Woran wir merken das wir langsam alt werden? Die Autos welche in unserem Kopf eigentlich noch Neuwagen sein müssten, kommen mit durchgerostetem Bodenblech zu uns. Noch dazu ein Mercedes der eigentlich nicht sonderlich bekannt für seine Rostanfälligkeit ist. Wie dem auch sei, da gibt es nur eine Lösung: Reparaturblech und Schweißgerät. Damit die restlichen teuren Technikreparaturen der letzten Monate sich wenigstens gelohnt haben.
Irgendwo auf der Beifahrerseite läuft Flüssigkeit aus der Unterbodenverkleidung auf die Straße. Ohne weitere Demontage kann man leider nichts genaueres erkennen. Also Flüssigkeit wieder auffüllen, irgendwie vorsichtig rüber zur Garage fahren und das Auto aufbocken um an die Plastikmuttern der Abdeckungen zu kommen. Jetzt sieht man auch den Übeltäter. Die eine Leitung zur Hinterachse ist durchgerostet, nur ein winzig kleines Loch aber ausreichend das hier die Suppe tropft. Immerhin sieht es so aus als ob die restliche Leitung noch in Ordnung ist. Also ist kein kompletter Austausch erforderlich.
Mit einem Bördelwerkzeug und einem Stück neuer Bremsleitung sollte sich die Reparatur schnell und im eingebauten Zustand verwirklichen lassen. Also sobald ein entsprechendes Werkzeug und Teil beschafft wurden. In der Zwischenzeit darf bzw. muss einer der Oldtimer für den täglichen Arbeitsweg herhalten. Darum braucht man auch immer einen Zweit (oder Dritt)wagen. Nach ein paar Tagen ist die Leitung erfolgreich eingebaut und bei der Gelegenheit auch noch zwei Bremsschläuche mit getauscht. Die Arbeit soll sich ja auch gelohnt haben.
Jetzt gibt es nur noch zwei Probleme: die Bremse lässt sich nicht entlüften und unter der einen Verkleidung fand sich eine schöne große Roststelle im Bodenblech, direkt vor dem Beifahrersitz. Das muss definitiv geschweißt werden, aber dafür muss der Wagen wieder fahr und bremsbereit sein. Nach etlichen Fehlversuchen und diversen Telefonaten mit Leuten die sich besser auskennen fand sich doch die passende Methode für die SBC Bremse, ganz ohne Diagnosegerät! Erstmal die Batterie abklemmen und mit einem Druck von mindestens 2 Bar(!) die neue Flüssigkeit durch die Leitung schicken bis keine Luftblasen kommen. Anschließend Batterie wieder anschließen und 15 Minuten warten. Dann die Zündung einschalten und wieder ein paar Minuten warten.
Jetzt sollte die elektrische Pumpe im Bremssystem wieder ausreichend Druck aufgepumpt haben und das Bremspedal einen festen Widerstand haben. Damit wäre das Problem endlich erledigt. Weiter geht es im Beifahrerfußraum. Der Teppich und alles Dämmmaterial muss aus dem Weg. Zusätzlich noch ein Kabelkanal und die Einstiegsleiste. Immerhin kommt man von außen relativ bequem dran und muss nicht im Auto arbeiten. Zum Schutz der restlichen Innenausstattung und Scheiben wird alles mit feuerfesten Matten und Handtüchern abgedeckt. Aus dem selben Grund arbeiten wir auch nicht mit dem Druckluft-Winkelschleifer oder der Flex. Die Handschere und der Nibbler funktionieren auch. Besonders wenn das Blech so dünn ist wie hier.
Mit Pappe wird eine dem Loch perfekt nachempfundene Schablone gebastelt und auf 1mm starkes Blech übertragen. Das muss jetzt nur noch bündig eingesetzt und ringsherum verschweiß werden. Selbst auf der kleinsten Leistungsstufe am Schweißgerät sind keine langen Schweißnähte möglich ohne direkt durchzubrennen. Dann eben Schritt für Schritt immer nur einzelne Schweißpunkte setzen und von einer Seite zur anderen wechseln. Damit es wirklich dicht wird schweißen wir nochmal von unten drüber und versiegeln abschließend alles mit Karosseriedichtmasse. Und für den ultimativen Rostschutz kommt vorher noch Rostumwandler, Farbe und hinterher Wachs drüber.
Zum Glück sieht die Fahrerseite noch nicht so schlecht aus. Die haben wir natürlich gleich mit kontrolliert und versiegelt. Dafür haben wir noch eine weitere Baustelle erledigt wo der Mercedes schon mal auf der Hebebühne war; die durchgerosteten Auspuffschellen ersetzt. Dafür gibt es für einen saftigen Preis eine sehr schlaue Lösung aus dem Zubehör die einfach an Stelle der originalen Teile installiert werden können. Hier bekommt man wirklich das was man bezahlt. Hoffentlich hält das jetzt für das restliche Autoleben lang durch.
Beim nächsten Wiedersehen kommt dieser Mercedes hoffentlich mit einem Autotrailer am Haken und will den (endlich) fertig geschweißten Audi 100 abholen der seit gut einem Jahr auf sein Finale wartet. Aber gerüchteweise bringt der Benz dann auch gleich die nächste Baustelle mit. Bleiben wir gespannt was es wird.









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