Unter der Vorraussetzung das unser Auto eine Seilwinde hat und diese passend dimensioniert sowie korrekt installiert ist, gibt es für den korrekten Gebrauch einige Dinge zu beachten. Ansonsten drohen entweder teure Schäden oder Verletzungsgefahr für alle Beteiligten. Das ist übrigens schon Regel Nummer Eins; niemand soll sich unnötig im Gefahrenbereich aufhalten wenn mit der Winde gearbeitet wird. Von der reinen Stolpergefahr durch das gespannte Seil knapp über dem Boden bis zum wilden zurückschlagen wenn das Seil bricht oder der Anschlagpunkt nachgibt, existieren diverse Gefahren und somit gute Gründe das niemand im direkten Umfeld herumstehen sollte.
Bevor die Seilwinde überhaupt eingesetzt wird müssen wir uns Gedanken machen was überhaupt passieren soll und was passieren könnte; wollen wir uns selbst irgendwo hinaus ziehen oder ein anderes havariertes Fahrzeug bewegen? Steht unser Auto ausreichend sicher das es nicht ins Rutschen gerät oder gar umkippt wenn wir richtige Zugkraft aufbringen müssen? In welche Richtung soll gezogen werden - sollen wir Umlenkrollen einsetzen um die Zugrichtung zu ändern? Man kann natürlich einfach probieren irgendwas zu machen aber das kostet immer Zeit und bringt unnötige Gefahren sowie Materialverschleiß mit sich.
Wieviel das Material überhaupt aushalten kann sollte in dieser Planung ebenfalls berücksichtigt werden, auch wenn in einer idealen Welt alle Schäkel, Gurte, Ösen und Umlenkrollen ausreichend stark (über-)dimensioniert sein sollten, muss man in der Praxis selbst den Überblick behalten und lieber nicht ausprobieren ob die Winde das stärkste oder schwächste Glied in der Kette ist. Um uns und der Technik das Leben ein wenig leichter zu machen sollte man von vornherein lieber frühzeitig aufgeben wenn das Auto irgendwo stecken bleibt und nicht mehr weiterkommt. Je länger die Räder durchdrehen und der Wagen sich einbuddelt desto stärker muss die Winde arbeiten und das Material strapaziert werden. Im Zweifelsfall kann ein bisschen mit der Handschaufel vorgearbeitet werden um den Weg etwas zu erleichtern.
Damit die Winde überhaupt richtig ziehen kann muss ein geeigneter Anschlagspunkt vorhanden sein. Das kann zum Beispiel ein anderes Fahrzeug, ein Baum, ein dicker Fels oder ein Erdanker sein. Hauptsache wir können ordentlich dran ziehen ohne dsa sich irgendwas löst oder zu verrutschen beginnt. In so einem Fall muss umgeplant und anders gearbeitet werden. Zum Beispiel eine Umlenkrolle verweden, den Baumgurt tiefer ansetzen oder das ziehende Fahrzeug mit einem dritten Auto zusammenbinden damit es nicht weggezogen werden kann. Das Seil sollte niemals direkt um einen Baum gelegt werden - so werden sowohl der Baum als auch das Seil in Mitleidenschaft gezogen, für sowas gibt es Baumgurte.
Für den Fall das wir nicht in perfekter Position stehen, so das unser Seil eben nicht selbstsständig sauber aufgewickelt wird und daran auch nichts ändern können, muss nach hoffentlich erfolgreicher Bergung das Seil nochmal abgewickelt und neu aufgespult werden. Je nach Winde und Seillänge kann es sein das sonst nicht genügend Platz auf der Trommel ist und das Seil sich einklemmt bzw verheddert und beim nächten Einsatz nicht unmittelbar zu gebrauchen ist. Speziell dabei muss man aufpassen nicht mit den Fingern ins Seilfenster hineingezogen zu werden. Und natürlich darf das Auto nicht unter so einem schrägen Winkel gezogen werden das es irgendwann auf die Seite umkippen könnte - auch in diesem Fall besser eine Umlenkrolle einsetzen damit das Seil vom Auto weg gerade verläuft.
Das bringt uns zum nächsten Punkt; die Winde und das Seil benötigen regelmäßig Pflege. Selbst wenn die Winde gar nicht gebraucht wurde, wird sie meist trotzdem durch den Dreck gezogen so das sich überall Schlamm ablagert der zu einer steinharten Kruste wird die nur schwer zu entfernen ist wenn sie erstmal angetrocknet ist. Speziell Kunstfaserseile benötigen zusätzliche Pflege nach dem Einsatz auf steinigem Untergrund. Sollten sich kleine Steine und Sand zwischen die Fasern gedrückt haben, können sie diese auf Dauer beschädigen bis das Seil nichtmehr seine ursprüngliche Belastbarkeit hat.
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