"Tach Chef ich brauch mehr Geld. Mein alter Wagen is durch und son Neuwagen ist ganzschön teuer".
Für alle die keinen spendablen Arbeitgeber haben, hilft es fürs erste schonmal die Neuwagen-Gefühle zurückzuholen die irgendwann auf den letzten 190.000km auf der Strecke geblieben sind.
Anfangen werden wir im Innenraum. Hier verbringen normale Menschen die meiste Zeit mit ihrem Auto. Nur wer eine rollende Restauration unterm Gesäß hat, liegt vielleicht mehr unterm Auto als darin zu sitzen. Auch solchen Patienten kann geholfen werden. Mit viel Arbeit!
Zur Einleitung eine Frage: Was sind die drei Dinge die ein Autofahrer in seinem Auto am häufigsten Berührt? Ganz einfach: Lenkrad, Schalthebel und Zündschlüssel (okay vielleicht noch die Türgriffe). Wenn diese Teile abgegnabbelt, verschmutzt oder beschädigt sind, fühlt sich das ganze Auto nichtmehr schön und neu an.
In den meisten Fällen -und bei Autos mit Kunststofflenkrädern- ist mit einer gründlichen Reinigung schon viel geschafft. Bei unseren Siebenern mit Lederlenkrädern hilft jedoch kein Schrubben wenn der Bezug sich schon aufgelöst hat. Dann kann man nur neu kaufen.
Wobei neu beim Nikografen ein gebrauchtes nicht-M-Lenkrad ohne Leder war, jedoch zum sehr kleinen Preis aus dem Internet. Beim grauen Autogas-BMW musste es dann doch bitte ein richtiges Lederlenkrad sein. Mit extradickem Kranz und bunten Ziernähten. Im Austausch für 140€. Nicht original, aber dafür wesentlich besser in der Hand.
Den Einbau übernahm im ersten Fall der Besitzer selbst. Wo kein Airbag da keine Gefahr nur die große Zentralmutter hält das Lenkrad fest. Beim E38 mit Airbaglenkrad empfiehlt sich der Besuch einer Werkstatt. Die paar Euro sind billiger als ein neuer Airbag wenns nicht klappt.
Bei Schaltwagen verschleißen der Schalthebel samt Säckchen und die Pedalgummis ebenfalls, bald nach den ersten hunderttausend Kilometern. Aber auch diese Baustelle lässt sich beheben. Im Internet werden günstige Austauschteile angeboten. Der Einbau ist ein Kinderspiel. Wem sowas gefällt kann auch Tuningteile mit verchromten Griffen und Pedalen einbauen. Bei uns bleibt es beim original-Design.
Bei Autoschlüsseln älterer Bauart die tatsächlich noch im Türschloss gedreht werden müssen um den Wagen auf zu kriegen verschleißt der Plastikgriff gerne vorzeitig wenn im Winter das zugefrorene Türschloss mit Gewalt geöffnet werden muss. Statt Klebeband ist ein neuer Schlüssel vom Schlüsseldienst die schönere Alternative. Die spitzen Zacken erinnern beim Suchen in der Handtasche ebenfalls daran wie neu der Schlüssel noch ist.
Für ausgeleierte Türgriffe und abgegriffene Türverkleidungen gibt es leider meist nur schwer den exakt passenden Ersatz vom Autoverwerter. Aber die Augen offen halten lohnt sich irgendwann läuft man vielleicht ja genau dem passenden Teil über den Weg. Und solange man keinen Audi A4 mit Wachsweichem Softlack fährt sind die Chancen gut das man nur an der Fahrertür neue Teile benötigt.
Der Fahrersitz ist spätestens nach 200.000km so durchgesessen das jede Bodenwelle das Muster des Stahlgerüstes ins Gesäß einprägt. Meist muss nichtmal der ganze Sitz ausgetauscht werden sondern nur der Schaumstoffkern der Sitzfläche. Im Spezialpassat muss dazu der komplette Sitz ausgebaut und die Rückenlehne abgenommen werden. Alles kein Hexenwerk. Hätte der Wagen jedoch einen Sitzairbag oder Sitzheizung wäre die Arbeit um einiges Aufwändiger. Hier zeigt sich wieder das alte Autos auch ihre Vorteile haben können.
Nun fühlen sich die Bedienteile und alles was man im Auto anfasst wieder wie neu an. Eine gründliche Innenreinigung und viel beißende Chemie verschaffen uns zusätzlich die Illusion eines Quasi-Neuwagens.
Beim nächsten Mal befassen wir uns mit der Außenseite vom Auto. Schließlich soll das Vehikel nicht erst beim Einsteigen Gefühle wie ein Neuwagen auslösen.
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