Unmittelbar nach der erfolgreichen
Rekonstruktion der roten F650, und bevor die Saison begann, mussten
noch die eine oder andere Wartungsarbeit durchgeführt werden. Der
Lohn ist eine zuverlässige Maschine die jeden Tag Einsatzbereit ist.
Obwohl seit dem letzten
Inspektionstermin in der Werkstatt erst knapp 4000km gefahren wurden,
war es schon wieder an der Zeit frisches Öl und neue Filter
einzubauen. Öl altert nicht nur durch Gebrauch sondern auch im
Stillstand. Bei den geringen Materialkosten kann man sich die Arbeit
ruhig mal erlauben.
Da die BMW zu dem Zeitpunkt schon
mehrere Monate gestanden hatte, musste jetzt erst mal der Motor
gestartet und das Öl auf Temperatur gebracht werden, so wird
möglichst jedes bisschen Schmutz aus dem Motor herrausgespült.
Problematisch ist es in dem Fall nur, wenn die Batterie zu schlapp
ist um den Motor zu starten.
Trotz aufmerksamer Pflege über die
Winterpause und regelmäßigem Be- und Entladen machte die kleine
Blei-Säure-Batterie schlapp. Nur ein paar letzte Zuckungen gab der
Anlasser von sich, dann war Stille. Und für einen Kickstarter ist
dieser Motor schon etwas zu groß.
Also mussten wir notgedrungen die
Seitenverkleidung abbauen und die Batterieanschlüsse freilegen. Im
Vergleich zur blauen R1100RS ein Kinderspiel und in kürzester Zeit
erledigt. Anders als bei Autos besitzen Motorräder nur relativ
kleine Stromspeicher mit noch kleineren Batterieanschlüssen. Das
macht es nicht leichter die Starthilfekabel vernünftig
anzuschließen.
Praktischerweise sitzt an der Batterie
auch das dicke Kabel zum Anlasserrelais, hier lässt sich gut ein
Kontakt herstellen. Als Massepunkt diente der Schalthebel am
Getriebe. Mit dem Audi als zuverlässigem Stromspender sprang der
Motor sofort an. Sicherheitshalber ließen wir ihn noch ein paar
Minuten am Auto angeschlossen.
Im nächsten Schritt lassen wir den
Motor auf Betriebstemperatur kommen (was bei diesem Einzylinder
relativ schnell geht) und schalten ihn dann ab. Mit einer großen
Wanne auf dem Boden für das Altöl kann es nun losgehen.
Mit einem 10mm Steckschlüssel die
Ablassschraube am Rahmenende lösen und die Suppe am besten mit einem
Trichter Richtung Eimer leiten. Ansonsten endet es wie bei uns und
das Öl tropft direkt auf den Auspuff. Die zweite Ablassschraube sitzt mittig unten am Motor und hat 19mm SW, auch diese muss herrausgedreht werden. Wenn man die Einfüllschraube
oben am Rahmen öffnet, sollte so ziemlich alles raus kommen. Nun
noch die untere Schraube wieder rein drehen und anziehen.
Der Ölfilter befindet sich auf der
rechten Motorseite hinter dem ovalen Deckel welcher mit zwei
Inbusschrauben gehalten wird. Auch hier läuft selbst bei größter
Sorgfalt eigentlich immer etwas Öl am Motor hinab. Mit ausreichend
Kaltreiniger und vielen Putzlappen kann man die gröbsten Spuren aber
gut beseitigen. Den alten Filtereinsatz haben wird versehentlich
gleich mit „Innenleben“ herausgezogen. Dieses muss unbedingt mit
dem neuen Filter wieder eingesetzt werden. Auch hier wieder alles
zusammenbauen und die Schrauben fest ziehen.
Im Gegensatz zu Autos haben Motorräder
nur einen relativ kleinen Ölvorrat im Motor. Darum ist es umso
wichtiger das dieser regelmäßig Erneuert wird. Allerdings darf auch
nicht zu viel Eingefüllt werden. Selbst wer sich genau an die
Herstellervorgaben hält, kann böse Überraschungen erleben. Da die
Ablassschraube nicht am tiefsten Punkt des Motors liegt, bleibt immer
etwas Öl zurück was nicht abgelassen werden kann. Dies gilt es zu
beachten! Also lieber drei mal nachschütten als einmal zu viel.
Beim abschließenden Probelauf
verdampfte das restliche Öl von Motor und Auspuff fast vollständig.
Nach der nächsten größeren Runde sollte alles weg sein. Ansonsten
folgt nochmal eine gründliche Motorwäsche.
Die Batterie erwies sich leider als
unrettbarer Kurzschlusskandidat. Hier blieb uns nur der Austausch
gegen eine neue. Mit der Typenbezeichnung kann der Händler leicht
die passende Batterie raus suchen. Spielraum für andere Formate
haben wir nämlich keinen.
Mit frischem Lebenssaft und neuer
Energie (und geölter Kette) kann der Sommer endlich kommen und wird sicherlich nicht
durch spontane Wartungsarbeiten unterbrochen wenn man doch eigentlich
nur fahren will.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.
Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen
Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!
Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.