Vor genau einem Jahr kam das erste (fahrttüchtige) Motorrad zum Schlagzeilenkäfer-Fuhrpark. Die BMW F650 bekam aufgrund ihres einzelnen Zylinders schnell den Spitznahmen "der Eintopf". Die Erfahrungen der letzten 5000km lest ihr hier.
Durch eine glückliche Fügung des Schicksals konnten wir im Herbst 2012 den Eintopf relativ günstig kaufen, ganz in der Nähe von dem Dorf wo rund sieben Monate zuvor der graue Siebener erworben hatten.
So kurz vor Saisonende bekam die Maschine zunächst mal eine große Inspektion durch den örtlichen Zweiradhändler. Dabei zeigte sich abgesehen vom relativ guten Erhaltungszustand eine gut gemeinte, jedoch weniger gut gemachte Wartung. Zwei verschiedene Zündkerzen steckten im Zylinderkopf -das war sicher nicht nach Herstellervorgabe.
Im Vergleich zu den ersten Probefahrten durchs Dorf lief der Motor nach dem die zwei Vergaser endlich korrekt abgestimmt waren schon deutlich runder und die größeren Ausfahrten konnten beginnen. Viel mehr als 230km waren es bisher noch nie an einem Tag. Dafür ist die F650 doch zu sehr Enduro und zu wenig Tourer.
Da die BMW mit Saisonkennzeichen nur von April bis Oktober fahren darf, blieben insgesamt kaum sechs Wochen um noch so viele Kilometer wie möglich abzureißen bevor die Winterruhe beginnt. Insgesamt schafften Vati und ich ganze 2000km bevor der Vorhang sich senkte. Bis dahin gab es auch noch ein neues LED-Rücklicht, da das alte Kontaktschwierigkeiten hatte.
Nach gewissenhafter Ein- und Auswinterung lief der Eintopf im April 2013 direkt problemlos in die neue Saison. Mit neuen Motorradklamotten und einer frisch bezogenen Sitzbank macht jede Fahrt gleich noch mehr Spaß. So rutscht der Hintern nicht in jeder Kurve vor und zurück.
Bei all der Fahrerei kam natürlich auch die Wartung/Pflege nicht zu kurz. Eine penible Reifendruckkontrolle und gut geschmierte & gespannte Kette sind essenziell für einen problemlosen Fahrbetrieb. Andernfalls eiert der Bock über die Straßen oder klappert wie ein alter Eisenbahnwaggon.
Vorm Sommeranfang spendierten wir dem Eintopf ein weiteres Upgrade, eine Halterung für Navigationsgeräte am Lenker. Damit selbiges nicht unterwegs schlappmacht gabs noch eine Steckdose dazu um unterwegs immer genug Saft zu haben.
Da nun auch ländlichere Regionen erschlossen waren, stellte sich das Problem unterwegs nicht genug Verpflegung einzupacken. Ein Rucksack stört auf kurvigen Strecken und ist auch zu groß für ein bis zwei Wasserflaschen und etwas Kraftfutter. Also musste ein Rucksack fürs Moped her. Direkt auf dem Tankstutzen war schon ein Ring montiert an dem die Tasche einrastet und sicher fixiert ist. Sehr praktisch an heißen Tagen und überhaupt nicht störend.
Was ich mir nach wie vor manchmal wünschen würde wäre eine höhere Wind-Schutz-Scheibe, die aktuelle Variante lässt den Schutz irgendwie zu kurz kommen. Bei mehr als 80kmh knallt der Fahrtwind erbarmungslos gegen den Oberkörper und lässt die Arme immer länger werden. Andererseits "brauchen" wir so etwas nicht wirklich da die meisten Touren nicht so schnell oder so weit sind. Zudem sieht eine grazile Enduro mit wuchtigen Anbauteilen irgendwie affig aus. Wir fahren ja nicht die Paris-Dakar.
Seit dem Fahrsicherheitstraining im August macht die Fahrerei noch mehr Spaß als zuvor, nie war ich so tief in die Kurven gegangen wie dort, auch weil die Fußrasten zu hoch sitzen als das sie schleifen könnten setzt der Fahrer nach wie vor die Grenzen, nicht die Maschine.
Bis zum Ende der Saison lassen wir es ruhig angehen. Nach dem verregneten Frühling und kurzem aber heißen Sommer, hoffen wir das der goldene Herbst noch ein paar schöne Fahr-tage ermöglicht. Aktuell sind es gut 3000km Fahrleistung in 2013. Mal schauen was noch dazu kommt bis erneut das Saisonende naht.
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