Montag, 5. April 2010

Audi-Treff auf dem Standstreifen


Zusammen mit dem Nikograf war ich am 28. November auf der Essen Motorshow 2009. Die Motorshow selbst war eigentlich so wie in den Jahren zuvor - gut, aber überlaufen und unübersichtlich. Viel 'interessanter' war da schon unser Rückweg. Nachdem wir uns vom Navi nocheinmal durch die Stadt haben führen lassen, ereilte uns das Schicksal als wir an einer Autobahnauffahrt mit einem silbernen Audi A3 kolidierten.

Die Strecke nach Hause war schon zu zwei Dritteln geschafft, als uns am Autobahnkreuz Dortmund/Unna - von der A44 kommend und auf die A1 wollend der von rechts kommende A3 übersah und uns die Vorfahrt nahm. Leider konnte ich nicht schnell genug bremsen und der Audi traf uns an der vorderen rechten Ecke.


Ich hatte bis dato noch keinen Unfall (im Auto) und mir erschien es, als ob alles etwas langsamer abliefe. Der Zusammenstoß war nicht stärker als das Durchfahren eines mittleren Schlagloches und das Auto wurde auch nicht, wie es uns diverse Filme weiß machen wollen, mit Wucht in die Leitplanke gedrückt und überschlug sich auch nicht. Zum Glück war gerade wenig Verkehr auf diesem Autobahnabschnitt so das wir ohne Probleme über die Straße auf den Standstreifen fahren konnten. Nachdem wir ausgestiegen waren und die Unfallstelle abgesichert war, sprachen wir mit den Insassen des A3.

Ein Pärchen. Das Alter lässt sich nur schwer schätzen. Sie war gefahren und er saß auf dem Beifahrersitz. Während sich beide jeweils eine Beruhigungszigarette ansteckten, inspizierten der Nikograf und ich den entstandenen Schaden an unserem Audi. Auf den ersten Blick fielen der zersplitterte Blinker, der lose Hauptscheinwerfer und die Kratzer im Kotflügel auf. Die Stoßstange selbst war erstaunlicher weise unbeschädigt geblieben (zumindest Oberflächlich).


Der A3 war nur unwesentlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf der Stoßstangenecke konnte man die Reifenspuren unseres Wagens sehen. Sobald die Zigarette fertig war, erklärte uns die Frau wie es aus ihrer Sicht zu dem Unfall gekommen war: "Ich habe sie einfach übersehen, aber bei dem schlechten Wetter ist das ja auch kein Wunder" (Richtig, und darum fährt man dann auch einfach auf die Autobahn auf ohne richtig zu gucken). Sie fragte weiter ob uns nichts passiert wäre was wir bestätigen konnten, daraufhin fiel ihr Blick auf unseren A4: "Naja wenigstens bleibt es in der Familie". Mittlerweile hatte der Verkehr wieder etwas zugenommen und obwohl beide Autos mit Warnblinker und Warndreieck vorschriftsmäßig abgesichert waren, standen wir direkt am Ende der Auffahrt und somit sehr ungünstig. Glücklicherweise befand sich an der nächsten Abfahrt eine Feuerwache zu der während wir sprachen einige Feuerwehrwagen von einem Einsatz zurückkehrten. Einer der Feuerwehrmänner war so freundlich uns mit seinem Sprinter abzusichern bis die mittlerweile Verständigt Polizei eintreffen würde.

Er riet uns jedoch lieber auf dem nahen Parkplatz der Feuerwache zu warten (wir standen nun schon ca. eine halbe Stunde in der Kälte), was wir dann auch taten. Nach unserem Standortwechsel verabschiedete er sich und wir waren wieder auf uns gestellt. Da wir zuvor genügend Beweisfotos geschossen hatten (nochmals Dankeschön an den Nikografen), waren wir unbesorgt unsere Sicht des Unfalls später stichhaltige wiedergeben zu können. Die Unfallverursacherin (zumindest aus unserer Sicht) wollte uns von einer Regelung des Vorfalls ohne Polizei überzeugen, indem jeder seinen Schaden selbst bezahlen sollte. In Anbetracht des ungleich größeren Schadens an unserem Auto und unserer festen Überzeugung alles richtig gemacht zu haben, lehnten wir ab. Wir erfuhren währenddessen von ihrem Mann das sie auf dem Weg ins Altersheim waren um seinen Vater zu besuchen, was nun ja zumindest heute nichtmehr passieren würde. Obwohl wir direkt nach unserm 'Umzug' nochmals bei der Polizei anriefen um unseren neuen Standort durchzugeben, mussten wir erneut eine halbe Stunde warten bis endlich ein Opel Vectra Caravan der Autobahnpolizei auf den Hof der Feuerwache fuhr.


Die beiden Polizisten wollten zunächst die Fahrer ermitteln, die Papiere der Autos überprüfen und ließen sich, nachdem sie die Schäden an beiden Fahrzeugen überprüft hatten, den Unfallhergang schildern. Zum besseren Verständnis der Eriegnisse spielten wir den Unfall nochmals mit unseren Fahrzeugpapieren auf dem Armaturenbrett des Streifenwagens nach (Ich weiß es nicht, aber ist das die übliche Vorgehensweise nach einem Unfall?). Auch wir machten unsere Aussage und ein Unfallbericht wurde ausgefüllt. Der Polizist erklärte uns das die Frau unsere Vorfahrt missachtet hatte und somit zunächst ein Bußgeld bezahlen müsse und die Versicherung in der Regel dieses als Beweis akzeptieren würde und uns demnächst das Geld überweisen würde, nachdem ein Gutachter den Wagen geprüft und die Reperaturkosten festlegt hätte. Die A3-Fahrerin reagierte darauf mit einer Flut von Erklärungen warum sie nichts dafür könne; die Scheiben wären dreckig gewesen, das Wetter war schlecht, sie hätte einen steifen Hals und wir wären einfach schlecht zu sehen gewesen (wir hatten Licht an). Der Polizist warnte die Frau, dass sie ihre Lage nicht verbessern würde, da sie so zugeben würde, dass sie Fehler gemacht hätte. Bevor wir uns von den beiden Polizisten (von denen mich der eine an Elvis erinnerte) verabschiedeten, erklärten sie uns noch das wir so weiter fahren dürften (der Blinker funktionierte noch und unser verstellter Scheinwerfer blendete niemanden) und sich die Versicherungen alles weitere unter sich ausmachen würden.

Wir waren sehr erleichtert das nichts weiter passiert war und vermutlich auch keine Kosten auf uns zukommen würden. Auf dem Heimweg fuhren wir recht langsam, weil wir doch nicht sicher waren ob unserem Auto wirklich nichts passier war. Durch den Unfall konnten wir alle noch vor uns liegenden Autobahnschilder schon von weitem sehen (der Scheinwerfer war doch arg verstellt und erleuchtete den Abendhimmel).
Glücklicherweise bezahlte die Versicherung ohne Murren die Reperatur (schon nach ein paar Wochen) und da die Front des Wagens ohnehin schon gut zerpflückt war, nutzen wir die Gelegenheit um gleich eine andere Autohupe einzubauen (die serienmäßige Audi-Hupe klingt erbärmlich). Abschließend lässt sich sagen das für unseren ersten Unfall alles gut gelaufen ist und abgesehen von einem Kratzer in der Motorhaube hat der Wagen keine Anzeichen von dieser Begegnung behalten.

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