Wie man die Bremsbeläge bei einem Auto mit Scheibenbremsen wechselt haben wir in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal erklärt. Trotzdem gibt es immer mal wieder etwas neues zu lernen. Egal ob Mehrkolbensättel oder besondere Handbremsmechanismen die mit Spezialwerkzeug betätigt werden müssen. Oder wie in diesem Audi A6 Avant nur mit dem Diagnosetester zurückgestellt werden können.
Bevor wir darauf näher eingehen wollen, befassen wir uns erstmal mit den Bremsbelägen an der Vorderachse. Hier sollte es keine besonderen Tricks und Kniffe geben um ans Ziel zu kommen. Also her mit dem Wagenheber und hoch die Vorderachse. Zusätzlich kommt jeweils ein Unterstellbock unter die Achse, damit uns die Karre nicht auf die Füße fällt. Jetzt noch die Vorderräder abnehmen und schon liegt die Bremsanlage vor uns. Der Sattel wird von vorne mit einer Blechklammer und von hinten mit zwei 7mm Inbusschrauben (hinter Plastikstopfen) am Träger gehalten die beide gelöst werden müssen.
Auch nachdem diese Teile gelöst sind, kann der Sattel noch nicht von der Scheibe abgenommen werden. Erstmal trennen wir die Steckverbindung vom Verschleißkontakt am linken inneren Bremsbelag und hebeln dann mit einem Schraubendreher zwischen äußerem Bremsbelag und Bremssattel. So wird der Bremskolben zurückgedrückt bis der Sattel samt Belägen am Grat der Bremsscheibe vorbei passt. Mit einem Draht oder Kabelbinder hängen wir den Sattel am Federbein auf und reinigen dann mit der Drahtbürste die Auflageflächen der Bremsbeläge im Träger vom Schmutz und Ablagerungen.
Die alten Bremsbeläges sind innen mit Klammern im Bremskolben fixiert und können mit bloßer Hand rausgenommen werden. Jetzt kommt doch ein bisschen Spezialwerkzeug zu Einsatz. Mit dem Rückstellgerät wird der Kolben in den Sattel gedrückt um die neuen dickeren Beläge aufzunehmen. Dabei ist noch darauf zu achten dass der Ausgleichbehälter im Motorraum nicht überläuft wenn die Bremsflüssigkeit zurück durch die Leitung gedrückt wird. Im Zweifelsfall kann mit einer Spritze etwas Flüssigkeit abgesaugt und später wieder eingefüllt werden. Sofern die Führungsstifte vom Sattel wie in unserem Fall noch leichtgängig sind, müssen wir hier nichts weiter machen.
Mit einer kleinen Drahtbürste werden die Auflageflächen der Beläge im Sattelträger gründlich gereinigt und mit etwas Bremsenpaste eingeschmiert. Aber nicht so viel dass es auf die Scheibe oder Beläge kommen kann. Apropos Beläge. Bevor die Neuen in den Sattel bzw Sattelträger eingesetzt werden müssen wir mit einer Feile die äußere Kante ein ganzes Stück wegnehmen da die Bremsscheiben einen ordentlichen Grat haben und die Beläge dadurch nicht sauber anliegen würden. Mit den angepassten Belägen im Sattel kommt selbiger wieder in seine Halterung. Dabei muss man nur aufpassen dass das Kabel vom Verschleißkontakt nicht eingeklemmt und beschädigt wird. Die beiden Halteschrauben werden mit 30Nm angezogen und zum Abschluss die Halteklammer wieder eingehängt.
Jetzt geht es nahezu ohne unterbrechung an der Hinterachse weiter. Bevor auch hier die Sättel demontiert werden können, müssen wir noch zwei Dinge tun. 1. Die Bremse einige Mal betätigen damit die Bremskolben an der Vorderachse ausfahren und der Pegel im Ausgleichsbehälter wieder absinkt. 2. Mit dem Laptop und entsprechender Diagnosesoftware die Stellmotoren der Handbremse in den hinteren Bremssätteln ganz zurückdrehen. Bei allen anderen im Internet kursierenden Methoden besteht permanent die Gefahr etwas kaputt zu machen, darum können wir diese nicht weiterempfehlen.
Mit zwei Schraubenschlüsseln lösen wir die beiden Schrauben der Führungsstifte und ziehen den Sattel vom Träger. Wieder muss der Kolben in den Sattel zurückgedrückt werden und wieder nutzen wir dafür das Rückstellgerät. Aber mit Gefühl! Wenn der Kolben schwergängig geht ist irgendwas verklemmt und könnte kaputt gehen falls man einfach weiter macht. Sobald der Kolben aus dem Weg ist, nehmen wir die alten Beläge und Blechklammern aus dem Träger und ersetzen sie. An die Kontaktstellen vom Belag zur Führung kommt natürlich auch hier ein bisschen Bremsenpaste.
