Mit dem Opel Omega wurden in den letzten 10 Jahren schon mehrfach größere Anhänger gezogen. Das macht der Wagen ohne zu murren, auch wenn es manchmal etwas verboten aussieht. Genau so sah das auch die Polizei und zog unser Gespann Nachts zur Verkehrskontrolle raus. Vielleicht sollte uns das mal zu Denken geben. Ein erster Schritt wäre den Hängearsch zu korrigieren damit der Zug wie eine Eins steht.
Der kleine grüne (originale) Kobold aka der erste Renault Clio lebt tatsächlich immer noch. Nachdem er erst als Karos Lieferwagen für diverse Umzüge herhalten musste, dann für Jakaster im täglichen Berufsverkehr seinen Job machte und dabei schwer verunfallte war er eigentlich reif für den Schrottplatz. Aber das konnten wir nicht zulassen und haben ihn mühevoll wieder in Form gebracht damit er bei Besitzerin Nummer 3 noch mal als zuverlässiger Untersatz dienen kann.
Mittlerweile ist der Clio leider zu klein geworden für seine Aufgaben auf dem Resthof den es zu renovieren gilt. Ein Kombi mit Anhängekupplung musste her und der Renault ist arbeitslos. Wie praktisch das gerade Herr O. in den letzten Zügen seiner Manta-Restauration lag und übergangsweise ein Auto für den Weg zur Arbeit braucht. Das kann der Clio nach wie vor gut. Damit wir nicht zweimal fahren müssen, soll der abgemeldete Wagen auf einem Trailer - vom Omega - nach Hause gezogen werden. Genau so wie der Renault vor einem Jahr schon zur Prüfhalle gekommen ist. Was soll da schon schief gehen.
So machen wir uns ziemlich spät am Abend mit dem Gespann auf den Weg nach Niedersachsen um den Kobold zurückzubringen. Bis der Clio aufgeladen und verzurrt ist, haben wir schon fast 23h und um diese Zeit ist auf den Landstraßen die wir benutzen wirklich gar nichts mehr los. So können wir ganz entspannt mit gemäßigtem Tempo unsere Heimreise antreten. Tatsächlich waren wir noch keine 30 Minuten unterwegs als wir kurz hinter einem Ortseingangsschild rotes Blinklicht im Aussenspiegel warnahmen. Zunächst noch schwer lesbar (wenn der Verfolger direkt hinterm Anhänger fährt können wir ihn nicht sehen), fährt der Streifenwagen irgendwann halb auf der Gegenfahrbahn so das wir alles lesen können "STOP POLIZEI" das klingt ziemlich eindeutig und ausser uns ist niemand unterwegs den sie meinen könnten.
An der nächsten Bushaltestelle haben wir genug Platz unser Gespann abzustellen, den Motor auszuschalten und die Papiere zusammenzusuchen. Die beiden (maskierten) Polizisten kommen nach vorne zum Fenster und wünschen erstmal einen schönen Abend. Ihre nächste Frage ist nicht das erwartete "Wissen sie warum wir sie angehalten haben?" sondern "dürfen sie diesen Anhänger überhaupt ziehen?" Natürlich darf ich das! Und mein Auto auch. Der Clio wiegt laut Fahrzeugschein knapp 1015kg, der Anhänger 515kg und der Opel darf 1900kg ziehen (über 8% Steigung noch 1700kg). Selbst wenn wir zugeben dass der Trailer mit der Sonderausstattung eher 800kg wiegt, sind wir rechtlich sauber unterwegs. Die Stützlast passt auch, denn wenn der Clio weiter nach hinten gestellt wird zieht es den Omega hinten hoch und das wollen wir auf keinen Fall.
Wir haben die entsprechenden Papiere dabei um das zu beweisen und mangels Fahrzeugwaage könnnen die Beamten das hier und jetzt nicht weiter kontrollieren. Mein Führerschein ist auch ausreichend für das Gespanngewicht und die Ladungssicherung sollte auch keinen Anlass zur Kritik geben. "Aber warum hängt der hinten so weit runter?" In erster Linie weil das Auto immer, selbst mit leerem Tank und Kofferraum hinten ziemlich tief liegt und die Federn auf Fahrkomfort und nicht für hohe Beladung ausgelegt sind. (Und vielleicht weil der Kofferraum heute auch nicht wirklich leer ist). Offenbar reicht den Beamten diese Erklärung aus und wir dürfen weiter fahren. Auf der weiteren Heimreise gibt es keine weiteren Zwischenfälle und auch bei höheren Geschwindigkeiten liegt das Gespann stabil auf der Straße. Abgesehen von der Optik gibt es keinen Grund etwas zu ändern. Wobei es auf Dauer doch nervig wird wenn man bei größeren Tandemanhängern auf die Deichsel steigen muss um die Kupplung zum einrasten zu bringen.
Die Verkehrskontrolle in der letzten Nacht war das letzte Argument dafür den Opel ein bisschen zu verbessern. Man könnte jetzt einfach eine etwas dickere Gummiunterlage zwischen Feder und Achse packen um das Heck etwas anzuheben, aber mit entsprechend hoher Stützlast auf der Kupplung hängt der Wagen trotzdem durch. Also kommen stattdessen ein paar verstärkte Federn zum Einsatz. Im Gegensatz zum Autogas E38 mit seinen super-schwerlast Federn nehmen wir hier die etwas weniger steife Variante. Sollte sich das in der Zukunft als nicht ausreichend erweisen, können wir immernoch mit Distanzringen arbeiten. Oder ein zweites paar Schraubenfedern in die normalen Federn integrieren. Die ultimative Lösung ist eine druckluftunterstützte Niveauregulierung. Aber so viel Aufwand wollen wir dann doch nicht betreiben.
Apropos Aufwand betreiben. Beim letzten Mal haben der Nikograf und ich die Federn an der Hinterachse draußen auf dem Hof vor der Garage gewechselt. Als Hilfsmittel standen uns nur ein Wagenheber und normales Handwerkzeug zur Verfügung. Damals mussten wir uns sehr anstrengen und nicht nur die Stoßdämpfer und Koppelstangen sondern auch noch die Spurstangen lösen damit sich die Achse weit genug absenken lässt. Mittlerweile haben wir ein bisschen mehr Spezialwerkzeug zur Verfügung das uns die Arbeit erleichtern sollte. Auf der Hebebühne hängt der Opel schon mal auf einer bequemen Arbeitshöhe, mit dem Schlagschrauber sind die Stoßdämper und Koppelstangen schnell gelöst und mit einem geeigneten Federspanner wird die Feder soweit komprimiert das sie fast ohne Anstrengung installiert werden kann. Falls kein Helfer zur Verfügung steht empfehlen wir einen alten Keilriemen um die Bremsscheibe zu legen so das man die Achse mit dem Fuß weiter nach unten ziehen kann.
Mit den neuen Federn steht der Omega hinten schon mal ein gutes Stück höher, wie viel sich das Heck wieder absenkt wenn die Feder etwas älter sind können wir jetzt noch nicht sagen. Genau so wenig wissen wir über das Fahrverhalten mit den härteren Federn im Solo- und Gespannbetrieb. Seit dem Einbau hat der Omega die Garage noch nicht wieder verlassen. Aber das ist eine andere Geschichte von der wir hoffentlich schon bald berichten können.
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