Montag, 25. Februar 2019

Commodore GS/E Restauration Teil 9


Das Ziel ist schon fast zum Greifen nah. Ein paar letzte Baustellen müssen Armin und sein Commodore noch abschließen. Dann ist es endlich soweit und die erste Probefahrt kann starten. Während am einen Ende der Halle noch die Bremsleitungen verlegt werden, spult der Motor am anderen Ende schon fleißig die ersten Kilometer auf dem Prüfstand ab. Dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.


Bis es soweit kommen konnte musste natürlich eine Menge Zeit investiert werden. Um den Motor überhaupt zum Laufen zu bekommen, musste vier Tage lang intensive Fehlersuche betrieben werden. Dabei zeigten sich mal wieder die Tücken der (alten) Technik. Nach fast 50 Jahren können auch unbenutze Ersatzteile direkt aus dem Karton schon kaputt sein. Das macht es natürlich nicht im geringsten einfacher den Fehler zu finden. 


Letztendlich lag das Problem bei einem defekten Saugrohrdrucksensor im Ansaugluftverteiler und ohne dessen Signal kann das Steuergerät der Einspritzanlage nunmal nicht arbeiten. Jetzt funktioniert alles wie es soll und die überholten Einspritzdüsen bekommen endlich was zu tun. Da jegliche Reparatur oder Einstellarbeit am Motor bedeutend aufwändiger wird wenn sich der Motor bereits im Auto befindet, wurden während insgesamt 1200km Prüfstand-Probelauf vorher alle Einstellungen optimiert. Jetzt ist die Einspritzanlage auf die laut Hersteller korrekten CO-Werte eingestellt und müsste auf der Straße die maximale Leistung bringen. 


Ebenfalls eine optimale Leistung erbringen soll auch die Bremsanlage. Hier wurde im laufe de Restauration bereits alles an den Radbremsen erneuert oder überholt. Die Leitungen von dort bis zum Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker an der Spritzwand sind jetzt an der Reihe. Selbst wenn die alten Teile noch funktionieren könnten, möchte doch niemand dieses Risiko eingehen. Ganz abgesehen davon dass eine rostige Leitung am frisch versiegelten Unterboden irgendwie nicht so richtig gut aussehen würde. Das selbe gilt selbstverständlich für den Hauptbremszylinder und den Bremskraftverstärker. Beide wurden gestrahlt. neu lackiert und im Anschluss mit neuen Dichtungen versehen. Mit zwei Scheiben- und zwei Trommelbremsen sollte der Commodore ganz ordentlich verzögern. Nur auf Fahrassistenzsysteme wie ABS muss man verzichten.


Dafür hat der Commodore einen schöneres Interieur als viele jüngere Fahrzeuge. Das fällt jetzt gerade wieder auf, nachdem der schwarze perforierte Dachhimmel eingespannt wurde. Damit passt er perfekt zu den dunklen Ledersitzen, die schon seit einigen Monaten auf ihren großen Auftritt warten. Aber noch ist es nicht so weit. Erst müssen die letzten Arbeiten im Innenraum abgeschlossen werden.


Derweil ist der GSE von aussen quasi fertig. Die Front und das Heck tragen Stoßstangen und alles was es damals an Scheinwerfern und Leuchten gab. Nur ein paar letzte Chromleisten und Embleme müssen noch an ihren Platz. Der letzte große Akt wird dann wohl die Hochzeit von Motor samt Getriebe und der Karosserie werden. Hoffen wir mal dass sich die Warterei lohnt.

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