Freitag, 22. November 2024

Beim Herr der Audi-Ringe (und Modellautos) zu Gast


 

Eigentlich waren wir gestern nur für eine ausgedehnte Shoppintour in Holland unterwegs. Uneigentlich bringt eine schnelle Suche nach Automuseen im näheren Umkreis unserer Reiseroute manchmal überraschende Resultate. So stießen wir auf die wirklich beeindruckende private Audi und Siku (Modell)-Fahrzeugsammlung von Thomas Höing in Stadtlohn. Dicht hinter der deutsch-niederländischen Grenze befinden sich auf zwei Etagen mehrere Tausend Modellautos und reichlich lebensgroße Originale. 


 

Von aussen sieht das Gebäude im Industriegebiet, welches hier seit 1999 steht, gar nicht danach aus welche Schätze sich im inneren befinden. Durch die Eingangstür gelangen wir erstmal in den Vor- und Verkaufsraum. Alle Modellautos die hier in den Regalen stehen - und das sind schon ein paar Meter- sind käuflich zu erwerben. Das ist nur der erste Vorgeschmack auf das was uns hinter der nächsten Tür erwartet; ein relativ großer Raum, mit genügend Platz für die ersten 30 Pkws der ringsherum an allen Wänden komplett mit verglasten Regalen ausgekleidet ist.

 

 

In diesen Regalen, insgesamt rund 2700m, befindet sich die Entwicklungsgeschichte der Modellauto Firma Siku von 1951 bis heute.. Anhand von über 26000(!) Exemplaren lässt sich sowohl der Stand der Produktionstechnik als auch der Zeitgeschmack nachvollziehen. Ganz zu schweigen von den automobilen Vorbildern die meist mit größtmöglicher Liebe zum Detail im Maßsab 1:60 bis 1:27 nachgeformt werden. Sofern man kein wirklich ungewöhnliches oder sehr neues Automobil besitzt, ist die Chance gar nicht so gering hier das Miniaturmodell im Regal wiederzufinden. 

 


Anhand kleiner Infoschilder wird zu den augestellten Modellen und der jeweiligen Phase der Firmengeschichte informiert. Zusätzlich zu den Siku Exponaten gibt es nochmal rund 11500 Audi Modellautos und 1000 Wiking Modell in einer eigenen Sonderausstellung. Nur um sich die kleinen Autos, Lkw, Traktoren und Baumschinen anzuschauen kann man leicht eine Stunde Lebenszeit ansetzen. Aber wir sind auch wegen den großen Originalen hier. Je nach aktuellem Bestand sollten es gute 95 Fahrzeuge und zwei Zweiräder sein. 

 


Primär Audis der Baureihe 100 Typ 43 und 44, gerne auch mit Spezialkarosserien oder Sonderaufbauten durch Firmen wie Artz, Pollmann, Bischofberger oder Crayford füllen die beiden Etagen und 2200 Quadratmeter Stellfläche. Damit es nicht zu eintönig wird sind auch noch einzelne Exponate von Ford VW Mercedes NSU und BMW mit dabei. Aber der Schwerpunkt sind eindeutig Automobile mit den vier Ringen im Kühlergrill. Unsere persönlichen Favoriten sind prinzipiell die ehemaligen Einsatz- und Behördenfahrzeuge.

 


Aber so eine Stretchlimousine oder ein Flügeltürerumbau sind dann doch nochmal etwas ganz anderes und wirklich besonders. Zu fast jedem Auto das hier steht gibt es nicht nur ein Infoschild mit den technischen Daten und der Modellgeschichte sondern auch noch die individuelle Historie und besonderheiten von genau diesem einen Fahrzeug das heute hier vor uns steht. Das macht die Sache wie wir finden nochmal deutlich spannender. In manch anderem Museum wären solche Details entweder völlig unbekannt oder würden nur im Rahmen einer Gruppenführung vom Kurator ans Publik weitergegeben. 

 


Die Reihe mit teilweise sehr extrem umgebauten (und patinierten) Treser Audis ist, neben den unzähligen Modellautos, stellt wohl das Highlight der Sammlung da. Wer kommt bitte auf die Idee eine Audi Limousine derartig zu verbreitern, mit Rammbügeln auszustatten und dann nach Arabien zu exportieren damit sie für die Falkenjagd benutzt werden können. 

 


Nicht nur weil wir schon den ganzen Tag unterwegs sind und das Musem bei unserer Ankunft nur noch gute 90 Minuten geöffnet hat, müssen wir heute ein bisschen aufs Tempo drücken und zusehen das wir einmal alle Reihen abschreiten. Aber wenn wir mal wieder in der Gegend sind werden wir hoffentlich die Zeit und Ruhe haben uns alles nochmal ohne Hektik anzuschauen. Sonst übersieht man vielleicht so auffällig unauffällige Exponate wie den schwarzen Audi A4 B5 mit V6 TDI und schlappen 1,127 Millionen Kilometern auf dem Tacho. Oder der silberne Audi A2 der trotz seiner serienmäßigen Sparsamkeit nachträglich auf Elektroantrieb umgerüstet wurde.




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