Wenn die hydraulische
Lenkkraftunterstützung schlapp macht, muss der Kraftfahrer selbst
zeigen wie viel Muskeln er in den Armen hat. Andernfalls geht es
schnurgerade aus, statt um die Kurve. Doch das hat jetzt ein Ende,
mit neuer Servopumpe verlieren enge Parkmanöver ihren Schrecken.
Seit dem letzten Winter wollte sich die
Servolenkung im Omega vor der Arbeit drücken. Die Komination aus
hoher Motordrehzahl und niedrigem Ölpegel in Verbindung mit
schnellen Lenkbewegungen machte ihr den Gar aus. Mit lautem
quietschen und jaulen verabschiedete sie sich. Von diesem Tage an
ließ sich die Lenkung nur sehr schwer bedienen.
Wobei damit nicht nur die höhere
Lenkkraft gemeint ist. In manchen Situationen funktionierte sie dann
doch wieder, so dass blitzschnelles Umdenken nötig war um keine 90°
Kurven zu fahren. Je nach Lenkrichtung und Geschwindigkeit sowie
Motordrehzahl, arbeitet die Pumpe mal problemlos und dann scheint es
wieder so als sei das Lenkrad festgeschweißt.
Auch aus diesem Grund blieben bis zur
Reparatur die schmaleren Winterräder am Auto. So lässt es sich noch
etwas leichter lenken. Doch mittelfristig musste eine anständige
Lösung gefunden werden. Wie so oft fand diese sich im Internet in
Form einer gebrauchten Ölpumpe vom Autoverwerter. Knappe 40€
inklusive Versand sind kein allzu hoher Preis im Vergleich zu den
mehr als 200€ die die Werkstatt für ein Neuteil verlangen würde.
Der Einbau war an und für sich keine
schwere Arbeit. Nur fummelig und mit einiger Sauerei verbunden. Darum
ist der erste Arbeitsschritt auch der wichtigste: stellt eine
Plastikwanne unters Auto um auslaufendes Servoöl aufzufangen.
Mit einer Saugflasche evakuierten wir
zunächst den Servoölbehälter. Am Boden sieht man die winzigen
Metallspäne der zerstörten Pumpe. Ohne Öl reibt Metall auf Metall
und das geht nicht ohne Spuren. Die letzten Reste beseitigten wir mit
einem Putzlappen. Eventuell kommt auch noch ein kleiner Magnet hinein
um die Späne die noch im Kreislauf sind aufzufangen.
Bevor jetzt gleich die Pumpe dran
glauben muss, demontierten wir zunächst den Keilriemen. Dieser wird
von einem Federspanner straff gehalten. Damit der Riemen runter geht
muss man den Spanner mit einem Schraubenschlüssel und genügend
Kraft gegen die Feder drücken und dann den Riemen abnehmen.
Als nächstes muss der Schlauch
zwischen Pumpe und Behälter gelöst werden. Dazu einfach die
Schlauchschelle öffnen und den Schlauch abziehen. Dabei läuft
höchstwahrscheinlich noch etwas Flüssigkeit aus und am Motor
hinunter. Der Druckschlauch wird mit am besten mit einem
Bremsleitungsschlüssel geöffnet, wer so etwas nicht hat, muss halt
gut aufpassen die Verschraubung nicht abzurunden.
Auch nach diesem Schritt kommt nochmals
etwas Öl ans Tageslicht. Die Pumpe selbst wird von zwei Schrauben
gehalten die von hinten durch den Block in die Pumpe reichen. Die
Platzverhältnisse sind leider trotz des großen Motorraumes relativ
ungünstig um richtig ansetzen zu können.
Die lose Pumpe bekommt man am besten
nach vorne heraus. Um die Klimaleitungen etwas weiter aus dem Weg
drücken zu können, empfiehlt es sich die Halteschelle an der
MotorVordereite zu entfernen.
Ab hier ist der Einbau ein einfaches
Geschicklichkeitsspiel das irgendwann erfolgreich abgeschlossen wird.
Dann bleibt nicht mehr viel zu tun: Erst den Keilriemen wieder
aufsetzen und auf korrekte Spannung prüfen (ca 1cm weit darf er sich
hoch und runter drücken lassen). Danach das neue Servoöl einfüllen
und den Motor starten.
Bei Leerlaufdrehzahl mehrfach langsam
von Anschlag zu Anschlag lenken und prüfen ob die Lenkung jetzt
problemlos und ohne Aussetzer funktioniert. Nachdem alle Luft aus dem System entwichten ist, noch mal den Pegel kontrollieren und alle Verschraubungen auf Dichtigkeit prüfen. Zum Abschluss noch schnell die Sauerei im Motorrau wegspülen (ich empfehle Bremsenreiniger oder Motorkaltreiniger). Damit ist die Arbeit
erledigt und die Sommerreifen dürfen wieder raus auf die Straße.
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