Mittlerweile seit fast vier Monaten lebt Herschel der Country Squire jetzt bei uns. Bis auf die Nummer mit der Heckklappe an der wir noch arbeiten, hat sich seit dem Kauf nicht wirklich viel geändert. Weder im guten noch im schlechten. Also bis auf das Nummernschild natürlich. Jetzt bot sich die Gelegenheit ein bisschen was für die Optik zu machen. So auf den ersten Blick sieht man dazu vielleicht gar keinen Grund aber wenn man einmal die 15 m rund ums Auto abgelaufen ist, findet man doch ein paar Stellen die Lackmäßig nicht mehr so richtig gut sind.
Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen für unser Vorhaben. Bei der ersten Vorstellung vom LTD macht sich der Lackierer ein Bild vom Ausmaß der notwendigen Arbeiten und was wir dafür preislich erwarten müssten. Im Grunde sind es nur zwei Stellen die gemacht werden sollen; einmal die rechte vordere Tür im unteren Bereich und unter dem rechten hinteren Seitenfenster. Leider hat Herschel eine Zwei-Farb-Lackierung und auf der Tür sind beide Farben betroffen. Das heißt schon mal doppelten Aufwand für den Lackierer um beide Farbtöne optimal zu erwischen und hinterher eine spurenlose Teillackierung zu erreichen.
Damit die Kosten nicht komplett aus dem Ruder laufen verzichten wir darauf ein paar andere kleine Stellen mit machen zu lassen. So gäbe es noch ein oder zwei Steinschläge oberhalb der Windschutzscheibe an denen der Lack etwas abgeplatzt ist. Aber deswegen gleich das ganze (oder halbe) Dach neu lackieren zu lassen ist einfach zu viel. Besonders wenn das Dach wie bei Herschel eh nicht mehr ganz perfekt ist durch die Löcher vom ehemaligen Leichenwagenaufbau. Das werden wir anderweitig verbessern müssen. Wenn der Lackierer hinterher ein bisschen Farbe überbehält pinseln wir die Stellen einfach selbst aus. Immer noch besser als gar nichts und es kostet uns nur Lebenszeit.
Die investieren wir auch zur Vorbereitung von Herschel auf seinen Lackiertermin; damit er Zeit und wir Geld sparen, sollen wir die Zierleiste an der Beifahrertür und ums Seitenfenster vorab demontieren. Das hat auch den Vorteil das wir Schuld sind wenn irgendwas kaputt geht und beim späteren Zusammenbau (wenn der Lack durchgetrocknet ist) direkt wissen wie alles zusammengehört. Wobei das in diesem Fall eigentlich ziemlich selbsterklärend war. Die Türleiste wird vorne und hinten von einer Mutter und dazwischen von Plastikklipsen festgehalten. In unserem Fall haben die Klips quasi gar keine tragende Funktion mehr gehabt. Vielleicht sollten wir bei dieser Gelegenheit gleich nach passendem Ersatz suchen. So oft wollten wir die Leiste in Zukunft nicht nochmal an- und abbauen müssen.
Hinten am Fenster haben wir uns anfangs etwas schwerer getan. Man will an einem 46 Jahre alten Auto ja nicht kopflos herumbrechen und irgendwas kaputt machen. Letztendlich braucht es etwas Fingerspitzengefühl und Gewalt. Der Scheibenrahmen ist rundherum mit kleinen Metallklammern festgeklemmt die ihrerseits an kleinen Pins an der Karosserie einrasten. Sobald man an der Unterseite mit den Fingern irgendwie in den Zwischenraum kommt und ein paar mal kräftig dran rupft, schnappt der Rahmen schon aus seinem Sitz. Aber bitte nicht zu weit ziehen sonst verbiegt er sich auch ganz schnell. Ein Teil der Metallklammern flog dabei direkt mit raus, die restlichen sitzen so fest das sie am Auto bleiben konnten. Hoffen wir mal das beim Zusammenbau die Leiste genau so einfach wieder einschnappen wird.
Da zeitlich keine andere Möglichkeit bestand musste Mr.T alias Taffi genötigt werden uns zum Lackierer zu begleiten und stilecht im Chrysler wieder zurück nach Hause zu bringen. Etwas über eine Woche musste Herschel beim Lackierer bleiben bis alles in trockenen Tüchern war. Dann durften wir ihn endlich wieder in Empfang nehmen und zurück in die heimische Garage holen. Und was sollen wir sagen? Es ist super geworden. Wenn man nicht weiß wo man suchen soll fällt die Reparaturlackierung echt nicht auf. Ob das an dem Talent des Lackierers oder der 3/4 guten Lackierqualität von Ford aus den 70ern liegt wollen wir nicht beurteilen. Sobald die zwei Wochen Wartezeit rum sind wird der Kombi nochmal gründlich gewaschen und die restliche Karosserie aufpoliert damit der Glanzgrad von allen Teilen zusammenpasst.
In der Zwischenzeit schwingen wir den kleinsten Pinsel den wir finden konnten und versuchen uns selbst als Maler. Wenn man gründlich sucht finden sich doch überall winzige Stellen an denen der Lack gelitten hat. Das können wir jetzt farblich passend korrigieren. Und wo wir schon mal dabei sind kann auch endlich der verwitterte Schriftzug im Kühlergrill neu ausgemalt werden. Dort schien schon die rote Grundierung von einem früheren Rettungsversuch durch. Leider wird die für uns angemischte Farbe nicht für alle Ewigkeit flüssig bleiben und muss darum eher früher als später verbraucht werden, aber so viele neue Macken soll Herschel wenn es nach uns geht auch nie mehr abbekommen.








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