Manchmal bildet sich zu einem Auto eine echte Hassliebe, so wie bei einem gewissen silbernen Clio. Auf der einen Seite haben wir dieses Jahr schon echt viel Zeit und Teile in diesem Renault versenkt um einen neuen Motor einzubauen. Danach lief er soweit auch wieder gut und zuverlässig, ohne Öl und Wasser zu verbrauchen. Aber jetzt ist schon wieder was kaputt und die Frage kommt auf ob es schlauer gewesen wäre den Franzosen einfach in den Schrott zu schieben.
Ehrlicherweise ist der Wagen für sein Alter in einem viel zu guten Pflegezustand von Innen und Aussen als das der Schrottplatz die richtige Adresse wäre. Irgendjemand würde bestimmt gerne noch ein oder zwei Jahre damit durch die Gegend fahren. Aber nur wenn der Renault eine gültige Hauptuntersuchung hat und keine gravierenden Reparaturen anstehen. Um den ersten Punkt haben wir uns schon gekümmert und nachdem der Auspuff nochmal etwas besser abgedichtet wurde klappte es auch mit der Abgasmessung.
Damit steht jetzt ganz aktuell nur noch das laute Geräusch von einem der hinteren Radlager auf unserer Agenda. Im Vergleich zu einem kaputten Motor oder defekter Klimaanlage sollte sich dieses Problem hoffentlich schnell und recht preiswert in den Griff kriegen lassen. Alles was wir brauchen sind zwei neue Radlager für je 20€ und eine Werkstattpresse für rund 280€. Da wir nicht hoffen diese Reparatur in nächster Zeit allzu häufig machen zu müssen, sparen wir uns den Kauf und Besuchen stattdessen eine Werkstatt wo wir die Presse benutzen dürfen. Bei unserem ersten Renault Radlager Wechsel mussten wir leider schmerzhaft lernen das es anders kaum möglich ist die Lager aus den Bremstrommeln zu kriegen.
*** Exkurs Renault Clio Radlager Hinterachse tauschen***
Auto aufbocken oder auf die Hebebühne stellen. Hinterrad abschrauben (SW19). Staubschutzkappe von der Radnabe abhebeln. Mutter vom Radlager lösen (SW30), mit dem Schlagschrauber oder langem Hebel. Bremstrommel von der Achse abziehen, sollte sich die Trommel weigern entweder das Rad wieder anbringen und als Haltegriff nutzen oder zusätzlich mit einem Schlitzschraubendreher durch eines der Löcher in der Trommel den Nachstellmechanismus zurückdrehen bis die Trommel frei ist. Mit einem Stift oder Kreide markieren wir uns welche Trommel links bzw. rechts montiert war.
Wenn die Trommel erfolgreich abgenommen wurde, mit einer Seegeringzange den Sicherungsring entfernen. Je nach Rost- und Verschmutzungsgrad mit Schleifpapier und WD40 den Bereich vor dem Radlager säubern. Ab jetzt braucht es eine Werkstattpresse und passende Druckstücke mit denen das alte Lager von hinten ausgepresst werden kann. Um das neue Lager beim Einbau nicht zu beschädigen, entfernen wir das Innenleben vom alten Lager und verwenden den Aussenring als passgenaues Druckstück. Sobald das neue Lager bis zum Anschlag in seinem Loch sitzt, kann der neue Sicherungsring eingesetzt werden.
Da wir direkt beide Radlager tauschen, wiederholen wir die Arbeit beim zweiten Lager in gleicher Weise. In der heimischen Garage die Trommel wieder aufsetzen und mit neuer Mutter und 175Nm Anzugsmoment festziehen. Zum Schluss noch die Staubschutzkappe anbringen und das Rad montieren (110Nm). Nachdem die Handbremse einige Male betätigt wurde sollte der Nachstellmechanismus dafür sorgen das der Hebelweg wieder passend ist.
***Exkurs Ende***
Auf der finalen Probefahrt hören wir keine verdächtigen Geräusche mehr. Damit ist diese Reparatur erfolgreich abgeschlossen und wir können uns der nächsten Baustelle widmen die bereits auf uns wartet. Dieses Mal kein Franzose sondern ein Japaner.
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