Freitag, 11. November 2022

Kühlwasserverlust im Fiesta JD3

 

Aus Neuwagen werden junge Gebrauchte und daraus irgendwand alte Karren die entweder durchrepariert oder verschrottet werden müssen. Der Zahn der Zeit nagt unerbitterlich an allen Ecken und Enden der Karosserie und Technik. Dann kann sich auch mal ein Kühlwasserschlauch verabschieden, so wie bei diesem 2008er Ford Fiesa JD3 mit dem 1.3l Raketenmotor. Damit nicht noch mehr kaputt geht, wollen wir uns um dieses Problem kümmern.


 

Angefangen hat alles mit einer längeren Vollgas-Passage mit höheren Drehzahlen, danach stieg ordentlich weißer Dampf unter der Motorhaube hervor und der Geruch von Frostschutzmittel lag in der Luft. Ein Blick unter die Motorhaube brachte die Erkenntnis das sich ein Schlauch vom Heizungswärmetauscher zum Motorblock gelöst hat. Soweit so schlimm; einfach wieder festmachen und weiter geht die Reise. Leider ist unterwegs kein Werkzeug dabei so das die Reparatur verschoben werden musste. Damit der Motor auf der Heimfahrt keinen Schaden nimmt musste immer wieder gestoppt und Wasser nachgefüllt werden. 

 


Auf den Frostschutzmittelanteil kann man in diesem Fall getrost verzichten da die Flüssigkeit so oder so nicht lange im Motor verweilen wird. Zuhause angekommen schauen wir uns die Sache nochmal ein bisschen genauer an. Jetzt sieht man das ganze Aumaß; der Schlauch hat sich nicht gelöst sondern der komplette Stutzen am Plastikgehäuse vom Thermostat ist abgebrochen. Da kann man leider nicht (dauerhaft) flicken, das Teil muss einfach neu. Im Netz findet sich ein passendes Teil in hoffentlich brauchbarer Qualität für 50€. Jetzt müssen wir nur noch alles zusammenbauen. 

 


Wie bei allen Arbeiten am Kühlsystem empfiehlt es sich dringend nicht mit heißem Kühlwasser herumzuspielen. Lieber warten wir einige Zeit bis alles abgekühlt ist. Anschließend öffnen wir die Motorhaube und entfernen die obere Motorabdeckung. Dafür sind die beiden Schrauben (T25) vom Luftfilterkasten und der Schlauch zur Kurbelgehäuseentlüftung zu lösen, danach kann der Deckel nach oben rausgerissen werden. Dann sieht man das Thermostatgehäuse schon wesentlich besser. Daran angeschlossen sind ein Sensor, eine starre Leitung und vier Schläuche. Letztere sind mit Federschellen gesichert die aufgrund der Platzverhältnisse ziemlich schlecht zu lösen sind. Wir haben uns erstmal den Weg freigemacht und einige der umliegenden Leitungen zur Seite gedrückt. 


Besonders die dünnen Schläuche zum Wärmetauscher (bzw. die eine noch intakte Leitung) sind besonders Widerspenstig. In dem Fall ist es einfacher den Stutzen auch noch abzubrechen um dann besser an die Federschelle zu gelangen. Die starre Leitung ist mit einer Schnellkupplung versehen, hier müssen die beiden grauen Nasen zusammengedrückt und die Kupplung nach oben abgezogen werden. Jetzt können wir die sechs Schrauben (SW10) am Gehäuse lösen und alles abnehmen. Mit einer kleinen Knarre und langer Stecknuss klappt das am besten. In unserem Fall war so wenig Kühlwasser im System so das wir keine große Sauerei angerichtet haben als das Gehäuse gelöst wurde. 

 


Den Schmutzrändern nach zu urteilen war das Gehäuse oder seine Dichtung schon länger nicht mehr wirklich in Ordnung gewesen. So gesehen war es nur eine Frage der Zeit bis wir hier aktiv werden müssten. Damit die neue Dichtung eine faire Chance hat, reinigen wir die Anlagefläche am Motorblock mit Schleifvlies gründlich von allen alten Rückständen. Anschließend das neue Gehäuse ansetzen und die Schrauben über Kreuz mit 10Nm festziehen. Zum Schluss nur noch alle Schläuche wieder aufschieben, mit den Federschellen sichern und den Temperatursensor anschließen. Wenn alles gut aussieht können wir neues Kühlwasser mit passendem Frostschutz auffüllen. 

 


Da wir in erster Linie pures Wasser im Kühlsystem haben, kippen wir erstmal puren Frostschutz auf und prüfen nach einigen Minuten die der Motor mit Leerlaufdrehzal läuft, welchen Frostschutz die Mischung hat. Im Zweifelsfall lassen wir nochmal etwas Wasser ab und füllen Frostschutzmittel nach. Sobald der Motor auf Betriebstemperatur kommt und das Thermostat öffnet, müssen wir nochmal einen knappen Liter Kühlwasser auffüllen. Wenn die Heizung ordentlich funktioniert, wissen wir zumindest das hier keine Luft mehr im System gefangen ist. 

 


Auch nach einer längeren Probefahrt sind keine Undichtigkeiten am Gehäuse festzustellen und der Pegel im Ausgleichsbehälter verändert sich auch nicht mehr. Es sieht so aus als ob wir erfolgreich waren. Aber das ist leider nicht das einzige Problem an diesem Fiesta.

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