Zum Ausklang der Motorradsaison 2013 gönnt man sich doch mal was schönes. Ein Fahrsicherheitstraining für Zweiradler. Hier kann jeder seine Grenzen ausloten und erleben wie viel die Maschine hergibt. Lohnend war der Tag in jedem Fall.
Der Tag beginnt um 9 Uhr im Hauptgebäude, dort stellen sich alle Teilnehmer samt ihrer Motorräder vor und erzählen welche Unsicherheiten sie haben und woran sie genau arbeiten wollen. Dann ging es schon nach draussen zu den Maschinen. Hier wurde der korrekte Sitz unserer Schutzkleidung überprüft und die Unterschiede von textiler zur Lederkombi erörtert.
Nach ein paar Aufwärmrunden um den Parcours trennte sich die Gruppe auf und das eigentliche Training begann. Wie sitze ich richtig auf dem Motorrad? Wie fasse ich die Griffe korrekt. Wo sind meine Augen wenn ich um die Kurve fahre? All diese Fragen wurden zu Beginn praktisch beantwortet und danach im Fahrversuch persönlich überprüft.
Von langsamen Fahrübungen durch die Pylonengasse mit weniger als Schritttempo bis zum Ausweichmanöver bei Innenstadttempo (und darüber hinaus) wurde das Tempo im laufe des Tages immer weiter gesteigert. Die Notbremsübungen führten uns allen eindrücklich die Vorteile eines Antiblockiersystems vor Augen. Schade das der Eintopf keines hat. Aber dafür weiß ich jetzt das ein blockiertes Hinterrad kein großes Problem ist solange man nur weiter geradeaus lenkt.
Die richtige Kurventechnik samt Schräglage war neben der korrekten Bremsbedienung das Hauptaugenmerk der meisten Teilnehmer. Die Gruppe bestand aus Anfängern und Wiedereinsteigern zwischen 17 und 60 Jahren. Von der kleinen KTM 125 Duke (15PS) bis zur Honda Fireblade CBR1000RR (172PS) war alles vertreten. Und jedes Motorrad bot spezifische Vor- und Nachteile in den einzelnen Sektionen der Übung.
Besonders bei den langsamen Rangiermanövern im "instabilen Bereich" waren die Supermotos und Enduros den Sportbikes klar überlegen. Durch die aufrechte Sitzposition den großen Lenkeinschlagwinkel und die weicher packende Kupplung ließen sich Kriechgeschwindigkeiten und Wendekreise erreichen die für die Rennmaschinen schlicht unmöglich waren.
In der wohl beliebtesten Disziplin der Kreisbahn kamen hingegen die Harleys und Softchopper am ehesten ans Limit. Schon bei wenig Schräglage schabten die tiefliegenden Fußrasten und seitlichen Kennzeichenhalter über den Asphalt. Dieses mal setze klar die Maschine die Grenzen und nicht der Fahrer. Hier hieß das Zauberwort Blickführung. Nur wer weit in die Kurve hineinschaut konnte die optimale Linie finden um mit gleichbleibender Schräglage durch den Kreis zu fahren. Für viele ein echtes Aha-Erlebnis wie viel schräger man noch sicher fahren kann und somit Reserven für besonders enge Kurven hat.
Alles in allem war es ein äußerst interessanter und lehrreicher Tag bei dem der Spaß am Fahren ganz sicher nicht zu kurz gekommen ist. Alle Teilnehmer sind mit neuem wissen und einigen wichtigen Tricks zurück auf die Straße gekommen und sollten nun in Gefahrensituationen besser reagieren können. Trotzdem muss jeder für sich weiter üben und ständig an der eigenen Leistung arbeiten. Als nächstes könnt jetzt ja das Intensiv-Schräglagentrainig kommen.
Der komplette Lehrgang hat mit Mittagspause 8 Stunden gedauert und kostet am Wochenende für nicht-ADAC Mitglieder 131€. Dieses Geld ist gut investiert. Jeder Unfall kommt teurer.
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