Montag, 27. Oktober 2014

Fünf Schritte zum winterfesten Fünfer


Der schwarze E34 Touring muss wie alle anderen Autos im SZK auch für den Herbst und Winterbetrieb vorbereitet werden. Jedoch sind hier noch ein paar zusätzliche Handgriffe erforderlich die ohnehin gemacht werden müssen und jetzt in einem Abwasch mit erledigt werden. Ganz oben auf dem Plan steht dabei neues Kühlwasser mit ausreichendem Frostschutzanteil.

Allein schon wegen der defekten Klimaanlage und Überhitzungsproblemen in Verbindung mit einer eigenwilligen Heizung, ist der BMW eindeutig mehr Winter- als Sommerauto. Der heiße Sommer hatte seinen Tribut in Form von einigen Litern Kühlwasser gefordert, die der Motor während des Autokorso zur WM verloren hat. Da nur Leitungswasser zum Auffüllen greifbar war, befindet sich jetzt kaum noch Frostschutzmittel im Motor. Die Messung ergab einen Gefrierschutz bis Minus 2°. Das ist deutlich zu wenig!

 

Doch bevor wir mit der eigentlichen Arbeit loslegen können, muss erstmal das nötige Material herangeschafft werden. Denn neben Kühlwasser bekommt der Wagen auchnoch frisches Motoröl samt Filter und das defekte Standlicht wird repariert. Und nebenbei noch ein paar Kleinigkeiten die sich seit dem letzten Werkstattaufenthalt angesammelt haben.

Den Filter inklusive neuer Dichtungen für das Ölfiltergehäuse gibt es für 10€ beim Autoteilehändler und die notwendigen kanpp 6L Motoröl (5.7l mit Filter) im Baumarkt, dort erhielten wir auch das Frostschutzmittel, solange es die Herstellervorgaben erfüllt, ist es eigentlich egal wo man seine Flüssigkeiten kauft.

 

Nach der Fahrt zur Schraubergarage ist der Motor schön warm und auf der Grube kann sofort mit dem Ölwechsel begonnen werden. Wann das letzte mal einer Stattgefunden hat, lässt sich nicht mehr feststellen. Allerdings muss es vor dem letzten November gewesen sein, also ist er so oder so wieder fällig. Wie immer öffnen wir zuerst die Einfüllöffnung oben am Motor und drehen dann unten die Ablassschraube herraus (17mm Schlüsselweite). Allerdings müssen wir dieses mal etwas flotter sein, da sich mehr Öl im Motor befindet, als die Auffangwanne fassen kann. So ist das nunmal mit größeren Motoren, da reicht auch ein 5Liter Kanister mit frischem Öl nicht aus um ihn wieder aufzufüllen.

 

Nun kann der Ölfilter getauscht werden, dieser befindet sich oben an der linken Vorderseite des Motor in einem Metallgehäuse, dieses einfach aufschrauben (13mm Schlüsselweite) und den Filtereinsatz herrausnehmen. Mit einem Putzlappen reinigen wir nun noch kurz alles und setzen gleich den neuen Filter ein. Nachdem unten die Ablassschraube wieder drin sitzt, können wir oben das Filtergehäuse und den Rest vom Motor mit frischem Öl auffüllen.

 

Sobald die ersten fünf Liter im Motor verschwunden sind, starten wir den Wagen einmal und lassen ihn kurz laufen, damit sich das Ölfiltergehäuse komplett füllt. Dann wieder abschalten und das Öl in die Ölwanne zusammenlaufen lassen. Mit dem zweiten Kanister füllen wir dann solange weiter auf bis der Pegel am Maximum auf dem Peilstab angelangt ist.

 

Während der Motor wieder abkühlt, kümmern wir uns schonmal um die weiteren Baustellen am E34. Das defekte Standlicht vorne rechts bedarf nur eines Schraubendrehers um die Plastikclipse der Verkleidung am Scheinwerfer abzuhebeln und einer neuen W5W Glühlampe. Der kaputte Griff vom Handschuhfach muss nur wieder an seinen Platz gebracht und eingerastet werden und wo wir schonmal da sind, befreien wir auch gleich den Motorraum vom Laub der Bäume welches die Abläufe verstopfen kann und bei starkem Regen den Motorraum überfluten lässt.


