Montag, 5. April 2010

Der Reifenluftdruck

Der Reifenluftdruck ist mitunter eines der wichtigsten Dinge am Automobil. Er muss regelmäßig kontrolliert werden. Durch zu wenig Luft, fahren sich die Reifen heiß. Aber auch zu viel Luft in den Reifen führt zu erhöhtem und ungleichmäßigem Verschleiß an den Laufflächen.Wie viel Luft der Reifen braucht ist nicht immer ganz leicht zu beantworten.


 
Man sollte den moderaten Mittelweg wählen, um einen langen Erhalt seiner Reifen zu ermöglichen. Nicht zu viel und nicht zu wenig - Also die Nummer 1 im Schaubild. Eine Angabe über den passenden Soll-Luftdruck findet sich in der Regel im Handbuch des Fahrzeugherstellers. Damit man aber auch unterwegs schnell bescheid weiß, stehen die Angaben meistens auch im Türrahmen der Fahrertür oder der Tankklappe.

 

Hier steht genau vermerkt, wie viel Luft für das jeweilige Fahrzeug angemessen ist. Je mehr Gewicht das Auto auf die Wage bringt, desto mehr Luftdruck ist von Nöten. Der Luftdruck wird heutzutage meistens in der Einheit "bar" angegeben. Bei älteren Fahrzeugen kann allerdings auch die etwas veraltete Bezeichnung "atm" für Atmosphären notiert sein. Die ist aber kein Grund zur Beunruhigung, da sie äquivalent, also gleichbedeutend sind und nur die Nomenklatur (Namensgebung) anders ist (die weltweite Globalisierung machts möglich).

Um den Luftdruck prüfen zu können benötigt man einen Kompressor. Die großen Volumen von 10 Liter mehr können mit einer normalen Luftpumpe - wie man sie vom Fahrrad her kennt - in kurzer Zeit nicht bewältigt werden. Deshalb finden sich an den meisten Tankstellen Säulen oder "tragbare Kompressoren" in den unterschiedlichsten Ausführungen auf die wir im Einzelnen hier garnicht eingehen können. Im Notfall kann man sich aber mit einer Fahrrad(fuß)luftpumpe und genügend Ausdauer behelfen.

Für die Überprüfung des aktuellen Luftdrucks, schraubt man die Ventildkappe ab und setzt den Schlauch- bzw. Stabaufsatz auf. Auf der Anzeigeskala müsste in den meisten Fällen der momentan tatsächliche Luftdruck der Reifen angezeigt werden. Ist dies nicht der Fall, einen kurzen Schuss Luft in den Reifen schicken und warten, was die Nadel danach anzeigt.



In diesem Fall zeigt die Nadel ziemlich genau 2 bar an. Laut Tankklappenvermerk fehlen 0,4 bar, die nun wieder in den Reifen gepumpt werden müssen. Dabei gibt es allerdings etwas zu beachten. Bereits nach kurzem Betätigen schnellt die Nadel auf weit über 5 bar an. Dies hat NICHT zu bedeuten, dass bereits 5 bar im Reifen sind. Dieser wäre sonst sicherlich schon geplatzt und ein Auffüllen wäre in der Kürze der Zeit nicht möglich. Die Antwort dafür ist ganz einfach: Physik!

Es hat einfach damit zu tun, dass in dem Moment wo die Betätigung für den Luftauslass der gesamte Luftdruck des Kompressors an der Nadel vorbei zum Schlauch- bzw. Stabaufsatz hinausströmt und die Nadeln nun den Luftinhalt des Kompressors anzeigt. Dieser muss zwangsläufig mehr Luftdruck haben um gegen den im Reifen bereits vorhandenen Luftdruck "anzukämpfen".



Auf diesem Bild ist genau zu erkennen, dass dieser Kompressor schon etwas entleert ist. Er schafft die 5 bar nicht mehr und die Nadel zeigt "nur" 4 bar an. Ein kompressor muss natürlich nicht zwangsläufig 5 bar bieten. Es kommt immer darauf an, wie viel Fassungsvermögen und Leistung der verwendete Kompressor liefert. Aber auch wenn es weniger als 4 bar sind, bekommt man trotzdem noch den einen Reifen befüllt. Und zwar, muss man zwischendrinn die Betätigung lösen und das Aufpumpen stoppen. Denn dann unterbrechen wir den Zufluss vom Kompressor und die Nadel zeigt den Luftdruck an, der im Reifen tatsächlich vorhanden ist. Dies macht man dann so lange, bis schließlich der gewünsche Luftdruck im Reifen erreicht ist.

Sollte einmal zu viel Luft in den Reifen gelangt sein, so ist das nicht weiter tragisch. In einem gewissen Toleranzbereicht platzt der Reifen nicht sofort und über eine meistens durch ein "Minus" Zeichen gekennzeichnete Taste lässt sich überschüssige Luft aus dem Reifen entfernen.

Wenn der Reifen erfolgreich aufgepumpt ist, kann man den Schlauch- bzw. Stangenaufsatz entfernen und den Ventildeckel wieder aufschrauben und sich der guten Dinge freuen, die man mit einem Kompressor so durchführen kann oder sich dem nächsten Reifen widmen. Und bitte nicht vergessen: Mit Reservereifen besitzt das Automobil fünf Reifen. Der Reservereifen sollte nicht vergessen werden! All zu schnell kann eine Panne passieren. Die Arbeit den Reservereifen aufzublasen, macht sich in solchen Momenten unbezahlbar.

Je nach dem wie viel Luft auf den Reifen fehlt, kann ein mobiler Kompressor, wie er an Tankstellen Verwendung findet, auch schnell entleert sein. Sollte man merken dass das Aufpumpen länger dauert, oder die Nadel nicht weiter als 2 bar beim Aufpumpen der Reifen schnellt, einfach den mobilen Kompressor zur Station zurückbringen und warten, bis dieser sich wieder mit Luft aufgefüllt hat. So kann es dann weitergehen bis alle fünf reifen überprüft sind.

Nun wünsche ich viel Spaß beim Überprüfen der Reifenluftdrücke.

2 Kommentare:

  1. Den richtigen Reifenluftdruck kann man nicht am Reifen festmachen. Der Hersteller eines Fahrzeugs schreibt ja vor welchen Luftdruck man auf den Reifen fahren sollte. Dies hängt vom Gewicht des Fahrzeugs ab.Wenn ein Fahrzeug orginal mit bspw 205er Reifen ausgeliefert wird und meinetwegen 1.300kg wiegt und ein zulässiges Gesamtgewicht von 1.900kg hat, sind dies die entscheidenden Faktoren, aus denen sich der Luftdruck ergibt, den man fahren sollte. Meist steht das auch bei jedem Fzg in der Tür oder Tankklappe etc.

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    1. Hallo Simon
      erstmal hast du natürlich Recht mit dem Verweis auf die Herstellervorgaben im Tankdeckel (das steht auch so im Artikel) allerdings sind diese Angaben nicht in Stein gemeißelt. Es gibt nicht "den Luftdruck" für "das Auto". Allein für den Wagen im Beispiel gibt es unterschiedliche Vorgaben JE NACH REIFENGRÖSSE und natürlich nach der Beladung. Wenn man nun besonders große Reifen montiert hat die nicht vom Autohersteller vorgesehen sind und entsprechend keine Luftdurckangaben vorhanden sind, muss man nach den Vorgaben vom Reifenhersteller gehen und dann soweit den Druck variieren bis das Auto optimal auf der Straße liegt und kein ungleichmäßiger Verschleißß am Reifen auftritt.
      Comickus

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