Montag, 3. September 2018

Die unendliche Geschichte - Der Polo bei der Reifeprüfung

Diese Artikelserie heißt nicht ohne Grund "die unendliche Geschichte". Nicht nur hier im Schlagzeilenkäfer reiht sich gefühlt Artikel an Artikel, auch in Wirklichkeit kam uns diese Reparaturodyssee unendlich vor. Doch heute kommt die Reifeprüfung. Haben wir alle notwendigen Reparaturen durchführen und Mängel beheben können? Mal schauen, was der Prüfingenieur dazu sagt.


In unserer heimischen Schrauberhalle haben wir nur wenig bis gar keine Möglichkeiten, die Abgasregulierung zu überprüfen und zu kontrollieren. Deswegen fuhren wir zur Sicherheit eine weit ausgedehnte Runde übers Land zur Prüfstation, um den Motor ausreichend warmfahren zu können. Es ist freitags. An der Prüfstation war wenig Betrieb. Eigentlich verheißt das nicht Gutes, denn der Prüfingenieur hat nun genügend Zeit sich ausreichend genau, nicht nur die absolut notwendigen und sicherheitsrelevanten Stellen anzugucken sondern auch im Detail zu schauen, ob man nicht den ein oder anderen Makel findet. So schaffte es damals auch beim ansonsten mängelfreien Spezialpassat die fehlende Pluspolabdeckung auf den Prüfbericht. 


Ein paar Bedenken hatte ich schon, als der Prüfingenieur in den Wagen stieg. Doch innerlich beruhigte mich mein gutes Gewissen, dass wir schon so viele Reparaturen durchgeführt haben. Ob ich den Prüfer wohl auch davon überzeugen kann? Doch bereits beim Öffnen der Fahrertür kam ihm die Türpappe entgegen. Dabei hatte ich diese mit Kleber vor einigen Monaten bereits geklebt, da die Plastikklipse nicht mehr halten. Bislang hielt sie sehr zuverlässig. Ausgerechnet heute muss sie natürlich nachgeben. Etwas irritiert und nachdenklich guckend stieg der Prüfer ein und versuchte, den Sitz zu verstellen. Doch der Sitz wollte zunächst nicht einrasten. Ich hatte kurz überlegt ihm zuzurufen, dass dies an dem plattgesessenen Silikongleiter der mittleren Sitzschine liegt und er etwas mit Gefühl an die Sache gehen müsste, habe mich aber doch dagegen entschieden. Er machte nicht den Eindruck als würde er Ratschläge gerne annehmen. 


Er startete den Wagen und fuhr los. Hupe funktioniert, Scheibenwischer funktioniert. Als auch das Licht durchgeschaltet war stiegt er aus und sagte mit ernster Miene: "Das Lenkrad hat zu viel Höhenspiel, das kann richtig gefährlich sein! Also allein damit kann ich sie schon nicht bestehen lassen!" Na toll. Nach nicht einmal 2 Minuten durchgefallen. Mal schauen was er sonst so findet. Die neuen Reifen, die guten Felgen und die neuen Scheibenbremsen fielen ihm direkt positiv auf. Auch die Bremswerte waren in Ordnung. Sogar die Feststellbremse zog nahezu ausgeglichen auf beiden Seiten. Doch er fand auch direkt eine Stelle, die ihm nicht gefiel: der ölverschmierte Motor. Ich schaute mir den Motor an und musste mich ernsthaft fragen, wo er Ölschmiere entdeckt hatte. Zugegeben, einen sterilen neuen Motor haben wir trotz der immensen Liter Bremsenreiniger nicht aus ihm machen können. Doch hier habe ich schon weitaus schlimmere Motoren gesehen. Nun musste ich eingreifen. Ich erzählte ihm, was wir alles an dem Wagen gemacht haben und dass der verbliebene Ölschmier sicherlich noch von den Reparaturen stammt. Doch darauf ließ sich der Prüfingenieur nicht ein. Für ihn sei das definitiv zu viel Öl, das dort am Motor "hinge". Alles klar, der zweite Mangel auf dem Prüfbericht. Die Sichtprüfung ergab kaum Auffälligkeiten. Als Hinweis notierte er noch beginnender Rost am Unterboden und der Abgasanlage. Geschenkt. Doch nun folgte die letzte Härteprobe: Die Abgasuntersuchung. 


Er steckte die Sonde in den Endschalldämpfer und führte die Prüfroutine durch. Während des Teillastbereichs brauchte die Lambdasonde eine Zeit lang, um die Werte anzupassen, doch schließlich erreichte sie hier auch gute Werte. Die restlichen Abgaswerte waren ebenfalls in Ordnung. Hierüber brauchen wir uns also keine Gedanken machen. Die Abgasuntersuchung ist bestanden. 

Halten wir also fest: Die Türpappe und die Sitzarretierung kamen nicht auf den Prüfbericht (obwohl ich das erwartet hätte), dafür kamen der "ölverschmierte" Motor und das Höhenspiel in der Lenksäule als Mangel auf den Prüfbericht, womit wohl keiner von uns gerechnet hat. Zuhause wieder angekommen, war die Ernüchterung groß. Die Türpappe reparierte ich schnell, indem ich eine Schraube mit großem Kopf durch die Pappe in das Türblech schraubte. Nun bleibt die Pappe definitiv an ihrem Ort. Auch das "Öl" am Motor machte mir keine Sorgen. Nichts, das man nicht mit noch ein paar Litern Bremsenreiniger beseitigen könne. Doch was ist der Grund für das Höhenspiel in der Lenksäule? Ein weiterer Teil für die unendliche Geschichte . . . . 

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