Offenbar hat dieser Roller ein Problem mit seinem Motor. Wenn der Motor eine Zeit im Stand läuft, verschluckt er sich und eine ansehnliche Menge Benzin und Öl tropfen auf den Boden. Das kann so nicht bleiben. Einerseits wegen der Umweltbelastung und andererseits weil das Teil in diesem Zustand nahezu unfahrbar ist. Heute machen wir uns auf die Suche nach dem Fehler.
Unser erster Anhaltspunkt ist der Vergaser. Wenn hier irgendwas klemmt und nicht richtig abdichtet könnte der Vergaser überlaufen und der ganze Sprit aussen am Motor vorbei nach draußen gelangen. Um diese Vermutung zu prüfen muss der Vergaser erst einmal freigelegt werden. Dafür braucht man tatsächlich gar nicht so viel Werkzeug. Einen 10mm Steckschlüssel und einen Kreuzschlitzschraubendreher.
Als erstes muss die Sitzbank runter, sie ist nur mit einer Schraube am Scharnierbolzen gesichert. Dann folgt der Deckel vom Luftfilterkasten mit seinen 8 Schrauben. Bevor der eigentliche Luftfilterkasten samt Faltenbalg abgeschraubt werden kann muss die Verkleidung vorne und an den Seiten gelöst werden um an die drei dahinter liegenden Schrauben zu gelangen. Schwer zu erklären, aber wenn man davor steht doch gar nicht so kompliziert. Ein Teil der Schrauben für die Verkleidung verbirgt sich auf dem Fußboden unter der Gummimatte.
Jetzt haben wir endlich den Vergaser vor Augen. Aber raus nehmen können wir ihn noch nicht. Zuvor muss noch die Benzinleitung, die Überlaufleitung, das Kabel vom elektrischen Choke und der Bowdenzug vom Gasgriff zur Drosselklappe getrennt werden. Erstere sind mit Federschellen am Vergaser befestigt. Der Choke kann einfach abgestöpselt werden und der Bowdenzug lässt sich am einfachsten gemeinsam mit einem Helfer und etwas Fummelei aushängen. Zum Abschluss noch die Schraubschelle am Ansaugstutzen lösen und der Vergaser kann endlich aus dem engen Motorraum befreit werden.
Weiter geht es auf der Werkbank. Hier haben wir besseres Licht und eine kleine Plastikwanne in der wir den Vergaser zerlegen können. Auf diese Weise sollte es möglich sein die ganzen Kleinteile wiederzufinden und der auslaufende Kraftstoff versaut uns nicht den Arbeitsplatz. Im ersten Arbeitsschritt lösen wir die vier Schrauben der Schwimmerkammer (dabei läuft wieder Benzin aus) und nehmen den Deckel samt Halterung für die Leerlaufeinstellschraube ab. Nun müssen wir mit einer kleinen Zange den Bolzen vom Schwimmer aus seinem Sitz ziehen, dann kann der Schwimmer samt Schwimmernadel rausgenommen werden. Jetzt sollten sich keine losen Teile mehr im und am Vergaser befinden.
Entweder man macht es nun wie wir und bläst alle Teile und Bohrungen mit Pressluft aus oder man lässt das ganze Teil in ein Bad aus Vergaser-Reiniger einge Stunden lang einweichen. Anschließend muss natürlich alles wieder fein säuberlich zusammengebaut werden. Da macht es sich bezahlt vorher einige Detailfotos mit dem Handy zu machen und die Teile in der Reihenfolge wie sie ausgebaut wurden in einem kleinen Sortierkasten aufzubewahren. Danach "nur noch" den Vergaser und alle weiteren Teile wieder am Roller montieren und einen Startversuch wagen. Vermutlich braucht es einige Anläufe bis die Schwimmerkammer wieder vollgelaufen ist, aber dann müsste der Motor wieder anspringen und läuft (hoffentlich) besser als vorher.
Wo kommt welcher Schlauch ran ?
AntwortenLöschenHallo
LöschenDer Benzinschlauch vom Benzinhahn (Ausgang) in den Eingang vom Vergaser (in Fahrtrichtung vorne oben). Der Vakuumschlauch vom Steueranschluss Benzinhahn zum Unterdruckanschluss (unterhalb des Vergaser im Ansaugstutzen). Der Entlüftungsschlauch vom Ventildeckel des Motor hoch zum Luftfilterkasten. Der transparente Schlauch vom gebogenen Anschluss der Schwimmerkammer (in Fahrtrichtung vorne unten rechts) einfach nach unten Richtung Erdboden.