Die Wahlkabinen für unsere siebte Umfrage sind geschlossen! Und das Urteil steht fest: Ja zum Tuning, schließlich sprachen sich ingesamt 74% für Tuning aus. Davon 58% aber nur solange es kein "Assituning" ist. Wow das ging dieses mal ja richtig schnell mit der Umfrageauswertung...
Spoiler, Sportauspuff und Rennstreifen, das typische Anfangstuning
Doch was ist überhaupt Assituning, ab wann ist es kein normales Tuning mehr sondern schon assi? Dazu muss man sich auf die Grundregel des Tunings besinnen: Erlaubt ist was gefällt! Schließlich ist es 'mein' Auto und mein Geld das ich ausgebe damit es mir besser gefällt. Assituning hat nichts damit zu tun wie extrem oder auffällig ein Umbau ist.
Wenn man seinen Opel Kadett um einen Meter verbreitern will ist das erstmal ok. Wenn man sein Fahrwerk umbaut damit der Rahmen auf dem Boden aufliegt ist das auch ok. Die Abgrenzung zum Assituning liegt nicht im schön oder hässlich denn das ist rein subjektiv nach Ansicht des Betrachters.
Vielmehr geht es darum ob ein Umbau am Fahrzeug handwerklich gut ausgeführt und das Gesamtkonzept schlüssig ist. Wenn lediglich irgendwelche Katalogtuning-Teile lieblos auf die Karosse geklatscht wurden kann daraus nichts gutes werden. Aus einem Haufen teurer Teile wird nicht automatisch ein gutes Auto.
Diese Erkenntnis findet sich auch bei der zweihäufigsten Auswahl wieder: 16% finden das es egal ist solange es jedem selbst gefällt was er mit seinem Auto macht.
ebenso typisch die gebrochene Frontschürzen-verlängerung
Nur eine kleiner Teil (8%) war grundsätzlich gegen jede Form des Tunings, nur original ist für sie akzeptabel. Da stellt sich natürlich die Anschlussfrage was ist schon "Original"? original an genau diesem Auto bei der Herstellung verbaute Teile, zeitgenössische Teile aus dem Händler-Zubehörsortiment oder mögliche werksseitige Sonderausstattung die das Auto hätte haben können aber nicht hatte (häufig zu finden bei Ford GaBi). Und was ist mit Werks-Tunern wie AMG oder M-Gmbh? Für manche ist ein Werkstuning schon ein Widerspruch in sich, da alles was der Wagen ab Werk/ ab Händler/vor dem Kauf hat kein richtiges Tuning ist.
ein verschandelter Youngtimer oder ein zeitgenössischer Komplettumbau?
Aber was ist dann Tuning, wenn nicht die Veränderung eines Fahrzeuges durch Austausch und Anbau oder veränderung von Teilen? Ist es schon tuning wenn ich die originalen 13'' Stahlfelgen auf meinem Kleinwagen gegen 17'' Alufelgen aus dem Händlersortiment austausche? Oder ist das nur normale Sonderausstattung die das Auto eben erst nach der Auslieferung bekommen hat. Aber wenn ich mir ein Teil an das Auto schraube das vorher nicht ab Werk oder beim Händler direkt erhältlich war dann muss es doch Tuning sein, oder? Also sind alle Menschen die sich ein CD-Radio in ihre 25 Jahre alten Gölfe bauen oder eine Anhängerkupplung an ihren Importwagen automatisch auch Tuner?
ähnlich gravierende Anbauten wie beim obigen Foto, aber 100% original!
Alles schwer abzugrenzen und kaum eindeutig zu bewerten. Alles irgendwie Geschmackssache und eine Frage der persönlichen Ansicht was Reperatur, Sonderausstattung und was Tuning ist. Aber das hält uns nicht davon ab an unseren Auto weiter zu basteln und zu schrauben. Wie man der Umfrage entnehmen kann hat sich niemand als Tuner bekannt, entweder weil er schlicht nichts an seinem Auto verändert oder weil seine Maßnahmen kein "Tuning" sind. Damit hat die Umfrage die Erkenntnis bestätigt das man erstmal nichts gegen Tuning sagen kann solange es A dem Besitzer gefällt und B vernünftig gemacht wurde und nicht zusammengepfuscht ist!
Ist ein superbreiter Kadett assig? Wir finden nicht!
Und wenn doch muss dieser Smart Brabus ebenso eingestuft werden.
Ich finde man sollte diese Passivität nicht so grobfühlig übern Zaun brechen. Schließlich gibt es große und kleine Eingriffe an der automobilen Substanz. Wo fängt Tuning an und hört Tuning auf? Ist es schon Tuning, wenn ich ein Duftbäumchen am Innenspiegel aufhänge? Assituning ist im Übrigen für mich ebenfalls nicht nur die optische Verschandelung durch qualitätlose Massenprodukte die wahllos am Auto angebracht werden und keinem einheitlichen Konzept unterliegen, hinter dem man sich stellen kann, sondern auch die Einschränkung des Fahrzeugs in seiner Funktionalität als Gefährt.
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