Montag, 12. Mai 2014

Meide Drahmen, bleib im Rahmen


Im letzten Herbst musste die rote BMW Unfallbedingt vorzeitig in die Winterpause verabschiedet werden. Die Zeit bis zum Saisonsbeginn 2014 haben wir damit verbracht alle Schäden zu beseitigen und den Eintopf so gut (oder besser) wie vorher wieder auf die Straße zu bringen.


Eine Reparatur hätte in der Fachwerkstatt den Zeitwert um das Doppelte überstiegen, da hätte man auch gleich eine andere Maschine kaufen können. Aber das wollten wir natürlich nicht. Stattdessen machten wir uns selbst an die Arbeit.



Das nötige Wissen findet man in den Modellspezifischen Werkstattbüchern und der originalen Werkslektüre. Die größeren Teile kamen zumeist Gebraucht vom Online-Portal. Die Kleinteile und Verschleißmaterial gab es beim örtlichen Motorrad-Händler.



Zunächst mal mussten wir uns jedoch vergewissern wie schlimm der Schaden wirklich war und welche Teile erneuert werden müssen. Ein verzogener Rahmen war sehr wahrscheinlich, daher besorgten wir schon mal für kleines Geld einen Ersatz vom Schlachtmotorrad. Da die F650-169 relativ oft gebaut wurde, findet man im Internet ausreichend viele Angebote.


Um an den Rahmen ran zu kommen, mussten natürlich zunächst alle Anbauteile wie Benintank und Cockpitverkleidung demontiert werden. Dabei zeigte sich das alles unterhalb der Gabelbrücke noch unversehrt war. Der Lenker und Gepäckträger haben die meisten Schäden abbekommen.


Nachdem das Motorrad komplett nackt war ließ sich endlich ein genauerer Blick auf den Rahmen werfen. Nirgends waren die typischen Haarrisse im Lack sichtbar und auch das Lenkkopflager hatte keinerlei spiel. Nur das angesetzte Rahmenendstück auf dem die Gepäckträger und das Rücklicht sitzen war übel verbogen.


In anbetracht des optisch unversehrten Rahmens ließen wir uns auf ein kleines Lotteriespiel ein. Wir wollten das Motorrad komplett wieder zusammensetzen (mit den neuen Teilen) und auf einer Probefahrt testen ob der Rahmen nun krumm ist oder nicht. 


Abgesehen von einer kostspieligen Rahmenvermessung beim Sachverständigen würden wir so auch viel Arbeit beim Umbau von Motor und Getriebe sparen. Wenn der Bock natürlich am Ende nicht vernünftig geradeaus fährt, war die Arbeit umsonst.


So bestand die Hauptarbeit an den folgenden Samstagen darin die Leitungen und Kabel von allen Lenkerarmaturen abzubauen und am frisch lackierten Neuen anzubringen. Da auch der Handbremszylinder etwas abbekommen hat, tausschten wir ihn sicherheitshalber gleich mit. Die Entlüftung der Vorderradbremse mussten wir zwar improvisieren, aber das Ergebnis stimmt. Mit etwas Geduld und wohl dosiertem Krafteinsatz steht der Lenker auch wieder parallel zum Vorderrad.


Die Fußbremse machte ebenfalls einige Arbeit, allerdings mehr wegen der fummeligen Montage vieler Kleinteile im vom Kettenfett verschmierten Rahmenunterteil. Rohe Gewalt erforderte da schon eher das richten der Gepäckträger aufnahme. Dafür sitzt jetzt alles wieder gerade zusammen. Ein neues LED-Rücklicht war auch nötig nachdem das alte zu Bruch gegangen war.


Die letzte Großbaustelle war das Cockpit. Beim Unfall hat sich der Instrumententräger verbogen und die Windschutzscheibe war abgebrochen. Für ersteres fand sich ein günstig ein gebrauchtes Ersatzteil und für letzteres eine bessere Variante aus dem Zubehör. So lässt sich der Fahrtwind auch bei höheren Geschwindigkeiten besser aushalten.

 

Zum Abschluss wurden alle Kunststoffteile eingesprüht und der Lack poliert. Auf der ersten Probefahrt bestätigten sich unsere Vermutugen: der Rahmen ist nicht verzogen und der Geradeauslauf ist einwandfrei. Jetzt zeugen nurmehr ein paar Schrammen und Kratzer im Lack von diesem Ausritt. Mit der neuen Scheibe und auf den Fahrer angepasstem Lenker kann die Saison 2014 kommen. 

Auflistung der verbauten Teile (neu oder gebraucht):
  • Lenker mit Klemmböcken und Schrauben
  • Gasgriff mit Spiegelhalter und Handbremszylinder
  • Fußbremshebel mit Laufrolle für Kette
  • LED-Rücklicht und Gepäckträger
  • Touring-Windschutzscheibe
  • Instrumententräger
  • Diverse Blechmuttern, Schrauben und sonstige Kleinteile

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