein. Alles kann eingetragen werden und auch die Zeilen sind vorbereitet. Für die Quittungen würde es eine Büroklammer tun. Da mir aber nach basteln war habe ich noch ein Fach hinten ins Heft geklebt.


Mit Washitape beklebt passt es sogar noch zum Cover und beherbergt vorübergehend eine Visitenkarte vom Schlagzeilenkäfer. Den Papierstreifen für da Fach in der gewünschten Höhe zuschneiden und auf die Rückseite legen. Wer so ein Ziehharmonikafach haben mag, der schneidet es ein bisschen breiter zu und faltet es. Einfach mit Klebestreifen um die Kante herum befestigen und evtl. verzieren. 


So sieht das neue Heft dann (zumindest in Ansätzen) ausgefüllt aus. Jetzt bin ich neugierig. Wer führt außer uns noch ein Tankbuch? Warum? Und in welchem Format? Wird außer dem Verbrauch noch etwas aufgelistet? Wir sind gespannt was ihr zu berichten habt.

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