Wer viel Arbeitet muss auch mal Urlaub machen. Das gilt sowohl für Fahrer als auch für das Fahrzeug. Dieser VW T4 Multivan Allstar muss seine Brötchen mit Gartenarbeit verdienen und für ein langes Wochenende am Strand soll nun die Campingausstattung erweitert werden. Heute bekommt der Bulli eine zusätzliche Batterie für Zusatzverbraucher wie Kühlbox und Ladegeräte.
Rein theoretisch müsste die serienmäßige 74Ah große Fahrzeugbatterie ausreichend sein um auch mal ein oder zwei Tage Strom für die typischen Verbraucher zu liefern. Aus eigener Erfahrung wissen wir das es kein schlimmeres Gefühl gibt als den Zündschlüssel am Ende des Kurztrip zu drehen und die Batterie erstmal einen Moment braucht sich zu sammeln und das letzte bisschen verfügbare Energie in den Motor schickt der doch noch gerade so eben anspringt.
Statt die eine Batterie gegen ein größeres Exemplar zu tauschen, machen wir es genau so wie in einem richtigen Wohnmobil; Strikte Aufgabenteilung für Fahrzeug-Verbraucher und Aufbau-Verbraucher. Selbst wenn die Kühlbox mal den Saft aufbraucht und die Aufbaubatterie komplett geplättet ist, kann der Bulli immernoch mit der Fahrzeugbatterie gestartet werden. Soweit ist die Sache noch ganz übersichtlich.
Damit es aber so funtkioniert, muss die neue Batterie auch irgendwie von der Lichtmaschine aufgelade werden und die entsprechenden Verbraucher an die Batterie angeschlossen werden. Doch wo soll die neue Batterie überhaupt montiert werden? Unter der Motorhaube ist kein Platz mehr frei und im Laderaum gibt es keine Staufächer in den die Batterie hinein passen würde.
In dieser Situation macht es sich mal wieder positiv bemerkbar das der Bulli schon eine ganze Weile auf dem Markt ist und der Zubehörmarkt für jedes Problem die passende Lösung gibt und was noch wichtiger ist; es gab bereits vom Werk die Sonderausstattung mit einer zweiten Batterie zum Beispiel für Einsatzfahrzeuge oder eben als Campingmobil. Bei dieser Installation werden wir uns im großen und ganzen an der originalen Vorlage orientieren und nur dort abweichen wo es praktischen Nutzen hat.
Die Zusatzbatterie montieren wir mit einer passenden Batteriehalterung von Reimo unter der Fahrersitzkonsole. Dazu muss der Sitz demontiert werden. Vier Torx-Schrauben an den Sitzschienen und eine seitlich richtung Gurtschloss müssen dafür entfernt werden. Dann kann der Sitz nach vorne geschoben und abgenommen werden. Die eigentliche Sitzkonsole ist mit vier Schrauben in den Ecken und einer Mutter hinten mittig befestigt. Eine der Schrauben werden wir direkt mal als Massepunkt für unsere Batterie nutzen.
Mit der Batterie am richtigen Platz kann das Pluskabel in den Motorraum verlegt werden. Möglichst nah am Pluspol der Zusatzbatterie bringen wir noch eine 60Ampere Sicherung in der Leitung an. Dazu muss lediglich das Kabel durchtrennt und die Enden abisoliert werden. Die AGU Sicherungshalter funktionieren im Grunde wie große Lüsterklemmen. Von dort aus verlegen wir das 10mm² Stromkabel unter der Plastikverkleidung vom Einstieg und hinter dem Teppich am Radhaus richtung Sicherungskasten/ Zentralelektrik. Hier befinden sich bereits einige Kabeldurchgänge in den Motorraum die wir ebenfalls nutzen können.
Im Motorraum, bei der originalen Batterie muss das Trennrelais angebracht werden. Es verbindet die beiden Batterien wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine Strom liefert. Sobald der Motor gestoppt wird trennt das Relais und isoliert die beiden Batterien voneinander. Eigentlich dürfte ein zuverlässiger Betrieb damit gesichert sein. Die Kabelschuhe, Leitungen, Sicherungen und das Relais haben wir als komplettes Einbauset für rund 30€ im Internet erworben und bis auf wenige Kleinigkeiten war alles dabei was man für den Anfang braucht.
Beim nächsten Mal wird das Relais angeschlossen, die Verbraucher an die neue Batterie angeschlossen und eine Spannungsüberwachung für beide Batterien eingebaut.
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