Montag, 28. April 2014

Ein blühendes Geschäft . . . .

Am Freitag war es soweit. Der Vectra hat endlich seine frisch montierten Ganzjahresreifen bekommen. Schnell den Wagenheber aus der Ecke geholt, das Radkreuz hervorgekramt und Drehmomentschlüssel und Drahtbürste paratgelegt. Dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Schnell war der Karren hochgebockt. Ritsch, ratsch, klick - und fertig ist das Foto - achnee, war der Reifen montiert. Nun ja, so ähnlich. Jedenfalls hatte ich gerade die Fahrerseite fertig und mich zum Reifen hinten rechts entgegen des Uhrzeigersinns vorgearbeitet, als mein Blick in das Radhaus fiel . . . 


Feinsäuberlich (um nicht zu sagen "viel hilft viel", "wo gehobelt wird fallen Späne" und "grobmotorisch") hat Opel den metallenen Blätterteig mit Karosseriedichtmasse eingeschmiert und in Wagenfarbe überlackiert, damit hier auch ja alles geschützt ist. Doch irgendwie hatte das nicht viel gebracht. Unter der Karosseriedichtmasse lukte auf einmal eine braune Stelle hervor. Sollte das etwa Rost sein? Mal mit dem Schraubenzieher nachprüfen. Ein beherzter Stich mit der Spitze und ich traute meinen Augen nicht. Ein Stück Metall, in etwa so groß wie ein Heiermann platzt ab. Es schien nur noch durch die Karosseriedichtmasse gehalten zu haben. Es folgte eine kleine rostbraune Staubwolke, die sich herabrieselnd auf dem Hof breitmachte. Ach du große Güte.


Nun ist guter Rat teuer. Was jetzt? Igonorieren? Wohl eher nicht. Lieber weitermachen und gucken, wie weit die braune Pest schon ins Innere vorgedrungen ist. Das durchgerostete Metall kann man eh nicht mehr retten. Ich nahm den Schraubenzieher und prokelte beherzt im Radhaus und am Schweller herum. Immer mehr metallene Fetzen fielen zuboden und immer größer wurde das Ausmaß. Mit der Drahtbürste schrubbte ich die letzten Reste Karosseriedichtmasse ab und wollte mich gerade schon freuen, dass wenigstens noch kein Loch in Sichtweite ist und man ja ganz genüsslich alles überdecken kann, als meine Schraubenzieherspitze plötzlich etwa einen Zentimeter tief im Schweller steckte. Scheiße. Doch das war wohl der Höhepunkt. Bis hier hin hatte sich der Rost ausgebreitet. Ich schien mit dem Schraubenzieher alles an Rost entfernt zu haben, das die zweite Oxidationsstufe bereits erreicht hatte. 



Wie geht dieses Loch bloß zu? Schweißen ist jetzt gerade äußerst schlecht. Der Karren steht halb in der Luft, halb auf dem Wagenheber und halb auf einem Unterstellbock. Zwei Räder sind fertig montiert und die anderen zwei bereits gelöst. Das Starkstormkabel fürs Schweißgerät ist nicht so lang als dass es bis zum Auto reichen würde und Jemand kompetentes in Sachen Schweißen ist auch gerade nicht in der Nähe. Wer hätte auch gedacht, das "mal eben Reifenwechseln" gleich wieder in einer mehrstündige OP ausartet? Ich kann nicht schweißen. Was also machen? Erstmal vorsichtig mit der Flex und der Schrubscheibe die Stelle begehen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Wahlweise ist die Radnabe oder das Radhaus im Weg. Doch mit ein bisschen Geduld und reichtlich angeschlagenen Macken an den Händen ging es doch. 


Vorsichtig ließ ich Fertan in das Loch gleiten, für den Fall, das hier bereits der Rost weiter wütet. Doch auch das war nicht so einfach. Ich war mir immer sicher, dass wir noch Spritzen gehabt haben. Doch die waren nicht auffindbar. Also vorsichtig mit einem Pinsel das Fertan Schlückchen für Schlückchen ins Loch laufen lassen. Anschließend dann nochmal das Metall mit Bremsenreiniger von den Staubspuren befreien und zunächst grob überlackieren. Hierfür hat sich bereits bei der Anhängerkupplung am Omega das Zinkspray als äußerst zuverlässig erwiesen. Obwohl der Omega jeden Tag und jede Nacht draußen verbringt, hat die Anhängerkupplung nach einem Jahr kein bisschen Rost angesetzt. Schade, dass diese Sprühdose Zinkspray bald leer ist. Hoffentlich gibt es noch vergleichbare Qualität zum Nachkaufen. Binnen 20 Minuten war die Schicht Zinkspray bereits getrocknet und war bereit für die weitere Bearbeitung. Schnell noch eine Schicht Unterbodenschutz aufgesprüht und etwas antrocknen lassen. Dabei habe ich extra etwas länger auf die Stelle mit dem Loch gehalten, damit hier auch ja keine Möglichkeit besteht Feuchtigkeit zu sammeln. 


Ich weiß, es ist ein wenig gepfuscht, aber für die nächsten Wochen und Monate dürfte diese Gefahrenstelle erstmal gebannt sein. Zum Herbst hin, wird bei nächster Gelegenheit das Loch geschweißt. Vor lauter Entsetzen über den Rost, habe ich ganz vergessen Fotos von den neuen Reifen zu machen. Das hole ich in den nächsten Tagen nach. 


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