Falls jemand meine Meinung hören will: nichts wertet ein Auto mehr auf als ein schön glänzender Lack. Beim A4 mit Perleffekt-Lackierung gilt das umso mehr. Jede Wagenwäsche gleicht für den Bruchteil einer Sekunde einer Komplettlackierung. Die Farbe sieht einfach nur gut aus solange sie sauber ist und die Sonne scheint.
So wirkt sich die Waschanlage au den Lack aus: Links die Tür (Neulack 2012) Rechts Originallack 1994.
Am Wetter können wir nicht viel ändern. Aber den Lack zum glänzen zu bringen ist schlichte Geduldsarbeit. Und Geduldig sind wir wirklich mehr als genug. Das letzte Mal wurde dieses Auto im April 2010. Dazu muss gesagt werden das eine Politur mit Wachs maximal 6 Monate Schutz bietet. Somit ist es wirklich an der Zeit wieder Hand anzulegen.
"Glanz wie frisch gewaschen" Das Versprechen der Pflegemittelhersteller wollen wir zum Vorbild nehmen.
Die Arbeit beginnt mit einem Besuch in der Waschanlage. Obwohl der Lack noch garnicht so dreckig geworden ist seit der letzten Wäsche wollen wir lieber auf Nummer sicher gehen und keinen Dreck unnötig in den Lack polieren. So entstehen nur neue feine Kratzer die das Endergebnis beeinträchtigen.
Die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte erlaubt Wachs und Politur zusammen aufzutragen und so viel Schweiß und Zeit einzusparen.
Aus der Waschanlage raus und sofort die Wassertropfen, die aus den Ritzen und Kanten laufen mit dem Fensterleder abwischen. Auch wenn sowieso nochmal drüber poliert wird, sparen wir uns die Fleckenbildung wo es nur geht. Dabei lässt sich auch gleich überblicken ob und wo der Lack neben einer Politur noch mehr Arbeit erfordert. An der Wagenfront meist Steinschläge und an den Flanken Kratzer und Macken von Büschen und geparkten Autos neben uns.
Das Poliertuch (rechts) zeigt wieviel Dreck auch nach einer gründlichen Wäsche auf dem Lack haften bleibt. Das soll die Wachsschicht jetzt verhindern.
Sobald wir dann ein schattiges Plätzchen zum Arbeiten gefunden haben und der Lack (sofern die Sonne kräftig scheint) etwas abgekühlt ist gehts es richtig los. Mit einem Mikrofaser Poliertuch in der einen und einer Flasche Kombi-Wachspolitur (Wachsen und Polieren in einem Arbeitsgang) den Lack Stück für Stück begehen.
Härtefälle wie der weiße Siebener lassen sich nur mit Schleifpolitur und Maschineneinsatz von Schmirgelpapier auf Babypopoglatt aufbauen. Danach natürlich versiegeln.
Zu meinem Glück ist der Lack nicht stumpf geworden sondern einfach nichtmehr glänzend und etwas rau. Also brauch ich nicht mit der Tellerpoliermaschine drüber hudeln sondern bloß mit dem Handtuch. Siehe weißer SIebener.
Vom Tarnkappenbomber zum rollenden Schminkspiegel in einem Nachmittag.
Wichtig ist dabei keine zu großen Flächen auf einmal einzureiben, da die Politur bei diesen Temperaturen schnell trocknet und die Spuren mühsam zu beseitigen sind. Und anders als die landläufige Meinung hilft viel beim polieren nicht automatisch viel.
Wichtig ist die abschließende Kontrolle auf vergessene Politurreste und Spuren auf den Kunststoffteilen.
Ansonsten steht auf der Verpackung nochmals genau beschrieben wie es richtig geht. Der Rest ist nur Ausdauer und Muskelschmalz. Viel Spaß schonmal. Und seid einmal Froh darüber wenn ihr nur einen fisseligen Kleinwagen fahrt. Für den A4 hab ich ganze zwei Stunden gebraucht. Aber das Ergebnis wars mir Wert. Zumindest für die nächsten drei Jahre.
Ein Tipp noch der mir erst im Nachhinein eingefallen ist: Wer keine neuen Kratzer im Lack verursachen will, sollte vor Arbeitsbeginn alle Fingerringe Uhren und sonstigen Schmuck abnehmen die auf der Oberfläche Spuren hinterlassen könnten.
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