Bevor das Zerlegen startet empfielt es sich alle Getriebeanbauteile, wie Kupplungsnehmerzylinder, Getriebe/Motor-Lager usw. abzubauen. Andernfalls sind sie später bloß im Weg. Toyotas C Getriebe werden immer vom "hinteren" Deckel her in Richtung der motorzugewandten Seite zerlegt. Daher stellt man das Getriebe auf die Vorderseite und beginnt dann mit dem Lösen der zahlreichen Schrauben des Deckels für den 5. bzw. 5. und 6. Gang.
Der Deckel ist natürlich mit Passhülsen ausgestattet und zur Abdichtung verklebt. Mit einem Hammer kann man an den geeigneten Stellen ein paar Mal vorsichtig, aber nicht zu sachte, drum herum klopfen und mit passendem Werkzeug die vorgesehenen Positionen zum hochhebeln des Deckels verwenden. Der Deckel eignet sich ab hier auch prima als Auffangschale für die zuvor entnommenen Schrauben und weitere Getriebeteile, die man nicht verlieren möchte. Vor einem erneuten Zusammenbau wird eh alles gereinigt. Die nächsten Schritte unterscheiden sich zwischen dem C52 und dem C60 ein bisschen. Beim C60 sind zunächst die beiden Rillenkugellager mit beidseitiger Lippendichtung (2RS) abzubauen.
Dazu einfach die Sicherungsringe entfernen und die Lager mit geeignetem Werkzeug abziehen. Die Presspassung ist nur so eng ausgelegt, um die inneren Laufbahnen des Lagers gegen verdrehen auf der Welle zu sichern. Daher lassen sich die Lager recht gut demontieren. Das Losrad des 6. Gangs auf der Einlasswelle und die zugehörige Schaltgabel und Schaltmuffe lassen sich ebenfalls noch leicht entfernen. Gleiches gillt für den 5. Gang beim C52. Spannend wird das Abziehen der Gangräder auf der Ausgangswelle und das Bauteil, auf dem die Muffe hin und her geschoben wird. Das Verbindungselement auf der Eingangswelle ist beim C60 immerhin mit drei M8 Gewinden ausgestattet.
Anschließend kann man das mittlere Getriebeteil, analog zum Deckel, mit etwas Klopfen und Hebeln demontieren. Die Rückwärtsgangeinrichtung lässt sich mit zwei Schrauben entfernen, die zugehörige Welle ist nur noch gesteckt. Anschließend einfach die Schaltstangen und Gabeln samt der Türme aus Zahnrädern beherzt mit beiden Händen umfassen und aus dem verbliebene Gehäuseteil herauswackeln. Nun kann auch das Differential einfach nach oben entnommen werden. Am einfachsten lässt es sich an dem Lager greifen. Sofern es nicht wie beim C52 einfach von seinem Sitz rutscht. Die Lagerschalen des Diffs können nach entfernen der Radialwellendichtringe aus den beiden Gehäusehälften entfernt werden. Dazu werden sie mit vielen kleinen Schlägen mit einem Durchschlag ausgetrieben. Es gibt sicherlich ein spezielles Werkzeug dafür aber es funktioniert auch so.
Ein Vergleich zwischen C52 und C60 offenbart kleine Unterschiede und so werden die Lagerschalen des C60 für die Weiterverwendung ausgewählt. Der Tachoantrieb sitzt zum Glück in dem Gehäuseteil, der aufgrund des Schraubenmusters passend für den "A" Motor sowieso beibehalten werden muss. Aus nicht näher bekannten Gründen besitzt das Diff des C60 ein exakt gleiches Kunststoffzahnrad für den Tachoantrieb. Ebenso ist in der C60 Kupplungsglocke für modernere "ZZ" Motoren ein Deckel an der Stelle, an der beim C52 der Tachowellenantrieb steckt. Der ursprüngliche Plan den motornahen Gehäuseteil und das Mittelteil vom C60 Getriebe zu verwenden wird alsbald verworfen, nachdem die Gangwahleinrichtung des C60 sich nicht mit dem alten Gehäuse kombinieren lässt.
Nach näherer Untersuchung ergeben sich aus der Verwendung des C60 Mittelteils auch keinerlei Nachteile. Die Gangwahlwelle besitzt eine Nut durch die die Schraube des Hebels passt. Im Vergleich zeigt sich, dass die Nut beim C60 auf der anderen Seite sitzt als beim C52. Diese 180° Versatz können einfach ausgeglichen werden, da die Verantwortlichen bei Toyota so freundlich waren und die Verzahnung der Schalthebel auf der Welle symmetrisch auszuführen. Einen Sprengring und zwei Spannhülsen später passt die Position der Nut und die Gangwahleinrichtung ins Getriebe.
Das Radiallager der Ausgangswelle läuft beim C60 auf einem größeren Durchmesser. Die Lager sind zwischen dem C52 und C60 austauschbar. Mit geliehenem Spezialwerkzeug können beide Lager ausgetrieben und getauscht werden. Die Sicherungsplatten sind zwar leicht unterschiedlich, passen aber beide untereinander.
Man kann sich jetzt fragen, wie die vierte Gasse für den Rückwärtsgang ins alte Getriebegehäuse integriert werden kann, weil es ja eigentlich für jede Gasse eine eigene Schaltwelle gibt. Die fragliche Schaltwelle ist gar keine Welle und läuft einfach auf der Welle für zwei andere Gänge mit. Auch dieser Aspekt stellt also kein Hindernis dar.
Alle Teile sind versammelt und scheinen auch irgendwie zusammen zu passen. Vor dem finalen Zusammenbau werden alle Gehäuseteile gründlich gereinigt und die Dichtflächen auf denen wieder dichtender Klebstoff aufgetragen werden soll sanft mit Scotch-Brite gereinigt. Vorsichtig eingesetzte Cuttermesser eignen sich für alle Winkel, die mit dem Gewebepad nicht so gut zu erreichen sind.
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