Wie im Januar schon auf unseren Seiten berichtet wurde, ist der Februar einer der schlimmeren Monate. Einer der Monate, an dem ein Fahrzeughalterherz aus der Fassung zu springen droht, wenn er auf das Kennzeichen blickt. So schön die Farben der Plaketten auch aussehen mögen, je näher die Deadline rückt, desto abscheulicher und signalisierender, nahezu warnend, verrät sie die innersten Sorgen und Hoffnungen zugleich. Und so traten auch wir mit dem Siebener unseren Weg am Tag des Schicksals in Richtung 'Werkstatt des Vertrauens'.
"Einmal Tüv bitte!" war unsere Bestellung. "Stell mal da ab und wir gucken vorher nochmal durch!". War in diesen Worten nicht ein gewisser Funke Zuversicht? Gerade zu Hause angekommen, klingelte das Telefon: "Sicher, dass wir den Wagen überhaupt dem Prüfer vorführen sollen?", klang am Hörer durch das Telefon. Sollte ich etwa was falsches gemacht haben? Ist der Termin erst nächsten Monat fällig? Aber nein, so war es nicht. "So, wie er da steht, kommt er trotz unserer Vorarbeiten nicht durch den TÜV!" und zählte auf, was im Vorbeiflug durch die Vorkontrolle alles schon als Mängel auffiel:
Der gravierenste Mangel war wohl ein etwa handgroßes Loch im Querträgerprofil vorne, welches man mit Hilfe eines Spiegels und einer Taschenlampe auch sehen konnte. Alleine das, war schon ein ausschlaggebender Grund dem Auto die Plakette zu verwehren. Aber es folgten noch weitere Mängel. Der gesamte Motorraum ist verölt. Mit ganzen zwei Litern Kaltreiniger haben die netten Mechaniker unserer Werkstatt des Vertrauens sämtliche sichtbaren Schandflecke beseitigt und waren schockiert, als Stunden später der gesamte Motorraum wieder verölt war. Doch was die Jungs dabei entdeckten war abenteuerlich. Die Bremsleitungen waren rostig. Auch wenn hier vielleicht noch kein akuter Handlungsbedarf besteht, tuen sich die Herren (und Damen?) Prüfer hier sehr schwerfällig dem Auto zwei weitere Jahre zu gewähren. Also nichts wie Unterbodenschutz auf die Karosserie geschmissen und die Bremsleitungen darunter versteckt.
Letztendlich ließen wir den Wagen doch vorführen und siehe da, der Prüfer fand doch noch einige weitere Mängel. Die vorderen Bremsen waren von uns im Sommer noch gewechselt worden und waren dementsprechen nicht auffällig. Die Hinteren hingegen sehr. Die Bremswirkung der Hinterachse war zwar gegeben, jedoch leicht ungleichmäßig verteilt. Das Bremsvermögen der Handbremse ließ ebenso zu Wünschen übrig. Hier hätte mehr Halt hinterstehen können. Aber auch das lag noch im Rahmen des Möglichen, nur die einseitige Belastung und somit ungleiche Verteilung der Bremsverteilung gefiel dem Prüfer wohl nicht. Leider fiel dem Prüfer auch auf, dass die ABS Leuchte nicht erlischt und notierte dieses zur vollkommenden Abrundung der Bremsanlage auch noch auf dem Prüfbericht. Des Weiteren hat der Mittelschalldämpfer ein Loch und hustet die gesamten Abgase zur Mitte heraus. Auch die Auspuffhalterung hinten und vonre sind an- und durchgerostet.
Nun folgte nur noch Krims und Krams. Die Scheibenwaschdüsen seien ohne Funktion (man kann sich auch anstellen, es kam noch was heraus) und die Abblendscheinwerfer seien zu hoch eingestellt. Dass unsere Servolenkung nicht funktioniert, fiel wohl garnicht auf. Jedenfalls endet hier der Prüfbericht mit einer ordentlichen Latte an abzuarbeitenden Reparaturen.
Nach eifrigen Überlegungen stellte sich raus, dass nahezu die komplette hintere Bremsanlage erneuert werden muss. Die Beläge sind noch einigermaßen in Ordnung und so wurden sie nur begradigt, geschliffen und zusammen mit neuen Bremsschreiben angebracht. Leider ist dem TÜV Prüfer hier auch die rostige Bremsleitung aufgefallen, sodass diese auch erneuert wurde. Auch die Handbremse war total festgegammelt. Eine neue musste rein. Nachdem nun die Bremslanage überholt wurde, kamen sämtliche Schweißarbeiten. Das Querträgerprofil musste gestopft werden und der doppelwandige Auspuff stellte sich auch ein wenig quer.
Bei den Scheibenwaschdüsen stellte sich heraus, dass diese nicht nur verstopft waren, sondern die Düse selbst in den schwarzen "Nupsis" abgebrochen war und somit kein zielgenaues Spritzen mehr möglich war. Also neue her und eingebaut. Das Licht ist auch schnell eingestellt. Doch wie sieht das aus mit der ABS-Leuchte? Hier hatten wir schon Befürchtungen, dass eventuell das Steuergerät kaputt sein kann. Aber nach einigen Recherchen im Siebenerforum fand sich dann doch eine Lösung für unser ABS-Problem. Im Siebener Forum (www.7-Forum.com) berichtet einer von einem kleinen silberfarbenem Relais am Hydroaggregat, welches kaputt sei. Als wir unseres rauszogen und reinigten funktionierte für kurze Zeit das ABS wieder und die Lampe erlosch. Das Relais hatte also einen Hänger und klemmte. Ein neues musste her. Anschaffungspreis rund 60 Euro. Aber immerhin noch billiger als ein neues Steuergerät.
Nun musste doch alles geregelt sein für die Plakette, oder etwa nicht? Nun gut, die Servolenkung nicht, aber die stand auch nicht auf dem Prüfbericht. Auch hier bin ich schon im Siebenerforum auf Ideen gestoßen, aber dazu mehr in einem anderen Beitrag. Unser Siebener hat wieder TÜV für die nächsten zwei Jahre. Vielen Dank an unsere Werkstatt des Vertrauens für die vielen Handgriffe an unserem Liebling und ein ebensogroßer Dank an die Community des Siebenerforums. Ich kenne kein anderes Forum, in dem so kompetentes Personal hilfreich durch die Gegend "klönt" wie bei euch.
Alles Gute für die nächsten zwei Jahre . . .
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