Montag, 26. Mai 2014

Servolenkung - Ohne Saft keine Kraft


Wenn die hydraulische Lenkkraftunterstützung schlapp macht, muss der Kraftfahrer selbst zeigen wie viel Muskeln er in den Armen hat. Andernfalls geht es schnurgerade aus, statt um die Kurve. Doch das hat jetzt ein Ende, mit neuer Servopumpe verlieren enge Parkmanöver ihren Schrecken.

Seit dem letzten Winter wollte sich die Servolenkung im Omega vor der Arbeit drücken. Die Komination aus hoher Motordrehzahl und niedrigem Ölpegel in Verbindung mit schnellen Lenkbewegungen machte ihr den Gar aus. Mit lautem quietschen und jaulen verabschiedete sie sich. Von diesem Tage an ließ sich die Lenkung nur sehr schwer bedienen.


Wobei damit nicht nur die höhere Lenkkraft gemeint ist. In manchen Situationen funktionierte sie dann doch wieder, so dass blitzschnelles Umdenken nötig war um keine 90° Kurven zu fahren. Je nach Lenkrichtung und Geschwindigkeit sowie Motordrehzahl, arbeitet die Pumpe mal problemlos und dann scheint es wieder so als sei das Lenkrad festgeschweißt.

Auch aus diesem Grund blieben bis zur Reparatur die schmaleren Winterräder am Auto. So lässt es sich noch etwas leichter lenken. Doch mittelfristig musste eine anständige Lösung gefunden werden. Wie so oft fand diese sich im Internet in Form einer gebrauchten Ölpumpe vom Autoverwerter. Knappe 40€ inklusive Versand sind kein allzu hoher Preis im Vergleich zu den mehr als 200€ die die Werkstatt für ein Neuteil verlangen würde.


Der Einbau war an und für sich keine schwere Arbeit. Nur fummelig und mit einiger Sauerei verbunden. Darum ist der erste Arbeitsschritt auch der wichtigste: stellt eine Plastikwanne unters Auto um auslaufendes Servoöl aufzufangen.

Mit einer Saugflasche evakuierten wir zunächst den Servoölbehälter. Am Boden sieht man die winzigen Metallspäne der zerstörten Pumpe. Ohne Öl reibt Metall auf Metall und das geht nicht ohne Spuren. Die letzten Reste beseitigten wir mit einem Putzlappen. Eventuell kommt auch noch ein kleiner Magnet hinein um die Späne die noch im Kreislauf sind aufzufangen.


Bevor jetzt gleich die Pumpe dran glauben muss, demontierten wir zunächst den Keilriemen. Dieser wird von einem Federspanner straff gehalten. Damit der Riemen runter geht muss man den Spanner mit einem Schraubenschlüssel und genügend Kraft gegen die Feder drücken und dann den Riemen abnehmen.

Als nächstes muss der Schlauch zwischen Pumpe und Behälter gelöst werden. Dazu einfach die Schlauchschelle öffnen und den Schlauch abziehen. Dabei läuft höchstwahrscheinlich noch etwas Flüssigkeit aus und am Motor hinunter. Der Druckschlauch wird mit am besten mit einem Bremsleitungsschlüssel geöffnet, wer so etwas nicht hat, muss halt gut aufpassen die Verschraubung nicht abzurunden.


Auch nach diesem Schritt kommt nochmals etwas Öl ans Tageslicht. Die Pumpe selbst wird von zwei Schrauben gehalten die von hinten durch den Block in die Pumpe reichen. Die Platzverhältnisse sind leider trotz des großen Motorraumes relativ ungünstig um richtig ansetzen zu können.

Die lose Pumpe bekommt man am besten nach vorne heraus. Um die Klimaleitungen etwas weiter aus dem Weg drücken zu können, empfiehlt es sich die Halteschelle an der MotorVordereite zu entfernen.


Ab hier ist der Einbau ein einfaches Geschicklichkeitsspiel das irgendwann erfolgreich abgeschlossen wird. Dann bleibt nicht mehr viel zu tun: Erst den Keilriemen wieder aufsetzen und auf korrekte Spannung prüfen (ca 1cm weit darf er sich hoch und runter drücken lassen). Danach das neue Servoöl einfüllen und den Motor starten.

Bei Leerlaufdrehzahl mehrfach langsam von Anschlag zu Anschlag lenken und prüfen ob die Lenkung jetzt problemlos und ohne Aussetzer funktioniert. Nachdem alle Luft aus dem System entwichten ist, noch mal den Pegel kontrollieren und alle Verschraubungen auf Dichtigkeit prüfen. Zum Abschluss noch schnell die Sauerei im Motorrau wegspülen (ich empfehle Bremsenreiniger oder Motorkaltreiniger). Damit ist die Arbeit erledigt und die Sommerreifen dürfen wieder raus auf die Straße.

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