Freitag, 4. Dezember 2020

Abgas-Upgrade: Steuern sparen bei alten Autos

 

 

Geld sparen und dabei noch ein bisschen was für die Umwelt tun. Klingt doch nach einem super Geschäft. Besonders die Fahrer von älteren Autos konnten und können das immer noch machen. Alles was sie brauchen ist eine bessere Abgasnorm. Der Weg dahin ist je nach Fahrzeug und Motor mehr oder weniger aufwändig. Hier im erweiterten SZK Fuhrpark haben wir mehrere Kandidaten die in Frage kommen.  

 

 

 

Dem Gesetzgeber ist offenbar viel daran gelegen das nur saubere Autos auf der Straße unterwegs sind. Darum werden die Abgasgrenzwerte die ein neues Modell erfüllen muss auch immer strenger. Damit es einen Ansporn für die Anschaffung sauberer Fahrzeuge gibt ohne die Alten explizit zu verbieten und Menschen die sich kein neues Auto leisten können zu benachteiligen, wird die Steuer für saubere Modelle günstiger. 

 

 

Das heißt zwei Fahrzeuge mit identischem Hubraum können unterschiedlich teuer in der Steuer sein, je nachdem welche Abgasnorm sie erfüllen. In den letzten Jahren wurde das System nochmal geändert und bezieht auch den Spritverbrauch respektive CO2 Ausstoß mit ein. Damit wollen wir uns heute nicht beschäftigen da alle älteren Fahrzeuge davon nicht betroffen sind. Zur verdeutlichung mal die unterschiedlichen Steuersätze nach Abgasnorm; bei Benzinmotoren reicht die Spanne von 6,75€ bis 25,36€ je angefangene 100ccm Humbraum und bei Dieselmotoren von 15,44€ bis 37,58€ im Worstcase.

 

 

 

In gewissen Grenzen ist es jetzt möglich durch Umbauten am Motor auf eine bessere Abgasnorm zu kommen und somit einen niedrigeren Steuersatz zu zahlen. Die größte Ersparnis hat man bei den ganz alten Motoren die der Abgasnorm 0 entsprechen wenn sie wenigstens eine Stufe besser werden reduziert sich die Steuer auf fast die Hälfte und dann um weitere 50% von Euro1 auf Euro2. Dabei steigt je nach Fahrzeug aber auch der technische Aufwand. Abhängig davon wie lange das Auto noch bei einem bleiben soll lohnt sich diese Umrüstung also mehr oder weniger.  Besonders je mehr das Auto sich dem 30. Geburtstag annähert und potenziell eine H-Zulassung mit pauschaler Besteuerung (191,73€) möglich ist.

 


Das erste Fahrzeug im SZK bei dem eine Aufrüstung in Frage kommt ist der weiße E Kadett von 1989 mit dem 1.3l Vergasermotor. Im Originalzustand, ohne Katalysator, kostet der Opel 329€ im Jahr. Das war dem ersten Besitzer wohl schon damals zu teuer so das 1992 ein ungeregelter Katalysator nachgerüstet der die Abgasnorm minimal verbessert, so das er jetzt "nur noch" 273€. Der Einbauaufwand hält sich in Grenzen, ein Stück Auspuffrohr wird rausgeschnitten und der Katalysator eingeschweißt. Mehr ist leider ohne viel Aufwand nicht möglich. Ein bisschen mehr Geld in die Karosserie zu investieren und mit H-Kennzeichen zu fahren wäre wirtschaftlicher und erlaubt (noch) freie Fahrt in Umweltzonen die wir jetzt nicht befahren dürfen. 

 

 

Nicht mehr im SZK Portfolio aber dennoch interessant ist die alte Mercedes S-Klasse mit der wir uns kurzzeitig mal beschäftigt haben. Der W126 260SE wurde laut unseren Informationen 1986 ebenfalls ohne bzw. ohne geregelten Katalysator ausgeliefert. Bei 2548ccm Hubraum macht das eine jährliche Steuer von 659€. Da dieser Motor schon über eine elektronische Einspritzanlage verfügt konnte mit etwas mehr Aufwand ein geregelter Katalysator nachgerüstet werden. Teilweise wurden die Fahrzeuge vom Hersteller dafür sogar bereits vorgerüstet und brauchten nur noch den eigentlichen Kat um zu funktionieren. Anderenfalls müssen Lambdasonde, Steuergerät und Luftsteuerventil noch eingebaut werden. Mit so einer Anlage verbessert sich die Abgasnorm auf Euro1 und die Steuer beträgt 393€. Bestimmte Fahrzeug lassen sich durch einen zusätzlichen Kaltlaufregler oder Zusatz-Kat auf Euro2 steigern und kosten dann nur noch 191€ und somit weniger als ein H-Kennzeichen.

 


Abhängig vom Fahrzeug und der Motorsteuerung kann so ein Kaltlaufregler rein mechanisch oder elektronisch arbeiten. Der Effekt ist der selbe; durch die Kühlwassertemperatur beeinflusst, wird über ein Ventil zusätzliche Frischluft in den Ansaugtrakt geführt. Dadurch magert das Gemisch ab und der Motor läuft mit höherer Drehzahl. Beides zusammen sorgt dafür das der Motor und Katalysator schneller auf Betriebstemperatur kommen und die Abgasnachbehandlung so schnell wie möglich ihren Job machen kann. Der einzige wirkliche Nachteil ist, zumindest in manchen Fällen, das der Wagen damit subjektiv nicht mehr so gut läuft. Aber das kann auch an einer mangelhaften Installation liegen.

 

 

Keine bekannten Nachteile bietet die Alternative zum Kaltlaufregler; ein Mini-Kat der zusätzlich zum serienmäßigen Teil ins Abgasrohr gesetzt wird. Im Team sollen sie es schaffen die Abgasnorm ebenfalls von Euro 1 auf 2 zu verbessern und die Steuerlast um die Hälfte zu reduzieren. Leider kann man nicht beide Systeme kombinieren um nochmal eine bessere Abgasnorm zu erreichen. Besser als Euro2/D3 wird im Normalfall kein Pkw durch Nachrüstungen. Dadurch ist dieses Thema in der heutigen Zeit nahezu abgeschlossen. Entweder das Auto wurde schon aufgerüstet, es gibt keine Nachrüstlösung oder das H-Kennzeichen ist in greifbarer Nähe

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Wie das Thema für Fahrzeuge mit Dieselmotor aussieht erörtern wir ein anderes mal.

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