Freitag, 6. Juni 2014

Frisches Öl und neue Energie


Unmittelbar nach der erfolgreichen Rekonstruktion der roten F650, und bevor die Saison begann, mussten noch die eine oder andere Wartungsarbeit durchgeführt werden. Der Lohn ist eine zuverlässige Maschine die jeden Tag Einsatzbereit ist.

Obwohl seit dem letzten Inspektionstermin in der Werkstatt erst knapp 4000km gefahren wurden, war es schon wieder an der Zeit frisches Öl und neue Filter einzubauen. Öl altert nicht nur durch Gebrauch sondern auch im Stillstand. Bei den geringen Materialkosten kann man sich die Arbeit ruhig mal erlauben.


Da die BMW zu dem Zeitpunkt schon mehrere Monate gestanden hatte, musste jetzt erst mal der Motor gestartet und das Öl auf Temperatur gebracht werden, so wird möglichst jedes bisschen Schmutz aus dem Motor herrausgespült. Problematisch ist es in dem Fall nur, wenn die Batterie zu schlapp ist um den Motor zu starten.


Trotz aufmerksamer Pflege über die Winterpause und regelmäßigem Be- und Entladen machte die kleine Blei-Säure-Batterie schlapp. Nur ein paar letzte Zuckungen gab der Anlasser von sich, dann war Stille. Und für einen Kickstarter ist dieser Motor schon etwas zu groß.


Also mussten wir notgedrungen die Seitenverkleidung abbauen und die Batterieanschlüsse freilegen. Im Vergleich zur blauen R1100RS ein Kinderspiel und in kürzester Zeit erledigt. Anders als bei Autos besitzen Motorräder nur relativ kleine Stromspeicher mit noch kleineren Batterieanschlüssen. Das macht es nicht leichter die Starthilfekabel vernünftig anzuschließen.



Praktischerweise sitzt an der Batterie auch das dicke Kabel zum Anlasserrelais, hier lässt sich gut ein Kontakt herstellen. Als Massepunkt diente der Schalthebel am Getriebe. Mit dem Audi als zuverlässigem Stromspender sprang der Motor sofort an. Sicherheitshalber ließen wir ihn noch ein paar Minuten am Auto angeschlossen.

Im nächsten Schritt lassen wir den Motor auf Betriebstemperatur kommen (was bei diesem Einzylinder relativ schnell geht) und schalten ihn dann ab. Mit einer großen Wanne auf dem Boden für das Altöl kann es nun losgehen.


Mit einem 10mm Steckschlüssel die Ablassschraube am Rahmenende lösen und die Suppe am besten mit einem Trichter Richtung Eimer leiten. Ansonsten endet es wie bei uns und das Öl tropft direkt auf den Auspuff. Die zweite Ablassschraube sitzt mittig unten am Motor und hat 19mm SW, auch diese muss herrausgedreht werden. Wenn man die Einfüllschraube oben am Rahmen öffnet, sollte so ziemlich alles raus kommen. Nun noch die untere Schraube wieder rein drehen und anziehen.


Der Ölfilter befindet sich auf der rechten Motorseite hinter dem ovalen Deckel welcher mit zwei Inbusschrauben gehalten wird. Auch hier läuft selbst bei größter Sorgfalt eigentlich immer etwas Öl am Motor hinab. Mit ausreichend Kaltreiniger und vielen Putzlappen kann man die gröbsten Spuren aber gut beseitigen. Den alten Filtereinsatz haben wird versehentlich gleich mit „Innenleben“ herausgezogen. Dieses muss unbedingt mit dem neuen Filter wieder eingesetzt werden. Auch hier wieder alles zusammenbauen und die Schrauben fest ziehen.


Im Gegensatz zu Autos haben Motorräder nur einen relativ kleinen Ölvorrat im Motor. Darum ist es umso wichtiger das dieser regelmäßig Erneuert wird. Allerdings darf auch nicht zu viel Eingefüllt werden. Selbst wer sich genau an die Herstellervorgaben hält, kann böse Überraschungen erleben. Da die Ablassschraube nicht am tiefsten Punkt des Motors liegt, bleibt immer etwas Öl zurück was nicht abgelassen werden kann. Dies gilt es zu beachten! Also lieber drei mal nachschütten als einmal zu viel. 


Beim abschließenden Probelauf verdampfte das restliche Öl von Motor und Auspuff fast vollständig. Nach der nächsten größeren Runde sollte alles weg sein. Ansonsten folgt nochmal eine gründliche Motorwäsche.


Die Batterie erwies sich leider als unrettbarer Kurzschlusskandidat. Hier blieb uns nur der Austausch gegen eine neue. Mit der Typenbezeichnung kann der Händler leicht die passende Batterie raus suchen. Spielraum für andere Formate haben wir nämlich keinen.


Mit frischem Lebenssaft und neuer Energie (und geölter Kette) kann der Sommer endlich kommen und wird sicherlich nicht durch spontane Wartungsarbeiten unterbrochen wenn man doch eigentlich nur fahren will.

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