Freitag, 30. Mai 2014

Stotter stotter, quietsch quietsch - oder die kleinen Macken am Spezialpassat


Mittwoch morgens 11 Uhr in Deutschland: Wie auch in den letzen Tagen muss der Spezialpassat heute wieder ran. Ein Boot muss von der Halle zu See gezogen werden, mittlerweile Routine für den Spezialpassat. Heute fahre ich mal nicht selbst, sondern habe den Wagen an eine Vereinskollegin verliehen. Eigentlich....
Doch was ist jetzt los?

Als ich den Spezialpassat rückwärts aus seinem Duplex-Stellplatz fahren will passiert erst mal nichts, der Wagen will nicht anspringen. 
 
Duplex-Parkplatz mit Spezialpassat
Nicht schon wieder. Dabei war der Spezialpassat doch erst vor zwei Monaten wegen Startproblemen in der Werkstatt, wo der Verteiler, die Verteilerkappe, die Zündkabel und -kerzen getauscht wurden.

Wieder dreht der Anlasser gemütlich seine Runden aber zünden tut da nichts. Ich könnte mir die Haare raufen.

Nach vielen Umdrehungen erste Lebenszeichen. Stotter stotter. Er zündet, stirbt wieder ab, zündet wieder und nun läuft er. Zwar mit viel zu weinig Drehzahl, aber immerhin.
Also mehr Gas geben. Man, kommt das Gas aber verzögert. Also langsam die Kupplung kommen lassen und ... Schon wieder aus. Also noch einmal starten, noch vorsichtiger in der Kupplung, dabei viel Gas. AUS! Keine Kraft drinn.
SO EIN MIST!!

Die erste Erkenntniss: Das wars wohl heute mit dem Boote ziehen. Und so musste ich meine Vereinskollegin leider ohne Auto wieder davon schicken.

Aber was nun? Gut das ich Mitglied eines bekannten deuschen Automobilclubs bin. Also schnell das Handy gezogen, die Mitgliedsnummer durchgegeben und Hilfe eilt herbei.

Als der freundliche Helfer dann am Ort des geschehens angekommen war, konnte es weiter gehen.
"Öffnen sie doch bitte einmal die Motorhaube und starten einmal."
Gesagt, getan. Haube auf, schlüssel rum. Motor startet, aber langsam.
"Fahren sie den Wagen doch bitte einmal heraus."
Wie denn? Hat doch gerade eben auch nicht funktioniert.
Ok, also, ganz viel Gas und ganz vorsichtig in der Kupplung.
Friedlich ruht er auf seinem Stellplatz

Juhu, der Wagen bewegt sich. Zwei, drei mal musste ich auf dem Weg zwar stoppen und die Kupplung treten, damit sich die Drehzahl wieder beruhigen konnte, aber der Wagen rollte langsam aus seinem Stellplatz.

Draußen angekommen wird der Motorraum genauer inspiziert.
"Sieht ja schon alles ganz gut aus. Ist die Zündspule auch neu?"
"Ja, wurde vor ein paar Jahren getauscht."
"Aber bestimmt kein Markenteil, oder?"
"Doch, von einem Ihrer Kollegen."
"Tatsache! Dann kann es ja nur am Sprit liegen. Dann muss die Benzinpumpe einen weg haben.
Holen sie einen Radmutternschlüssel, ich zeige ihnen da mal was."

Wir legten uns hinten unter den Spezialpassat.

"Sehen sie da diese Stelle am Benzintank? Hauen sie mit dem Schlüssel mal dagegen wenn der Wagen wieder streikt, dass sollte helfen."

Ist das nicht schön wenn einem ein Fachmann zur Seite steht. Das war es dann mit meiner Hilfe schon wieder. Der Mitarbeiter des Automobilclubs bot mir noch am hinter mir her zu fahren bis ich meine Werkstatt erreicht habe aber da ich noch keine Stammwerkstatt in Aachen hatte lehnte ich freundlich ab.
HUUUU, EIN SEGELBOOT!
Fazit von 2 Stunden: Der Wagen läuft wieder, vielleicht wird es doch noch was mit dem Boote ziehen. Zur Sicherheit bin ich dann doch selbst gefahren und der Wagen hat tapfer durchgehalten.