Nun den Sattel aufsetzen und die Führungsstifte mit 30Nm festziehen. Ins Auto setzen und die Bremse einige Male im Stand betätigen um die Kolben auszufahren. Jetzt betätigen wir die Feststellbremse einmal und lösen sie danach wieder. Zum Abschluss kurz testen ob die Räder sich frei drehen lassen wenn die Bremsen gelöst sind und schon sind wir damit fertig. Feierabend ist jetzt trotzdem nicht. Wir haben eine weitere akute Baustelle am Audi gefunden; die Federanschlagpuffer auf den hinteren Stoßdämpfern sind komplett zerfetzt und müssen erneuert werden.
Mit einer kleinen Drahtbürste werden die Auflageflächen der Beläge im Sattelträger gründlich gereinigt und mit etwas Bremsenpaste eingeschmiert. Aber nicht so viel dass es auf die Scheibe oder Beläge kommen kann. Apropos Beläge. Bevor die Neuen in den Sattel bzw Sattelträger eingesetzt werden müssen wir mit einer Feile die äußere Kante ein ganzes Stück wegnehmen da die Bremsscheiben einen ordentlichen Grat haben und die Beläge dadurch nicht sauber anliegen würden. Mit den angepassten Belägen im Sattel kommt selbiger wieder in seine Halterung. Dabei muss man nur aufpassen dass das Kabel vom Verschleißkontakt nicht eingeklemmt und beschädigt wird. Die beiden Halteschrauben werden mit 30Nm angezogen und zum Abschluss die Halteklammer wieder eingehängt.
Jetzt geht es nahezu ohne unterbrechung an der Hinterachse weiter. Bevor auch hier die Sättel demontiert werden können, müssen wir noch zwei Dinge tun. 1. Die Bremse einige Mal betätigen damit die Bremskolben an der Vorderachse ausfahren und der Pegel im Ausgleichsbehälter wieder absinkt. 2. Mit dem Laptop und entsprechender Diagnosesoftware die Stellmotoren der Handbremse in den hinteren Bremssätteln ganz zurückdrehen. Bei allen anderen im Internet kursierenden Methoden besteht permanent die Gefahr etwas kaputt zu machen, darum können wir diese nicht weiterempfehlen.
Mit zwei Schraubenschlüsseln lösen wir die beiden Schrauben der Führungsstifte und ziehen den Sattel vom Träger. Wieder muss der Kolben in den Sattel zurückgedrückt werden und wieder nutzen wir dafür das Rückstellgerät. Aber mit Gefühl! Wenn der Kolben schwergängig geht ist irgendwas verklemmt und könnte kaputt gehen falls man einfach weiter macht. Sobald der Kolben aus dem Weg ist, nehmen wir die alten Beläge und Blechklammern aus dem Träger und ersetzen sie. An die Kontaktstellen vom Belag zur Führung kommt natürlich auch hier ein bisschen Bremsenpaste.
Nun den Sattel aufsetzen und die Führungsstifte mit 30Nm festziehen. Ins Auto setzen und die Bremse einige Male im Stand betätigen um die Kolben auszufahren. Jetzt betätigen wir die Feststellbremse einmal und lösen sie danach wieder. Zum Abschluss kurz testen ob die Räder sich frei drehen lassen wenn die Bremsen gelöst sind und schon sind wir damit fertig. Feierabend ist jetzt trotzdem nicht. Wir haben eine weitere akute Baustelle am Audi gefunden; die Federanschlagpuffer auf den hinteren Stoßdämpfern sind komplett zerfetzt und müssen erneuert werden.
Da dieser Audi ein Tieferlegungsfahrwerk hat und trotzdem regelmäßig vollbeladen oder mit einem Anhänger hintendran bewegt wird, werden die Anschlagpuffer oft und hart beansprucht. Im Extremfall schleifen die Reifen schon mal im Radhaus. Das müssen wir irgendwann auch nochmal ändern. Hier und heute beschränken wir uns darauf die Puffer zu erneuern. Dafür müssen nur die Hinterräder abgeschraubt, ein halbes Dutzend Torxschrauben und drei Plastikclips gelöst werden mit denen die Radhausschale fixiert ist. Jetzt kommt man an die zwei Schrauben (SW15) oben und eine Untere (SW21) dran.
So lässt sich der Dämpfer vom Auto trennen und nachdem auch noch die Mutter oben auf der Kolbenstange (mit dem Schlagschrauber) gelöst wurde, das obere Lager und der kaputte Puffer vom Dämpfer abziehen. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge und dann haben wir es wirklich endlich geschafft für heute.
Abschließender Hinweis: Die Bremsanlage ist
ein sicherheitsrelevantes Bauteil und ein wichtiger Beitrag zur
Unfallvermeidung. Dabei kommt es auf alle Komponenten an. Wenn etwas
nicht richtig funktioniert oder man sich selbst die Arbeit nicht zutraut
sollte man nicht zögern und eine Werkstatt aufsuchen!!! Jeder Unfall
ist teurer als die Reparatur einer Bremsanlage.
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