Freitag, 25. November 2022

BMW E46 Radlager Vorderachse wechseln

 

Woran merkt man das ein Auto in die Jahre gekommen ist? Vielleicht wenn Teile und Baugruppen die ein Autoleben lang halten sollen, kaputt gehen. Beispielsweise die Radlager, wie bei diesem BMW E46. Nach fast 20 Jahren und über 200tkm kann auch sowas mal kaputt gehen. Die Frage ist jetzt nur wie leicht oder schwer uns der Austausch gemacht wird.


 

Wenn man ein bisschen länger (und schneller) fährt, hört man von irgendwo an der Vorderachse ein leises aber deutlich erkennbares, heulendes Geräusch. Je nach Kurvenradius verändert sich das Geräusch oder ist mal komplett weg. Damit ist schon ziemlich sicher klar das es an einem defekten Radlager liegen wird. Reifen mit lautem Abrollgeräusch sind immer laut, nicht nur manchmal. Um sicher zu gehen welches Radlager kaputt ist, heben wir das Auto einmal hoch und prüfen ob eine Seite mehr Spiel hat als die Andere. Da kein Spiel vorhanden ist, können wir nur noch nach den Vibrationen im Federbein gehen wenn das jeweilige Rad schnell von Hand gedreht wird. 

 


Rein subjektiv ist die Fahrerseite schlimmer. Also fangen wir hier an. Im Zweifelsfall sind beide Lager ähnlich alt und dürften nicht so unterschiedlich lange durchhalten. Also runter mit dem linken Vorderrad und raus mit dem alten Lager. So wahnsinnig viel muss dafür gar nicht gemacht werden. Allerdings benötigen wir eine 46mm Stecknuss die sich in keinem normalen Werkzeugsortiment befinden dürfte. Die muss man sich vorher wohl oder übel bestellen oder ausleihen. Ansonsten reicht das übliche Arsenal einer Schraubergarage vollkommen aus. 

 


Nachdem das Auto aufgebockt und das jeweilige Vorderrad abgenommen wurde, drücken wir mit einem Schlitzschraubendreher zwischen Bremssattel und Bremsscheibe den Kolben zurück in den Sattel. So haben wir später keine Probleme alles zu trennen und wieder zusammenzubauen. Anschließend wird die Blechklammer vorne am Sattel sowie die beiden Führungsbolzen auf der Rückseite entfernt (7mm Inbus unter Staubkappen). Damit der Sattel nicht einfach am Bremsschlauch herunterhängt, binden wir ihn mit Draht oben am Federbein fest. Der äußere Bremsbelag bleibt im Sattelhalter und muss ebenfalls entfernt werden. Bevor selbiger auch demontiert wird (zwei Schrauben SW16), stecken wir erstmal einen Schraubendreher durch die Kühlrippen der Bremsscheibe und lösen die kleine Halteschraube (6mm Inbus).

 


Nun den Sattelhalter abbauen und die Bremsscheibe von der Nabe nehmen. Sollte das nicht so einfach klappen, nehmen wir einen Gummihammer zur Hilfe und kloppen von hinten gegen die Scheibe. Als nächstes muss die Staubkappe vom Radlager aus dem Weg, wir verwenden dafür einen Schlitzschraubendreher und Hammer. Im Lieferumfang ist eine neue Kappe enthalten, also keine Rücksicht nötigt. Die alte Mutter muss auch nicht wiederverwendet werden; einfach die Kante vom Sicherungsring wegbiegen und die Mutter losbrechen. Wenn alles gut geht kann jetzt das alte Radlager samt Radnabe und ABS Ring von der Achse abgezogen werden. 

 


Wenn man Pech hat löst sich der innere Ring vom Radlager und bleibt auf der Achse stecken. Dann hilft nur ein Abzieher. Wir haben Glück und können das alte Lager al Stück abnehmen. Bevor das Neue drauf kommt, reinigen wir die Achse und sprühen alles mit WD40 ein damit es leichter an seinen Platz rutscht. Falls auch das nicht reicht muss ein Holzklotz und Gummihammer genügen. Die neue Mutter wird mit 155Nm angezogen und die Ecke vom Sicherungsring eingedrückt. Nun die neue Staubkappe einsetzen, Bremsscheibe (16Nm)  sowie Bremssattel (30Nm) samt Halter (110Nm) wieder anbringen und alles festziehen. Zum Abschluss das Vorderrad montieren und ebenfalls festziehen (120Nm), dann sind wir bereit zur Probefahrt. Das Geräusch ist weg und wir sind optimistisch das es so bald auch nicht wieder zurückkommen sollte.

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