Bevor jetzt der Kühler an die Reihe kommt, müssen wir erstmal die Batterie aufladen. Mit eingeschalteter Beleuchtung und Zündung schaffte der Wagen keine 15 min bevor die Batterie zu schwach war um den Motor anzulassen. Auch das ist im Herbst und Winter keine große Überraschung, schließlich fährt man jetzt fast ausschließlich auch am Tage mit Licht herum und bei dem schlechten Wetter wird jede zweite Besorgung mit dem Auto erledigt. Das Rächt sich irgendwann, daher ist es sinnvoll seine Batteriespannung regelmäßig zu prüfen und wenn nötig die Batterie über Nacht aufzuladen.

 

Um das Kühlwasser abzulassen, gibt es unten links am Kühler extra eine Ablassschraube, diese lässt sich einfach öffnen und schon läuft das Wasser in einen Auffangeimer. Es roch und sah aus wie normales Leitungswasser, viel mehr ist es ja auch nicht (mehr). Laut Handbuch befinden sich im gesamten Kühlkreislauf knapp 11Liter, jedoch kamen nicht alles von alleine aus dem Kühler raus. Mit etwas Pressluft kann man da nachhelfen.

 

Wie der M50 Motor richtig entlüftet wird, ist häufiger Thema in Internetforen. Durch die verwinkelte Konstruktion und die elektrische Steuerung der Heizung ist etwas mehr Vorbereitung von nöten um alle Luft aus dem System zu bekommen. Wenn nicht, überhitzt der Motor bei stärkerer Belastung.

Dazu heben wir die Front des Wagens ein Stück weit an (BMW sagt 25cm) und befüllen den kalten(!) Motor erstmal durch die Einfüllöffnung am Kühlerausgleichsbehälter mit neuem Kühlwasser. Dann starten wir den Motor, lassen die Heizung dabei aus und warten bis der Motor warm wird (zwischendrin mal etwas Gas geben). Währenddessen füllen wir immer wieder den Kühler nach und lassen durch die Entlüftungsschraube die Luft (und ewas Kühlwasser) entweichen. Wenn der Motor Betriebstemperatur erreicht, die Heizung im Innenraum voll aufdrehen und das Gebläse einschalten.

 

Den Vorgang mit dem Auffüllen, Gas geben, Entlüftungsschraube öffnen und Temperaturanzeige im Auge behalten wiederholen wir solange bis alle Kühlkreisläufe offen und entlüftet sind. Bei uns dauerte das ganze Prodzedere fast eine halbe Stunde. Dann war auch die Batterie wieder ausreichend aufgeladen.


Zum Abschluss muss jetzt nur noch die BMW-typische Serviceintervallanzeige im Kombiinstrument zurückgesetzt werden. Das ist kein großer Akt und alles was man an Werkzeug braucht ist ein Stück Kabel. Mit diesem Überbrücken wir den Kontakt 7 in der Diagnosesteckdose im Motorraum auf Masse und halten ihn dort für eine bestimmte Zeit. Nach 3 Sekunden erlischt die Ölservice-Anzeige und nach 12 Sekunden ist die Inspektionsanzeige wieder voll im grünen Bereich (fünf Balken). Dabei muss natürlich die Zündung eingeschaltet sein und auch die genaue Einhaltung der jeweiligen Zeiten ist wichtig.

Nach einem letztene Check aller Flüssigkeitsstände (Motoröl, Kühlwasser, Wischwasser) und der Scheibenwischer ist dieser BMW fit für den Herbst und Winter. Winterreifen hatte er ja ohnehin schon drauf.

2 Kommentare:

  1. Spezialpassatfahrer27. Oktober 2014 um 13:04

    Wie sieht es mit der restlichen Beleuchtung aus? Ist alles ok und di Scheinwerfer noch richtig eingestellt?
    Sollte der Wintercheck beinhalten.

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    1. Das stimmt auch. Allerdings hat der Wagen im September erst erfolgreich die Hauptuntersuchung überstanden und dort wurde die Beleuchtung komplett überprüft. Nur ist seitdem ein Standlicht ausgefallen, welches wir hier repariert haben.

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