Donnerstag morgen. Und wieder grüßt das Murmeltier. Das nächste Boot will an den See. Dieses mal wirklich nicht selber fahren. Also dem Vereinskollegen erklärt wo er klopfen muss und gute Fahrt gewünscht.

Später nachmittag, das Telefon klingelt:
"Hey, wir sind jetzt auf dem Rückweg. Aber sag mal, ist das normal das deine Bremse vorne links so quitscht? Die mahlt ja richtig."
Was? Meine Bremse tut was? Das hat sie gestern aber noch nicht gemacht. Was zum Teufel?

Als der Wagen dann wieder bei mir war, testen was los ist. QUIETSCHHHHHHH! KRRRRRRRRR!
Hmmmm. Ok, dann morgen gucken, heute ist es schon zu dunkel.

Freitag morgen: Erstmal einkaufen, ich sammel um 12:30 Uhr meine Mitfahrer ein und dann geht es ab in den Kurzurlaub.

QUIETSCHHHHHHH! KRRRRRRRRR! Ach, da war ja noch was. Also mal gucken.

OK, da scheint der Bremsbelag runter zu sein. So eine Schande aber auch. Kann ich so noch fahren? Nein! Also eine Werkstatt suchen.

11:30 Uhr
-ATU: "Jetzt einen Termin? ich frag mal nach. ... 2 Stunden Wartezeit, mindestens." Also da schon mal nicht.
-VW Autohaus "Wir sind heute komplett voll" Schade, kein neuer Kunde.
-Werkstatt um die Ecke: "Eine Stunde? Das kriegen wir hin." So mag ich das.

Also den Wagen in die Werkstatt und rauf auf die Hebebühne. Die Bremsbeläge bereit gelegt, den Schlagschrauber in der Hand, die Reifen ab und jetzt.....


Beschädigte Bremsscheibe. Metall rieb auf Metall
"Oh, das sieht aber garnicht gut aus. Da brauchen sie wohl neue Scheiben. Von den Belägen ist ja garnichts mehr da, die haben schon gefressen."
"Mist. Kriegen wir das denn auch in einer Stunde hin?"
"Klar."
Also auch neue scheiben aus dem Lager holen und weiter gehts. Schon doof, dass mich meine Stammwerkstatt vor 2 Monaten nicht gewarnt hat, dass die Beläge dünn sind. Naja, aber kann man jetzt eh nicht ändern.

Rostiger Radflansch vor dem Entrosten.
Weiter. Bremssatel runter, Scheibe runter, entrosten und dann die andere Seite.

Nach dem Entrosten, alles blitzblank.
Was ist denn das? Da steht ja noch eine ganze Menge an Belag.


Hier ist der Bremsbelag noch dick genug.
 "Irgend etwas ist an ihrer Bremse definitiv nicht in Ordnung."
Aber was ist denn dann an der linken Seite los, dass es da so einseitig zieht?
Bremskolben wieder rein gedrückt. Scheint frei zu sein. Am Sattel gewackelt. Auch da kann sich alles bewegen.

 "Wie Weit wollen sie jetzt erstmal fahren? Das müssen wir uns danach aber mal genauen anschauen."
Hilft ja alles nichts, also auch diese Seite auch neu.

Neue Bremsscheibe
Neue Scheiben rauf, Beläge in die Bremssättel und wieder alles zusammen gesetzt.
Dann die kleine Probefahrt und ab zum Bezahlen. 254€ ärmer, aber der Tag war gerettet.

So kann es kommen!


P.S.: Kommentar vom Werkstattchef
dazu das es so super schnell gegangen ist: "Jeder Kunde den wir wegschicken ist auch weg." Und Recht hat er. Ich werde wohl bleiben.

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