Montag, 7. April 2014

Den kenne ich doch!

Was passiert eigentlich mit den alten Fahrzeugen, wenn eine Neuanschaffung ansteht? Eine gute Frage. Viele werden vermutlich das Naheliegendste machen und ihren bislang lieb gewonnenen Wagen verkaufen und dabei den potentiellen fremden Käufer von möglichst weit weg bevorzugen, damit auch bloß nicht die Gefahr besteht, dass dieser sich nochmal meldet. Bei uns in der Familie läuft das meistens anders.




Eigentlich war es bislang so, dass die alten Fahrzeuge in der Familie und der Verwandtschaft weitergereicht wurden, falls mal eine Neuanschaffung anstand. Egal ob es Opas silberner 3er BMW, Mutters grüner Kadett, Opas C-Klasse oder Vaters weißer Siebener war, den ich zum Schluss fahren durfte: ganz oft fanden die Autos in unserer Familie einen neuen Besitzer. Klar, das geht nicht immer! Zwischendurch wurden auch bei uns Autos ganz normal verkauft. Das letzte Auto das wir regulär an Fremde verkauft haben, war der Orange T3-Bulli und der fährt unter Garantie nicht mehr auf der Straße. Das letzte Mal, das wir ihn gesehen haben war bei einem Sonntagsspaziergang vor etwa 15 Jahren. Im Großen und Ganzen gab es bislang also keinen Grund mal genauer im Straßenverkehr hinzugucken. 

Allerdings änderte sich das im Jahr 2004. Als mein Onkel verstarb, war mehr oder weniger ein Auto übrig und seine rote C-Klasse, die er damals von Opa bekam, musste verkauft werden. Es fand sich auch eine nette Käuferin, die sich für den Wagen interessierte. Seit dem Tag habe ich den Wagen nicht mehr gesehen. Bis gestern. Da stand er nun auf dem Hof einer Werkstatt in der Reihe zusammen mit noch anderen Fahrzeugen. Ich habe ihn sofort erkannt, denn die Käuferin hat das Kennzeichen von meinem Onkel behalten. Anscheinend fährt sie den Wagen immer noch. In den vergangenen fast 10 Jahren hat der Zahn der Zeit natürlich auch am Wagen seine Spuren hinterlassen. Am auffälligsten ist der verblasste rote Lack, der sich insbesondere am Kofferraumdeckel zeigt. Ein paar kleinere Kratzer zieren das Blech, aber ansonsten steht er scheinbar gut dar. Technisch ließ sich das natürlich von außen nicht sagen. Auch die Tatsache, dass er in einer Werkstatt steht sagt nicht viel über den technischen Zustand aus. Vielleicht ist er auch nur zum 'tüven' dort.

Spontan fiel mir ein, wie ich damals mit meinem Onkel mal durch die Waschstraße gefahren bin. Insgeheim dachte ich mir nur, dass der Wagen es wirklich nötig hätte. Eine Politur würde auch nicht schaden. Aber wie ich sehe, hat die Besitzerin ein Interesse an der Erhaltung des Wagens und vielleicht kommt auch die Politur mal zum Einsatz. Wer weiß. Am nächsten Tag bin ich übrigens nochmal an der Werkstatt vorbeigekommen. Der Mercedes war weg. Also kann ich mir sicher sein ihn in den nächsten Wochen auch wieder im Straßenverkehr zu erblicken. Vielleicht dauert das ja keine zehn Jahre!

1 Kommentar:

  1. Also der grüne Mitsubishi lebt glücklich bei dem pensionierten Komissar aus der Nachbarstadt. Der blaue Golf von Jakaster ist auch noch unterwegs. Wirklich vermissen tue ich Opas Dieselgolf und #1
    Comickus

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