Freitag, 26. Juli 2013

Der Auspuff - eine haarige Angelegenheit!

Es ist Montag. Montags kommt immer die Müllabfuhr. So stehen auch an diesem Montagnachmittag die Tonnen an der Straße und warten darauf, nach ihrer erfolgten Entleerung wieder in den Hof gebracht zu werden. Mein Vater kommt gerade den Hof entlang und will die entleerte Tonne gerade reinholen, als ich auf den Hof fuhr. Sein Blick verfinsterte sich etwas und sehr argwöhnisch blickte er zum Heck des Omegas. Was sollte das wohl wieder bedeuten? Ich öffnete die Tür, stiegt aus und hörte Papa fragen: "Was schleppst du denn da hinter dir her?"

Da kann man sich die Haare büschelweise ausreißen

 "Ein Kanninchen?" Ich schnalle erste nicht worauf er hinaus wollte und ging einmal um das Auto herum. Da schaute aus dem Rohr des Endschalldämpfers  ein Strang Haare heraus. Das bei den momentan heißen Temperaturen der Fahrtwind sehr angenehm ist und man am liebsten alles von sich hängen lässt verstehe ich auch, aber das war nun doch etwas albern. Nicht, dass sich hier noch ein Tier im Auspuff eingenistet hat. Etwas vorsichtig zog ich an dem Haarbüschel und zog einen nahezu endlosen Strang Haare heraus. Mein Vater schüttelte nur den Kopf: "Da hat dir wohl jemand einen Streich gespielt!". Unser Nachbar kam dazu. Soetwas hatte er auch noch nicht gesehen. Auch er war der Meinung, dass mir hier jemand wohl einen Streich spielen wollte.


 Was schaut denn da heraus? Ein Fuchsschwanz ohne Manta?

Doch da muss ich alle Verschwörungsmythen vernichten. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um einen Streich oder ein Tier, sondern um die Dämmwolle. Nach einigen Recherche in zahlreichen Foren stellte sich heraus, dass es sich hierbei um Basaltwolle handelt. Diese sitzt eingefercht in einer Kammer im Endschalldämpfer und dämpft die Geräusche. Sobald diese Kammer beschädigt wird, fliegen die Haare im Abgasstrom mit hinaus. Folglich muss also meine Kammer beschädigt sein. Dies kann auf vielerlei Arten passieren. Wird beispielsweise ein Fahrzeug nur in der Stadt bewegt und hat keine Möglichkeit sich auszufahren, so sammelt sich im Auspuff das Kondenswasser und lässt den Auspuff von innen nach außen heraus rosten. Oder der Auspuff ist qualitativ so minderwertig, dass die Kammer nicht dicht bzw. strapazierfähig konstruiert wurde um die hohen Abgastemperaturen und diversen anderen Betriebszustände auszuhalten. 


Auffahrstelle: Schürze, Stoßstange und Endschalldämpfer eingedrückt

In meinem Fall schätze ich, liegt der Grund jedoch woanders. Wir erinnern uns: Der Unfall vor zwei Monaten, als das Endrohr des Omegas in der Stoßstange und dem Kennzeichen vom Corsa stecken blieb. Hier ist sicherlich die Ursache zu finden, so dass die Kammer im Inneren beschädigt wurde.

Und was nun?
Wer weiß, ob das Haarbüschel schon alles war. Es kann noch etwas hinterherkommen. Außerdem: wer weiß, ob ich nicht unterwegs schon etwas verloren habe? Hier hilft nur eines - ein neuer Endschalldämpfer. Ohne die dämpfende Wolle, wird der Schalldämpfer seinem Namen nicht mehr gerecht. Zumindest theoretisch. Merklich ist kein Lautstärkeunterschied bemerkbar. Doch dieses Ereignis kommt nicht ganz ungelegen. Auf diese Weise lässt sich auch das beim Einbau der Anhängerkupplung im Übergang zum Mittelschalldämpfer detektierte Loch vielleicht doch noch schweißen. Die Gelegenheit ist gegeben. Abwarten, bis Zeit vorhanden ist für einen Einbau. Der Omega fährt vorerst auch ohne Haupthaar. 

Doch was zeigt uns dieses Ereignis? Unfallschäden können auch Spätfolgen nach sich ziehen. Man sollte stets damit rechnen, dass hier noch etwas nachkommen kann.

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